Die Situation ist echt schwierig,
ich glaube, häufig ist es eher umgekehrt, dass eine Frau, die mit ihrem Partner eigentlich 0 Kinder vereinbart hat, bei einer ungeplanten Schwangerschaft in den 30gern feststellt, dass sie eigentlich doch nicht 0 Kinder will.
"Kann mir jemand seine Erfahrung mitteilen."
Ich habe keine solchen Erfahrungen, aber ich schreibe trotzdem, in der Hoffnung, dass auch andere zum Schreiben motiviert werden, die dir dann vielleicht mehr helfen können.
"Wir 2 wollten immer unabhängig bleiben und unsere Freiheit zu zweit geniessen."
Die Freiheit wird zwar durch Kinder geringer, aber genießen kann man die reduzierte Freiheit immer noch.
"Somit werden wir uns nicht einig werden."
Hast er erklärt, warum er seine Position geändert hat?
Das ganze ist vielleicht auch rational schwer erfassbar, denn bei ihm kann deine Schwangerschaft eine richtig große emotionale Umstellung verursachen, so dass er sich jetzt richtig danach sehnt, Vater zu sein und in eurer Familie den Platz für ein Kind zu schaffen. Da kann man nicht richtig sagen, es sei rational oder irrational, weil sich einfach alles verschoben hat.
Ich denke euer Leben wird durch ein Kind nicht schlechter werden, sondern vor allem anders; und dieses anders kann sogar sehr schön sein, wenn ihr beide emotional entsprechend eingestellt sein; bei ihm hat es diese Umstellung gegeben; ihm da einfach emotional zu folgen, ist keine Option?
Eine Abtreibung wäre natürlich für eure Beziehung ein gewisses Risiko, vor allem wenn ihr kinderlos bleibt, denn der Gedanke, dass er sich doch Kinder wünschte, du aber abgetrieben hast, der kann noch lange an ihm nagen.
Umgekehrt, wenn emotional von dir die Ablehnung bleibt und das Kind gehört dann zu der etwas weniger pflegeleichten Sorte, kannst du ihm noch lange nachtragen, dass er an dem Vorhandensein des "nervigen Balgs" schuldig ist.
Die emotionale Kluft müsstet ihr irgendwie überbrücken.