Schon mal vorab sorry. Ich höre mich bestimmt wie ein Teenager an, das Liebeskummer oder so hat. Ich weiss ja selbst nicht mal, was plötzlich mit mir los ist.
Also. Es geht um meinen Ex und mich. Wir waren lange zusammen (9 Jahre), jedoch mit Unterbrechungen. Wir haben 2 gemeinsame Kinder.
Im November 2014 trennte ich mich von ihm, mehr oder weniger im Streit. Ich weiss ehrlich gesagt nicht mal mehr genau, warum eigendlich. Mich nervte es immer sehr, wenn er mich wieder Respektlos behandelte. Wenn ich wieder seine ganzen Launen zu spüren bekam, wenn er immer seinen Frust an mir ausliess (nicht körperlich, also er hat mich nie geschlagen!). Er wurde immer fies und manchmal auch ausfallend. Auch hat er mich in der Vergangenheit sehr oft tief verletzt, mein Vertrauen voll missbraucht (ging nie fremd, aber flirtete immer heimlich hinter meinen Rücken mit anderen Frauen und log was das Zeug hielt). Als ich mich trennte, fühlte ich mich befreiter, als wäre endlich eine Last von mir weg. Ich fühlte, dass das richtig war. Er hingegen war tieftraurig. Ihn hatte das damals sehr mitgenommen.
In den 1,5 Jahren jetzt die wir getrennt sind, hat er sich noch mehr zum negativen verändert. Er ist ein absolut egoistisches Ar*****loch geworden und denkt nur an sich. Er hat auch nie Unterhalt gezahlt, trotz gut bezahltem Job. Er ist noch ekliger geworden. Mittlerweile nicht mehr nur mir gegenüber, sondern auch seinem bestem Kumpel gegenüber, den er schon über 13 Jahre kennt, seiner Oma, seiner Mutter, und vielen anderen gegenüber. Ich weiss auch woran das liegt, dieser Charakterwechsel absolut zu negativen. Er hat mittlerweile eine Sucht und sieht das natürlich nicht als Sucht. Er kifft täglich am Abend, mehrere Joints sogar. Das hat ihn so sehr verändert. Er hat auch definitiv die falschen Leute um sich rum, die da auch munter mitmachen und ihn damals auch ständig dazu überredeten. Er hat einen Führerschein, ein Auto, ist sogar Berufskraftfahrer. Er ist sich also vollkommen Bewusst, was er damit aufs Spiel setzt.
Es gab eine ganze Zeitlang, wo mir das völlig egal war, was mit ihm ist. Die Kinder hat er auch nie alleine zu Gesicht bekommen. Wenn, dann war sehr oft ich mit dabei oder jemand anderes.
Er hat sich auch ewig nicht mehr an unsere Absprachen gehalten, Kinder besuchen. IMMER gab es irgendwelche Ausreden. Jetzt fängt er ganz langsam an, mal wieder uns besuchen zu kommen, Abends nach der Arbeit. Er weiss, wann die Kinder ins Bett gehen und wenn er es rechtzeitig schafft, steht er plötzlich vor der Tür und will den Kindern wenigstens Gute Nacht sagen. Und dann geht er auch schon bald wieder.
Ich will ihn aber auch nicht wegstoßen oder so, weil er weiss, weil ich ihm das schon so oft gesagt hab, dass ich ihm den Kontakt zu seinen Kindern nie verbieten will. Im Gegenteil, mir geht immer wieder das Herz auf, wenn ich sehe, wie sich die Kinder freuen, wenn sie ihren Papa sehen.
Naja, jedenfalls gings mir trotzdem irgendwie ewig gut, auch wenn er immer nur dann kam, wenn er Lust und Laune hatte. Mir war das alles eine ganze Zeitlang völlig egal, ob der kommt oder nicht. Ich dachte mir immer, der wird schon irgendwann sehen, was er davon hat. Irgendwann werden die Kinder ihn schon zur Rede stellen.
Irgendwie hab ich manchmal das Gefühl, dass ich so eine Art Mauer um mich gebaut habe, weil er mich völlig kalt liess. Immer wenn es irgendwo um ihn ging, war mir das völlig egal.
Jetzt ist das mittlerweile so, dass ich immer mehr anfange, der Vergangenheit nach zu trauern. Ich vermisse ganz arg diesen Charakter, wie er vor 6 Jahren zB noch war. Noch so liebevoll, ruhig und verständnisvoll. Da hatte er auch noch kein Drogenproblem.
Meine 7 jährige Tochter äußert außerdem immer mehr den Wunsch "Ich wünschte, wir könnten wieder eine Familie sein" oder "Ich wünschte, du und mein Papa würdet euch nicht so viel Streiten" oder wenn sie im Fernsehen glückliche Familien sieht "Ich wünschte bei uns wäre das auch so". Auch weint sie manchmal bitterlich, wenn sie ihren Papa vermisst. Sie war schon immer sehr ein Papakind. Natürlich bin ich dann für sie da und ich biete ihr ganz oft an, dass wir dann jetzt einfach mal Papa anrufen.
Irgendwie wird mir auch überall bestätigt, dass er sich sehr verändert hat. Ich hab mit seiner Oma, seiner Mutter und seinem bestem Kumpel noch Kontakt. Bin sogar dolle mit der Frau vom bestem Kumpel befreundet. Wir unternehmen fast täglich was zusammen mit unseren Kindern. Und dadurch sehe ich den Kumpel auch sehr oft.
Als ich meinen Kleinen letztens zu meiner Mutter schaffte, sah sie sich gerade alte Bilder/Videos an, wo meine Große noch so klein war. Da sind auch mein Ex und ich viel zu sehen und ich konnte mir das nicht länger anschaun. Bin dann aus dem Zimmer raus und musste erstmal weinen. Mir tat das weh das zu sehen, weil da eben noch alles gut bei uns war. Meine Große kam mir dann hinterher und tröstete mich. Aber genau diese Zeit vermisse ich so sehr, den alten Charakter meines Ex's. Ich hatte jetzt auch schon 2 Nächte am Stück immer solche Träume, wo ich noch von uns träumte. Wo noch alles in Ordnung war. Wo er mich noch von hinten fest umarmte und wir immer ewig kuschelten. Er war immer genauso kuschelbedürftig wie ich. Manchmal bin ich so wütend auf ihn und seine Scheiss Drogen, dass ich ihn am liebsten bei der Polizei anschwärzen wollen würde. Aber widerrum will ich auch nicht, dass er seinen Job und seinen Führerschein verliert. Manchmal würde ich ihn aber auch am liebsten zwingen, in eine Entzugsklinik zu gehen, dass er von dem Scheiss endlich wieder wegkommt. Und seine komischen Drogenfreunde soll er auch nie wieder sehen. Er hat mir ja selber schonmal gebeichtet, dass er 250-300Euro nur für den Scheiss in Sand setzt. Ich meinte nur, dass er dann doch lieber mir das Geld geben könnte, da ich wesentlich besseres damit anzufangen wüsste. ZB brauchen die Kinder ganz dringend neue Kleiderschränke. Allg. müssten die Kinderzimmer ganz dringend renoviert werden. Und ich hab das Geld dafür nicht. Bei uns ist das sowieso schon alles immer sehr knapp.
Irgendwie wünsch ich mir manchmal meinen alten Ex wieder zurück, aber irgendwie auch nicht, wenn ich dann wieder an die ganzen Lügen usw. denke. Das Vertrauen wäre völlig im Eimer. Irgendwie will ich, dass er endlich von den Scheiss wegkommt, aber auf der anderen Seite ist mir das dann doch wieder alles egal.
Ach ich weiss auch nicht. Ich wünschte ich könnte manchmal am liebsten nochmal die Zeit zurück drehen. Bis dahin, wo wir uns kennen- und lieben lernten. Und dann alles nochmal richtig intensiv geniessen. Er ist meine erste und letzte große Liebe.
Ach ich weiss auch nicht...
Das Beste wäre eigendlich ihn komplett aus meinem Leben zu streichen und den Kontakt zu ihn abzubrechen und ganz weit weg ziehen. Aber das geht ja wegen der 2 gemeinsamen Kinder nicht....