Hallo,
ich habe mich heute extra angemeldet, weil mich momentan eine Frage umtreibt, die mich betrifft und die ich unheimlich rational sehe, aber von Freundinnen gehört habe, dies wäre keine normale Reaktion.
Ich habe mich im Januar von meinem Mann nach 7 jähriger Beziehung und Achtung, 7 monatiger Ehe getrennt.
In die Beziehung bin ich damals so reingeschlittert, sie war nichts berauschendes und weder von mir noch von ihm aus die große Liebe. Wir sind erst nach 5 Jahren zusammen gezogen und dieses unverbindliche, ohne allzugroße Verantwortung für sein Leben, das war noch ok. Kurz nach dem zusammen ziehen merkte ich, dass sein Alkoholkonsum eine kritische Menge erreicht hat, Hilfe geholt, dachte die Botschaft wäre angekommen. Dann wurde ich gefragt, und habe ja zum Antrag gesagt. In der Rückschau betrachtet, weil ich irgendwie das Gefühl hatte, es muss noch mehr im Leben geben. Kurz nach der Hochzeit hat er sich nicht mehr zusammen gerissen, jetzt hatte er mich ja und ich musste plötzlich sein Leben komplett managen und seinen Suff bezahlen. Irgendwann war es so schlimm, dass ich die Notbremse zog und mich trennte. Zwei Wochen lang war ich etwas traurig über die verlorene Lebenszeit. Dann ging ich zum Sport, zum Friseur und das übliche. Da mein Mann durch seine Alkoholproblematik nicht mehr in der Lage war mit mir zu schlafen, hat sich bei mir natürlich einiges aufgestaut. Also treffe ich mich seit zwei Wochen mit Männern. Und schwupps, habe ich heißen, harten Sex mit Typen. Ich will nicht kuscheln, ich will nicht die Freundin spielen, ich will nur Sex.
Nun zu meiner Frage, ist es wirklich so unnormal, dass man sich nach einer langjährigen Beziehung das holt, was einem fehlte? Liegt das an meiner mir unterstellten Bindungspobie, weshalb ich mir überhaupt einen mir unterlegenen Mann suchte, damit ich mich nicht öffen muss? Und weshalb wird es als schlimm angesehen, dass ich jetzt wieder mein Leben genieße?
Ich bekomme zur Zeit die unterschiedlichsten Antworten und ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich falsch bin, weil es mir gut geht oder ob die anderen doch noch einem tradierten Wertesystem huldigen.