Hallo... ich bin momentan echt verzweifelt und versuche momentan einen kleinen Grashalm zu finden, an den ich mich klammern könnte. Vielleicht ist ja jemand dabei, der mir helfen kann? (Falls sich jemand die Mühe macht, meinen Roman zu lesen)
Ich bin 24 Jahre alt uns studiere dual im zweiten Semester Soziale Arbeit mit der Vertiefung Case Management im Sozial- und Gesundheitswesen. Den Ausbildungspartner habe ich im Vorfeld initiativ angeschrieben, meine Stelle wurde extra für mich erschaffen. Das Problem: Ich bin total unglücklich und kann mich nicht mit dem Studiengang identifizieren.
Wie es dazu gekommen ist: Nach meinem Abitur wollte ich eigentlich Medizin studieren, allerdings war mein Schnitt von 2,1 natürlich viel zu schlecht. Selbst mit dem Medizinertest und dem Versuch, mich in Österreich für das Studium einschreiben zu können, war nichts daran zu machen. Also habe ich etwas gejobbt und knapp ein Jahr nach meinem Abi eine Ausbildung zur Krankenschwester gemacht. Natürlich gab es auch dort Höhen und Tiefen, generell hat mir der Job aner sehr viel Spaß gemacht und ich habe das Examen mit 1,3 bestanden. Jedoch bin ich sehr empfindlich was den Tag/Nacht - Rhythmus betrifft, den Personalmangel und die Kosteneinsparungen bekommt man überall durch dauerhafte Unterbesetzung zu spüren und nach einem halben Jahr auf einer Intensivstation habe ich bereits Probleme mit dem Rücken bekommen.
Durch meine Eltern kam ich dann auf den oben genannten Studiengang. Da mich Case Management schon währen der Krankenpflegeausbildung interessiert hat, habe ich mir einen dualen Partner gesucht und gefunden.
Inzwischen bin ich allerdings nur noch unglücklich und verzweifelt, ich weiß überhaupt nicht was ich tun soll.
Das Praxissemester war eine Katastrophe, ich war der "Depp vom Dienst", hatte Aufgaben im Alleingang ohne aneitenden Person zu erledigen, auf die kein anderer Lust hatte und die nicht mal genau definiert wurden - also eher eine Arbeirsbeschaffungsmaßnahme. Ich hatte also insgesamt 3 Monate keinen Ansprechpartner.
Ich habe mir dann gedacht: Hey, im Theorieblock wird es besser. Aber Pustekuchen. Seminare, die ich für Case Management belegen hätte sollen, wurden nicht angekündigt. Zufällig hatten wir Studenten am Ende des Semesters ein Gespräch mit einer Dozentin, die überhaupt nicht verstanden hat, warum niemand diesen Kurs belegt hatte. Dann haben wir erfahren, dass die "Vertiefung" aus genau 6 Tagen (in 6 Semestern!) besteht und wir auch keine Zertifizierung bekommen. Dann war der Vorlesungsplan ein reines Chaos, ungefähr jeden Tag hat sich etwas verschoben. Teilweise hab ich am Nachmittag eines Tages erfahren, am kommenden Tag (eigentlich vorlesungsfrei), 5h Vorlesung hineingelegt bekommen zu haben - wie soll man da bitte noch nebenher Arbeiten oder ein Privatleben haben können?
Inzwischen leide ich schon an Schlaflosigkeit und an einer chronischen Migräne.
Jetzt bin ich 24, habe zwar eine Ausbildung, die ich aber aus gesundheitlichen Gründen vielleicht nur noch wenige Jahre ausüben kann. Zudem ein Studium, welches mir nicht gefällt und absolut keine Alternative.
Früher wusste ich: ich will im Bereich Gesundheit bleiben. Aber aufgrund der momentanen (politischen) Lage sehen ich für mich keine Zukunft in diesem Gebiet. Also auch keine Weiterbildung zur PDL oder ähnliches.
Aber ich weiß absolut nicht, was ich sonst machen könnte. Ich hatte mich nie in eine andere Richtung informiert. Außerdem besteht zudem ein Arbeitsvertrag mit meiner Ausbildungsstätte. Sollte ich abbrechen, könnte sogar Schadensersatz gegen mich geltend gemacht werden.
Ich würde sehr gerne studieren, aber weiß nicht was. Ich plane und organisiere gerne, bin kreativ, in verschiedenen Vereinen engagiert und sehr teamfähig. Auch Mathe hat mir immer Spaß gemacht (auch wenn ich keine 1 er Schülerin war). Auch sonst war ich in Naturwissenschaften ganz okay. Aber ich könnte mir keinen rein technischen Beruf (Maschinenbau, Elektronik,...) vorstellen, würde Technik aber auch nicht komplett ausschließen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, mein Leben lang den ganzen Tag nur am PC oder am Schreibtisch zu sitzen. Und irgendetwas studieren, ohne eine wirkliche (Job-)Perspektive möchte ich natürlich auch nicht.
In letzter Zeit spukt mit BWL im Kopf herum, allerdings kann sich meine Familie mich nicht in diesem Bereich vorstellen (meine Schwester hat ebenfalls BWL studiert). Außerdem hatte ich nie BWL auf meiner Schule, hab also keine Ahnung davon und auch etwas Angst, später nur "Zahlen zu schubsen".
Architektur würde mich auch interessieren, allerdings sehen die Job- und Gehaltsaussichten alles andere als rosig aus. Bei Bauingenieurwesen bin ich mir aber wiederum nicht sicher, ob es nicht zu technisch ist. Außerdem sollte man bestenfalls eine Ausbildung in diesem Bereich (z.B. Maure) vorweisen können.
Ich habe das Gefühl, kein Job passt zu mir.
Soll ich mein Studium doch fortsetzen? Oder einfach wieder in der Pflege arbeiten?
Hat vielleicht irgendjemand eine ähnliche Situation erlebt oder vielleicht eine Idee, was zu mir passen könnte???