Erklärungsversuch meiner Sichtweise
Ich möchte gerne erklären, warum dies meine Einstellung ist, da ihr danach gefragt habt. Es scheint vielen Räzel aufzugeben, weshalb ich nun möglichst ausführlich versuche das ganze zu erklären:
Es hat überhaupt nichts mit der Beziehung meiner Eltern zu tun.
Nein. Ich beziehe mich ausschließlich auf Beziehungen die ich geführt habe. Eine hat 2 Jahre angedauert, und ich habe 3 mal Schluss gemacht. Aber er war einfach nicht bereit mich gehen zu lassen. Er hat geweint und geweint, und nach ca. 2 Monaten habe ich das nicht mehr hören wollen, und war wieder mit ihm zusammen, obwohl er mich dann sofortt wieder schlecht behandelt hat.
Eine andere hat 4 Jahre angedauert. Er hat nur geschlafen und Computerspiele gespielt. Wenn ich etwas mit ihm unternehmen wollte, dann war ihm das zu anstrengend oder er hatte kein Interesse daran. Zu dem Zeitpunkt haben wir beide studiert und als er seine Masterarbeit geschrieben hat, habe ich mein Studium für ein Jahr unterbrochen und 2 Studentenjobs gehabt. Er hat nichts geschrieben und stattdessen mit meiner Mitbewohnerin im Bett gelegen und ferngeschaut. Dann eine Woche vor Abgabe hat er doch mal was gemacht. In der Zeit habe ich ihn einmal gebeten den Abwasch zu machen. Das ganze Jahr danach hat er mir Vorhaltungen gemacht, das es meine Schuld war, dass er durchgefallen ist. Also wegen dem Abwasch. So wie ich immer an einfach allem Schuld war, und er das arme Opfer ist. Gefühlt täglich hat er aber auch angefangen mir vor zu jammern wie scheiße sein Leben doch ist, und ich das einzig Gute darin bin. Wir sind dann auch zusammengezogen, weil mir das nicht so gefallen hat, dass er immer mit meiner Mitbewohnerin im Bett lag. Das sie Sex hatten hat mich nicht gestört. Aber das ich es immer mit ansehen musste schon. Ich habe dann 2 Jahre lang unseren Haushalt ganz alleine geschmissen. Irgentwann hat er angefangen mich zu schlagen. Da habe ich ihn natürlich verlassen.
Ich habe mich in Beziehungen immer nur gefangen und ausgenutzt gefühlt.
Es wurde immer nur genommen und manipuliert und es kam nie etwas zurück.
Ihr schreibt, ihr seid in Beziehungen um Bestätigung zu hören. Ich persöhnlich brauche das nicht. Ich bin erwachsen. Ich habe eine sehr schmerzhafte Krankheit die mich innerlich sehr hart macht und viele Menschen verloren die ich sehr geliebt habe. Wenn ich Probleme mit jemanden haben, weil z.B. eine Person bei der Arbeit mich regelmäßig beleidigt, dann kann ich damit selbst umgehen. Ich würde sowas gar nicht nah genug an mich herankommen lassen und meinen Mann würde ich mit so einem Quatsch gar nicht belasten.
Aber die Männer verhalten sich immer wie kleine Kinder, und haben ihre Emotionen nicht unter Kontrolle. Egal wie alt. Sie rasten wegen Kleinigkeiten aus und sind bösartig wenn sie hungrig sind. Wenn sie im Haushalt mithelfen erwarten sie Applaus. Von meinen Eltern kenne ich das nicht. Niemand macht ein riesen Ding daraus. Mein Vater puzte jeden Morgen die Küche und darum ist die Küche sauber (Also es war so das einfach eine gerechte Aufgabenteilung war). Aber nicht einmal kamm meine Mutter dazu, hat freudig in die Hände geklatscht und sich 1000 mal bedankt. Und ich sehe nicht ein, warum ich das immer machen soll. Ich habe doch irgentwo Selbstrespekt. Aber ich überwand mich meisten trotzdem in meinen Beziehungen und habe genau das gemacht. Wenn das große Loben ausblieb, dann waren die Herren immer sehr beleidigt, und haben die nächsten drei Monate wieder gar nichts gemacht.
Wenn ich mit Freundinnen oder Koleginnen darüber rede, wie meine Exfreunde waren, dann sagen sie, ja, mein Freund, der ist auch so. (Eventuell minus der sexuellen Freiheit.)
Und dann kommt noch das hier hinzu, was dem ganzen die Krone aufsetzt: Ich höre immer meine Nachbarn. Sie will sich von ihrem Freund trennen, weil er sie schlägt, auch im Bett, wenn sie nicht macht, was er sagt. Er liegt dann nach der Trennung betrunken die halbe Nacht vor ihrer Tür und heult. Sagt, das er noch nicht sterben will. Aber wenn sie ihn nicht zurücknimmt, dann wird er das. Und ich denke mir, jede Woche, wenn ich das ganze wieder von vorne losgeht, nur : "nein, nein, nie wieder einen Mann."
Ich will ja eine Beziehung (alleine schon deshalb weil mir langweilig genug ist, diesen Text zu schreiben), aber meine Erwartung ist einfach das der Mann seine Emotionen unter Kontrolle hat, und keinen Mutterersatz sucht. Aber so jemanden gibt es nicht. Und ich frage mich, wie die anderen erwachsenen Frauen das aushalten, und was sie in der Beziehung finden, was dazu führt, mit einem Mann dennoch zusammen sein zu wollen.
Ich weiß selbst das es hart klingt, darum kann ich meinen Freundinnen diese Frage auch nicht stellen. Darum Frage ich das Internet und hoffe auf eine vernünftige Antwort.