Liebes Forum, ich bitte um ein paar Meinungen.
Folgende Situation (ich versuche es kurz zu halten):
mein Freund und Ich (37/32 Jahre) sind im September in eine neue Wohnung gezogen. In der Nähe wohnt ein Bekannter von ihm, den er damals über seine Ex-Freundin kennengelernt hatte. Er wohnt in einer Reihenhaussiedlung und hat Freundschaften zu seinen Nachbarn geschlossen.
Mein Freund hat diesen Freund und dessen Frau schon einige Male zu uns eingeladen und auch in unsere alte Wohnung. Mit seiner Frau verstehe ich mich ganz gut, aber mit diesem Freund nicht. Der Grund ist: Ich fühle mich von ihm ausgelacht, weil ich seit meinem Studienabschluss noch keinen Job gefunden habe, der zu meinem Studium passt. Er fragt mich bei jedem Treffen im Detail, ob ich wieder arbeite oder wieder nur zu Hause sitze. Mir ist das zu persönlich und es demotiviert mich jedes mal. Er hat mich schon einige Male ausgefragt, warum sich mein Freund und seine Ex sich getrennt hätten (er weiss es nicht, aber er hat selbst noch Kontakt zu ihr). Er sagte sie wäre eine echt coole Frau, sehr gutaussehend, intelligent und erfolgreich und ein ganz anderer Typ. Er hat dann explizit gesagt, seine Frau und auch ICH wären ganz andere Typen als die Ex meines Freundin. Ich hab ihn dann gefragt, woher er denn so genau wissen würde, wie ich bin und er hat dann nichts mehr gesagt.
Dann gibt es noch die Nachbarin von ihm, mit der dieser Freund oft unterwegs ist. Sie ist 42 und hat ständig wechselnde Beziehungen und beklagt sich, dass sie keinen Mann findet. Früher war sie sehr erfolgreich im Beruf, nach einem Burnout hat sie eine Friseurlehre gemacht und verdient jetzt viel weniger. Am Anfang hatte ich auch nichts gegen sie. Mein Freund hat mich aber bereits nach dem ersten Treffe wo ich sie kennenlernte versucht zu überreden, dass ich doch auch zu ihr zum Friseur gehen soll was ich nicht wollte. Ich kenn sie ja nicht mal gut.
Auf jeden Fall haben wir sie dann auch einige andere Male bei anderen Treffen getroffen, weil dieser Freund sie jedes Mal fragt, ob sie dabei sein will. Für mich ist sie aber einfach nur die Nachbarin und ich möchte nicht so gerne mit ihr befreundet sein, sie hat ganz andere Erfahrungen als ich und mich stört vieles an ihr. Z.B. wenn ich und mein Freund auf der Treppe sitzen steht sie so vor uns, dass ihre Brüste etwa 30 cm direkt vor dem Gesicht meines Freundes sind, dann fragt sie auch so persönliche Dinge, ob wir denn keine Kinder wollen würden usw. Mir ist es unangenehm und empfinde es als Eingriff in unsere Privatssphäre. Ich hab das bei meinem Freund angesprochen aber er findet sie trotzdem sehr nett und sympathisch.
Er hat jetzt vor zwei Monaten bei ihr das erste mal einen Friseurtermin gemacht, der bei ihr abends zu hause stattfindet. An sich habe ich auch nichts dagegen, wenn jemand privat Haare schneidet. Dazu hat er von seinem Freund ihre Handynummer bekommen. Ich fands blöd, dass er zu ihr gegangen ist, wo sie doch auch nicht billiger schneidet als andere. Ich habe aber nichts gesagt. Zwei Tage später schrieb sie ihm aber sms und fragte, ob die Frisur ihm noch gefallen würde. Er hat es mir zwar gezeigt und hat mich dann gefragt, was er schreiben sollte. Im Endeffekt hat er ihr dann eine lange lustige Antwort geschrieben. Ich hingegen finde es unpassend, dass man nach zwei Tagen privat schreibt, ob es einem denn noch gefällt. Schliesslich schreibt mir mein Physiotherapeut am nächsten Tag auch nicht und fragt, ob die Massage mir gestern gefallen hatte.
Nach 3 Wochen schrieb sie ihm wieder mit der Info, dass sie an dem Tag Schneidetag hätte und mein Freund wäre mit seinen Haare wieder überfällig, ob er denn nicht wieder vorbei kommen möchte. Er fragte mich, ob ich denke er sollte wieder gehen, aber ohne mir zu erzählen, dass sie ihm geschrieben hatte. Ich meinte halt, dass es noch nicht nötig ist und es ist doch die Sache des Kunden, sich wieder an den Friseur zu wenden, anstatt dass der schreibt und sagt, dass man wieder überfällig wäre.
Okay, das hat das Fass noch nicht zum überlaufen gebracht.
Nun bin ich seit über 2 Monaten zu Hause weil ich mein Bein gebrochen war. Ich kann aber inzwischen einige Ausflüge und so machen. Wir waren auch schon öfter im Kino usw. Wir haben aber beide im moment nicht so viele Freunde und in dieser Stadt ist dieser Bekannte der einige Freund von meinem Freund. Ich habe eine Freundin hier und ihren Mann, aber mein Freund findet die halt nicht so "cool". Aus welchem Grund auch immer. Auf jeden Fall hat er in letzter Zeit öfter seinem Freund, der sich eigentlich fast nie gemeldet hatte, geschrieben und wollte mit ihm was trinken gehen. Dieser Freund ging aber in der Vergangenheit auch lieber öfter mit anderen weg ohne meinen Freund zu fragen, ob er mit will. Jetzt nach dem 10 mal fragen, haben sie ausgemacht, dass sie zusammen gehen. Ich fand das nicht schlimm, sie meinten, sie machen mal einen Männerabend. Ich hatte an diesem Nachmittag Regelschmerzen und hab mir dann auch nichts vorgenommen. In unserem Alter gehen bei mir auch nicht mehr so viele feiern, weil sie Kinder haben und wir ja nicht. Und weil mein Freund meinte, sie machen Männerabend habe ich auch nicht gesagt, dass ich mitmöchte.
Nun war es aber so, dass der Freund kurz vor dem Treffen anrief und sagte, dass er seine Nachbarin, also die Friseuse fragt, ob sie auch mit möchte. Und das hat mein Freund mir erst am nächsten Tag erzählt, so als wäre sie nur dazugestoßen und in Wirklichkeit wusste er es, als er noch zu Hause war und hat nicht gefragt, ob ich dann auch mitgehen will.
Seine Ausrede: Er dachte ich hätte sowieso Schmerzen und ich sah schon so aus, als würde ich zu Hause bleiben wollen. Und er weiss, dass ich beide nicht so mag, deswegen hat er mich nicht gefragt, ob ich mitmöchte.
Ich bin enttäuscht und fühle mich belogen.
Möchte man in einer Partnerschaft nicht gemeinsamen Freundeskreis aufbauen, in dem sich beide wohlfühlen. Was ist das für eine Beziehung, wo sich die Partner getrennt amüsieren?