Hallo!
Mit diesem "offenen Brief" möchte ich jedem von euch, der an Suizidgedanken leidet, einen kleinen Lichtblick schicken und Hoffnung schenken. :)
Ich bin 31 Jahre alt und hatte MEINEN ERSTEN Suizidgedanken mit 14. Der Grund dafür war Mobbing seid dem Kindergarten. Täglich hat man mir gesagt, ich sei hässlich, fett, dumm und manchmal bekam ich auch körperliche Gewalt in der Schule zu spüren.
Mein einziger Freund, dem ich mich wirklich anvertrauen konnte, war mein Tagebuch. Ich hatte zwar Spielkammeraden, aber Geheimnisse und Gedanken anvertrauen, ...
Ich hatte überhaupt kein Selbstwertgefühl und dachte, dass mich niemand vermissen würde.
Ich wuchs als Einzelkind auf und je älter ich wurde (Pubertät), desto öter hatte ich Streit mit meinem Vater.
Aber ich glaube, das ist normal. :)
Sogar heute geraten wir immer wieder aneinander. Und das Gefühl, unzureichend zu sein kannte ich nur all zu gut!!
In der Schule wurde ich gemobbt, zu Hause war nicht jeden Tag eitel Wonne und irgendwann bekam ich den Verdacht, dass alle glücklicher wären, wenn ich nicht da wäre und vor allem, dass es mein ganzes Leben lang so sein wird, dass mich niemand mag.
ABER DIESER GEDANKE IST FALSCH!!!!
Glaubt mir! Ich spreche aus Erfahrung. :)
Aber dazu später.
Als ich 16 war starb meine geliebte Großmutter.
Kurz darauf lerne ich meinen allerersten Freund kennen, der herrisch war, mit dem ich allerdings 5 Jahre zusammen war, weil ich ja kein Selbstvertrauen hatte. Hatte ich ja in der Schule täglich gehört, wie wertlos ich angeblich war.
Ich bin dann eines Tages über ein interaktives Buch über Selbstvertrauen gestoßen. Das hat mir zwar geholfen, mich von meinem ersten Freund zu trennen, jedoch habe ich scheinbar so gut wie immer die falschen Partner erwischt und war viel zu viel alleine.
Mein innerer Kritiker wurde immer lauter und es kamen sogar noch weitere "Kritiker Stimmen" in meinem Kopf dazu. Es wurden immer mehr.
Als ich 23 war, war ich U-Bahnfahrerin von Beruf und hatte am 10.10.2007 ein schweres Trauma erlitten, als sich eine Studentin vor meinen Zug warf und sie zu Tode kam. Ich habe meinen Job verloren, habe Antidepressiva nehmen müssen und dachte, dies sei nun der Moment, an dem ich nicht mehr kann.
Selbst mein damals liebevoller Partner war ohnmächtig gegen mein Trauma.
Ich begann, regelmäßig eine Psychologin zu besuchen (3 Jahre lang). Es hat mir SEHR GEHOLFEN, mit einer unparteiischen Person zu sprechen, andere Perspektiven einzuholen und auch selbst zu reflektieren.
Mein Trauma zu verarbeiten hat 5 Jahre gedauert.
Und MEINEN LETZTEN Suizidgedanken (den Gedanken, nichts wert zu sein und der gleichen) hatte ich vor etwa 6 Jahren (plus/minus).
Das liegt bestimmt nicht nur an meinen Besuchen bei der Psychologin, sondern auch an meiner Hündin, die mich nun seid 7 Jahren treu begleitet. :)
Anfangs gab sie mir auch mit einen Sinn, auf der Welt zu sein, ein Lebewesen, dass mich liebt, mich braucht und dass ein Sozialpartner ist, den ich erziehen muss, mit dem ich eine Verbindung habe. :)
Und ich habe Bücher gelesen über Resilienz, Selbstvertrauen, "Gespräche mit Gott" von Neale Donald Walsch, Borderlinesyndrom und so weiter gelesen und habe dabei sehr viel über mich selbst, meine Mitmenschen und auch über die Psyche des Menschen gelesen und das wichtigste von allen: Ich habe gelernt, mich selbst zu lieben. :) Jeder ist es wert, sich selbst zu lieben. :)
Glaubt mir! :)
Heute bin ich glücklich verlobt, einige Bücher erlesener und wenn mich wieder der innere Kritiker vollquatschen will, dann rede ich mit meinem Partner, oder meinen Freunden, oder mit meinem Hund. :D
Und wenn das auch nicht helfen sollte, rufe ich eine Seelensorgehotline an. :)
WAS ICH JEDEN DEPRESSIVEN MITMENSCHEN DA DRAUSSEN MIT MEINER Lebensgeschichte sagen will ist:
DU BIST NICHT ALLEIN!!!
UND DU BIST GUT SO, WIE DU BIST! :)
Ich litt 13 Jahre meines Lebens so gut täglich an Suizidgedanken.
Und so oft ich auch im Leben diese traurigen, verzweifelten Gedanken hatte - UM SO MEHR FREUE ICH MICH HEUTE, DASS ICH AM LEBEN GEBLIEBEN BIN!!!!!!!!!!!!
Ich bin bald 32 Jahre alt und habe viel mehr erlebt und gesehen, als ich geschrieben habe. :)
Und ich kann euch versichern: DAS LEBEN IST SCHÖN! Nicht immer, gebe ich zu. :) Vielleicht rennt es auch manchmal bescheiden, aber ich garantiere euch: MIT JEDER GEMEISTERTEN HÜRDE IN EUREM LEBEN WERDET IHR STÄRKER! WEIL IHR ES SELBST GESCHAFFT HABT! :)
Aber auch, wenn man es im Moment nicht glaubt - Es wird besser! Eines Tages! :) Und dann werdet ihr verstehen, was ich meine. :)
Ich würde heute gerne zurückreisen ins Jahr 1998.
Mich neben mein kleines, junges, trauriges, verzweifeltes, depressives alter ego setzen und sagen: "Ich kann mich noch gut an diesen Tag erinnern. Aber ich verspreche dir: Wenn du 32 jahre alt bist, wirst du ein glücklicher und selbstbewusster Mensch sein. Du wirst geliebt werden. Und Menschen, die dich nicht lieben, klammerst du selbstbewusst einfach aus. Ich bitte dich: Bleib am Leben. SEI STARK!" <3
Wann immer euch etwas bedrückt:
Redet, redet, redet, redet und dann redet weiter. :) Mit Freunden, mit diversen Anlaufstellen und seid euch stets bewusst, dass JEDER, mit dem man Probleme hat, selbst auch nur ein Mensch ist und Sorgen hat. Vielleicht sogar selber Depressionen hat...! Gedanken und Sorgen, von denen man nichts weißt und die er halt gerade an einem auslässt, weil man eben gerade da steht. :D Passiert einem ja selber auch immer wieder, dass man seinen Frust dann an seinem Mitmensch auslässt. :) Das kommt oft im Leben vor, dass man Menschen begegnet, die die Laune an einem Auslassen. :) Und umgekehrt. :)
Ich hoffe, ich konnte euch mit diesem kurzen Einblick in mein Leben zeigen, dass das Leben zwar anstrengend, bescheiden und komplex sein kann, aber ich bin heute 31, und überglücklich, noch zu leben! :)
Alles Liebe und Kopf hoch! <3
JEDER MENSCH HAT NUR SO VIEL MACHT ÜBER DICH WIE DU IHM GIBST!!!