Hi Leute...
Mein Problem ist, dass ich mit meinen 26 Jahren einfach gar nicht weiß, was ich will. Will ich eine Familie haben? Will ich lieber unabhängig bleiben? Wo will ich leben? Will ich bei meinem Job bleiben oder mich nochmals weiterbilden und vielleicht studieren?
Ich habe meinen Freund (33 Jahre!) vor 5 Jahren kennengelernt. Er stand zu dem Zeitpunkt "mit beiden Beinen im Leben", ist sehr früh ins Arbeitsleben gestartet und hatte eigentlich immer nur das Ziel, die richtige Frau kennenzulernen und eine Familie zu gründen, für die er sorgen möchte.
Nun war ich, als wir uns kennen lernten, ein absoluter Grünschnabel. Gerade mal 21 und noch nichts erlebt. Keine andere Beziehung, keine Erfahrungen bsp. ins Ausland gehen oder Sonstiges. Das war immer einer meiner Wünsche, mindestens für ein halbes Jahr ins Ausland zu gehen. Als ich meinen Freund dann kennengelernt habe und wir zusammengekommen sind, habe ich den Traum vom Ausland und vom Erleben so vieler Dinge abgelegt bzw. beiseite geschoben. Aber seit einiger Zeit meldet sich in mir dieser Wunsch wieder zurück. Außerdem bin ich nie wirklich rumgekommen, nie wirklich abends weggegangen in Discos und Co, bin nie wirklich rumgereist. Und mit meinem Freund klappt das auch nicht wirklich, weil er auf Clubs etc. gar keine Lust mehr hat, wir aber nie getrennt voneinander weggehen, da wir beide sehr eifersüchtig sind. Und das mit dem Reisen ist auch nicht so einfach, da er sehr viel arbeiten muss und wir so schon kaum Zeit füreinander finden.
Durch sein fortschreitendes Alter (er wird demnächst 34) drängt er natürlich immer mehr in Richtung Familie, aber ich bin dafür noch gar nicht bereit, weil ich das Gefühl habe, viel zu viel verpasst zu haben und noch so viel erleben zu wollen, bevor ich hinter einer Familie alles zurückstellen möchte, egal wie egoistisch das klingen mag :/
Zu unserem großen Altersunterschied kommt eben noch dazu, dass er sehr früh ins "ernste Arbeitsleben" gestartet ist und ich dagegen durch Abitur etc. sehr spät :(
Er ist der Typ, der gerne daheim auf der Couch sitzt und sichs mit mir gemütlich machen möchte und ich würde gerne ausgehen und was erleben.
Ich könnte ihn schon öfter zwingen, mit mir wegzugehen, aber weiß, dass er darauf keine Lust hat und er sich nur mitschleppen lassen möchte, was mir wiederum keinen Spaß macht...
Und es macht mir aber auch keinen Spaß, nur mit ihm zuhause zu sitzen. Da beschäftige ich mich dann lieber mit mir selbst, als ständig zu überlegen, was man denn (außer Matratzensport lol) zuhause zu zweit machen kann, außer Film schauen oder vielleicht mal Karten zu spielen...
Wir streiten in letzter Zeit recht häufig, wobei scih das "in letzter Zeit" doch schon länger zieht... Wir sind irgendwie grundverschieden. Doch ich liebe ihn und er mich auch. Als wir kurz vor einer Trennung standen und sozusagen die Vernunft sprechen lassen wollten, haben wir uns dann doch wieder zusammengerauft und waren glücklich, dass wir nicht aufgegeben haben.
Ich hab das Gefühl, dass ich vielleicht manchmal eine Wunschvorstellung von mir und meinem Leben habe, die vielleicht so gar nicht zu mir passen würde. Ich bin eigentlch ein absoluter Familienmensch und ein Jahr meine Eltern, Geschwister, Großeltern etc. nicht zu sehen, stelle ich mir dann doch wieder recht schwierig vor. Andererseits träume ich davon, unabhängig in einer fremden Stadt zu leben, die Stadt zu erkunden, neue Leute kennenzulernen etc.
Ist es nun so, dass jeder Topf den passenden Deckel finden kann? Dass ich jemanden brauche, der mich antreibt und auch verschiedene Dinge erleben will etc. Und er bräuchte eine Frau, die nichts lieber möchte, als eine Familie zu gründen?
Oder kann man sich auch so zusammenfinden? Ist ein Kompromiss da sinnvoll? Bsp. dass er mehr mit mir unternehmen muss, bis ich selber sage, jetzt habe ich genug gesehen, jetzt kann die Familienplanung starten?
Ich weiß einfach nicht mehr, mit wem ich darüber reden kann... Geht es sonst noch jemandem ähnlich oder erging es so? Habt ihr Tipps oder Lösungen für mich?