Hey ihr Lieben, es geht um folgende Situation: Im letzten Jahr ist meine Ehe von einer Krise in die nächste gerutscht. Es gab dauernd Streitigkeiten wegen Kleinigkeiten, wir verstanden uns überhaupt nicht mehr und die Streits wurden zu handfesten Machtkämpfen. Nun wir hielten es nicht mal mehr im gemeinsamen Ehebett aus und mit Zärtlichkeit war es natürlich auch vorbei. Wir zogen dann die Notbremse und er zog aus. Beide brauchten einfach Zeit sich zu erholen, sich selbst und das Verhalten zu reflektieren und zu schauen warum es so gekommen war. Wir entschieden uns das wir es nochmal versuchen aber mit räumlicher Trennung, da das Vertrauen unter den ständigen Streits und den daraus resultierenden Verletzungen sehr gelitten hat. Soviel zur Vorgeschichte. Jetzt zur akuten Situation: Die Trennung ist bereits 6 Monate her und ich erkenne meinen Mann überhaupt nicht mehr wieder. Er ist absolut egoistisch und rücksichtslos und verletzt mich tagtäglich. Z.B. meldet er sich äußerst selten und wenn ich frage sagt er, er hätte keine Zeit aber ich sehe ihn regelmäßig online. Er kümmert sich nicht darum das wir uns sehen wenn ich die Initiative ergreife dann lehnt er es mit der Aussage ab das er auch dafür keine Zeit hätte aber für seine Freunde, Partys, Kurztrips am Wochenende, hat er Zeit. Ich muss euch nicht erzählen wie verarscht ich mir vorkomme. Wenn ich dann Distanz suche und mich einfach nicht mehr melde fängt er nach kurzer Zeit an zu schreiben, ist absolut liebevoll und lädt mich dann sogar ins Kino ein. Dies hält allerdings nur ne Woche und dann geht sein übliches Verhalten weiter. Trennen ist für ihn absolut kein Thema, er will es weiter versuchen. Sein Problem ist das er nach den ganzen Streitigkeiten einfach Probleme hätte sich auf mich einzulassen, mal klappt es, dann wieder nicht, also ein stetiges hin und her. Sobald ich dann versuche Abstand zu gewinnen ist er sofort präsent und wickelt mich um den Finger. Ich allerdings bin absolut verletzt von dem ganzen hin und her. Traue ihm noch weniger als vorher, weil jedes mal wenn ich mich auf seine Bemühungen eingelassen habe, hat er mir kurze Zeit später wieder in den Hintern getreten. Ich kann mich kaum noch konzentrieren, weil ich so gekränkt bin das ich immer wieder zu spüren kriege wie unwichtig ich für ihn bin. Er lebt sein Leben und es ist ihm vollkommen egal was mit mir ist. Wenn wir uns 3 Wochen nicht gesehen haben weil tatsächlich wenig Zeit war und dann ein Wochenende kommt wo Zeit wäre fährt er übers Wochenende weg statt mich zu sehen. Er braucht dann halt seine Freiheiten. Mittlerweile belastet die Situation sogar schon meine Leistungen auf der Arbeit, ich vergesse wichtiges weil ich nur diese Geschichte im Kopf habe und ständig versuche zu verstehen was ich falsch mache. Vorgestern habe ich für mich die Bremse gezogen, ihm gesagt das ich absolut Abstand brauche, dass heißt für mich auch der Abbruch des Kontakts. Ich muss zu mir selber finden, meine Gefühle sortieren, ausloten ob ich das so überhaupt noch will. Die Zeit hatte ich bis jetzt nicht weil jedes mal wenn ich Abstand gesucht habe um mich selbst zu klären war er sofort da um mich mit Liebesschwüren zu überschütten. Ich merke aber für mich das ich das alles nicht mehr ertragen kann und Luft brauche. Das ich mich einfach nur noch warm gehalten, statt geliebt fühle und ich auch kein Verständnis mehr für seine Handlungen aufbringen kann. Er gibt mir jetzt die Bedenkzeit, weil er sagt, denk lieber nochmal darüber nach als dich gleich zu trennen. Mein Handy ist aus, er hat keine Chance mich jetzt zu beeinflussen und ich kann mir ganz in Ruhe über die Geschichte klar werden. Meine Freundin sagt jetzt aber das es kindisch ist sich Abstand zu nehmen und den Kontakt abzubrechen, dabei finde ich das die letzten Monate mit meinem Mann absoluter Kindergarten war und das jetzt das erste vernünftige ist was passiert. Warum ist es so verwerflich sich aus der Situation zu ziehen und sich einfach mal selbst klar zu werden? Natürlich habe ich jeden seiner Bemühungen nachgegeben, ich wollte nicht das die Ehe gänzlich kaputt geht und habe dafür immer einen Tritt erhalten, ist es nicht auch richtig für sich selbst eine Grenze zu ziehen und zu sagen bis hier her und nicht weiter? Ich habe mir viel gefallen lassen, aus der Hoffnung das es nur eine Phase sei aber daran glaube ich nicht mehr. Mehrfach habe ich mit ihm darüber gesprochen das es so nicht funktioniert, er gelobte immer Besserung, passiert ist natürlich nichts. Darf ich mir denn kein Abstand können und die Situation ohne seinen Einfluss zu verarbeiten?