Ich nahm gestern Abend an einer Gesprächsrunde teil und frage mich gerade, ob ich mir einfach eine gesunde Portion Ego von diesen Menschen abschneiden sollte oder irgendwie zu sensibel für diese Welt bin?
Es ging darum, dass ein Vater in der Runde sagte, er würde an meiner Stelle ohne Bedenken mit Kind und neuem Partner ins Ausland gehen, sagen wir mal vier Flugstunden entfernt, wenn ich Bock drauf hätte. Wir kamen nämlich so ins schwärmen und weil ich früher schon Mal lange im Ausland gelebt habe einfach so ein bisschen gesponnen haben.
Ich sagte, dass ich das unter gar keinen Umständen machen würde, auch wenn ich für mich große Lust dazu hätte, da ich ja ein Kind habe (7) und dieses schon immer regelmäßigen und guten Kontakt zum Vater hat. Der Vater ist kein Wochenendvater und war immer für Kind da. Und er hat mich sogar entlastet, wenn ich mal gesundheitlich nicht konnte. All das weiß der Vater der diese Meinung gestern vertrat.
Er meinte wäre doch egal. Der leibliche Vater könne das Kind dann ja immer in den Ferien haben. Er wäre ja nur der Erzeuger. Mein jetztiges Leben mit neuem Lebensgefährten wäre wichtiger und man müsse da doch an sich denken.
Der Vater meines Kindes ist aber Vater aus Leib und Seele und war immer für mein Kind da.
Also ich würde um keinen Preis der Welt irgendwo hingehen und in irgendeiner Form die Regelmäßigkeit der Besuche gefährden. Lassen wir den rechtlichen Aspekt mal außen vor.
Aber aus moralischer Perspektive: Mich interessieren nun brennend Meinungen dazu.
Ticken die meisten Menschen so, dass sie das einfach so machen würden? Ungeachtet der Gefühle des Vaters, des Kindes? Ich empfinde das als total grausam. Oder bin ich einfach nur zu sehr auf das Wohl Anderer bedacht und zu sensibel? Also nach der Reaktion gestern bin ich doch irgendwie verwiirt. Auch andere aus der Gesprächsrunde schlossen sich eher der Meinung des Vaters an.