Ich habe mich hier angemeldet weil ich mich seit 2 Jahren eigentlich stark in die Ecke gedrängt fühle.
Mal die Hintergrundgeschichte dazu.
Im Januar 2014 kennengelernt. (Er damals 21 und ich 28.
Er lebt in einer separaten Wohnung im Erdgeschoss bei seinen Eltern, bin zu der zeit ein halbes Jahr von meiner 6 jährigen Beziehung getrennt und hab es zu Silvester geschafft 500 km zurück in meine Heimat zu meinen Eltern zu flüchten.)
Er ist meine 3. Beziehung und es fühlte sich anders an als sonst.
Im selben Jahr im Mai zog ich zu ihm.
Wir waren glücklich hatten unsere Ruhe und alles war entspannt.
Mit der Zeit bekam ich immer stärker mit, dass die Eltern und der Sohn weit weg von einer normalen Distanzierung sind und eigentlich am liebsten jeden Tag Familienleben celebtieren möchten.
Allerdings beruht dabei vieles auf dem Egoismus seines Vaters, der das Ebenbild einer Glucke sein könnte und dem schlechten Gewissen meines Mannes ggü seines Vaters.
Dieser benannte Egoismus besteht darin, dass der Vater die Hilfe seine Sohnes spontan dann beansprucht wenn er sie gerade in dem Moment braucht, ohne zu Hinterfragen inwiefern es unsere Tagedgestaltung beeinflusst. Wir sitzen jeden Abend zusammen, ich bekomme den Vater da seine Frau nur am Wochenende zu Hause ist. (Das bringt dann am Wochenende die entsprechende Ruhe für uns, wenn da nicht noch der andere Sohn (17) wäre, der auch nur am Wochenende da ist und am Wochenende am liebsten die ganze Zeit mit uns verbringen mag)
Haben wir Besuch, ist er da und schiebt sich in den Vordergrund, so dass mein Mann und ich uns auf die Couch kuscheln, TV schauen und unser Besuch (Kumpels in seinem Alter) Gespräche mit dem Vater führen muss. (Hier herrscht kein elterliches Verhalten, aber auch kein wirklich freundschaftliches. Sondern Papa Chef und Kinder nix.)
Mein Mann hat nun verschiedene Situationen angesprochen, weißes wirklich sehr einengend ist. Der Vater fängt dann anzuweinen oder erdrückt ihn mit "Liebe" die meinen Mann wieder am Gewissen packen.
Nun ist es mittlerweile so schlimm, sein zwischen den Stühlen stehen, dass er regelmäßig Wutausbrüche hat...Die er allerdings nur vor meiner Zeit hatte, nie in meiner. Mein Mann möchte lieber, dass alle um ihn herum glücklich sind und verzichtet dafür auf sich selbst und durch diese Situation sind alle unglücklich und mein Mann reagiert verzweifelt, emotional.
Seine Eltern nehmen diese Ausbrüche nun als Indiz dafür, dass ihr Sohn mit 23 einfach noch nicht alleine leben sollte, das er ohne sie eben verkommen würde.
Der Auszugsgedanke ist schon länger da, nur ist der Vater stark unselbstständig und würde alleine eingehen.
Das Verhältnis bei seinen Eltern (Wochenendbeziehung) wird noch 2 Jahre so bestehen, solange hofft man auf unsere Hilfe.
Da mein Mann nun aber auch dieses Verhalten seines Vaters als beeinträchtigend für seine Entwicklung sieht, stand der Entschluss eigentlich fest...WIR GEHEN.
Nun gab es allerdings einen riesen knall, wo alle am Tisch saßen und das Resultat war...Die armen Eltern wir müssen bleiben.
Ich bin mittlerweile nervlich ein Frack. Wache jeden Morgen weinend auf.
Ich könnte mir nun selbst eine Wohnung suchen, mein Mann ist aber selbst stark auf mich fixiert, er braucht mich als Stütze und Halt. Würde ich gehen würde er definitiv folgen, aber er hätte immer das Gefühl seine Eltern hängen zu lassen (ihre weitere Argumentation warum er bleiben soll ist: "wir waren doch auch für dich da", laut der Familie haben sie aktuell die schlechtesten Umstände und es tut Ihnen leid, dass ich nun gerade zu der Zeit alle kennengelernt habe).
Mir liegt es extrem fern eine Familie kaputt zu machen, das ist das letzte was ich will, aber es nimmt auch keiner Rücksicht...Somit bin ich nun eine 31 jährige Frau
, die von nichts anderes träumt eine eigene Familie zu haben und mache aber seitdem ich Beziehungstauglich bin, nichts anderes als zu warten, dass bei meinem jeweiligen Partner die Umstände für uns 2 besser werden.
Ich denke viele von euch kennen Situation im leben, die es einfach mitbrachte einige Zeit lang die Augen zuzulassen die Zähne zusammen zu beißen und das ganze auszustehen.
Ich mach allerdings seit 10 Jahren nichts anderes, nur bei 3 verschiedenen Menschen.
Bei ihm fühlt es sich, dass er es wert ist. Das ich diese eine Zeit noch überstehen muss und dann bekomme ich die gewünschte, mittlerweile Erlösung :-).
Allerdings ist da die Angst, die Angst wieder umsonst geduldig gewesen zu sein und gewartet zu haben...Weil die Eltern ihn immer versuchen werden zu halten und das immer über das Gewissen. Und dann steh ich wieder nach 6-7 Jahren (soviel Zeit gab ich meinen letzten Beziehungen) da und steh vor dem gleichen Resultat wie ich es eigentlich schon vor 4 Jahren war...Ich wollte eben nur warten.
Das würde für mich bedeuten ich bin 35, müsste wieder auf die Suche gehen und iwann kann ich keine Familie mehr gründen weil mein Körper nicht mehr dafür geschaffen ist. Vorausgesetzt der 4. Partner wird mal endlich ne andere Geschichte und nicht das, was ich schon 3x durchmachte.
Aber ich weiß, dass mein jetziger mann auch mein Mann bleiben soll (das hab ich bei den anderen recht früh amgzweifelt), ich zweifel ausschließlich an den Umständen und daran das es sich jemals ändern wird.
Nun bin ich froh alles mal niedergeschrieben zu haben und hoffe ihr könnt das ganze mal etwas neutral reflektieren, denn ich kann es nicht mehr. Meine Emotionalität steht meiner Rationalität total im Wege. So hoffe ich ihr könnt das ganze mal etwas auf die sachliche eben bringen und mir evtl neue Blickwinkel schenken.
Dafür danke ich euch jetzt schon.
LG Jocy