Der Heilige Vater vor den Toren Morias!
Liebe Gemeinde,
diese Woche wurde unser fester Glaube erschüttert.
Wie sich unser Heiliger Vater selbst überzeugen konnte,
leben in Moria doch keine Orks, sondern nur Menschen,
vor denen man keine Angst zu haben braucht.
Nicht einmal der Balrog ließ sich blicken.
Wir jedoch müssen uns fragen:
Stellt die Reise unseres Pontifex nach Lesbos eine Aufforderung zur Duldung der Homosexualität dar?
Und bleiben verwirrt zurück.
Verwirrung auch um die Renten unserer Schäfchen.
Selbst wenn sie 40 Jahre lang geschoren wurden,
bleibt ihnen nur Hartz4, wenn sie weniger als 2100,- Brutto verdienten.
Ich möchte noch enmal meine Kollegen daran erinnern,
weitere Rücklagen für die zu erwartenden Armenspeisungen zu bilden.
Aber wir haben auch etwas gelernt:
Wenn ein Arzt einem Patienten ein schleches Medikament verschreibt,
weil er dafür Geld vom Hersteller bekommt,
dann ist das kein Verbrechen
sondern legal und normal.
Wir vermuten einen Versuch Renten zu sparen
und freuen uns über diese kreative Herangehensweise
und für all die Seelen, die so ein wenig früher vor unseren Herrn treten dürfen!
Wenn sich dann jedoch Ärzte mit Patienten und Pflegediensten zusammentun,
dann nichts tun, außer kassieren,
dann ist das organisierte Kriminalität.
Was ist bloß aus dem primum non nocere geworden?
Fürs Nichtstun belohnt wurde auch unser bekanntester Satiriker,
mit ein wenig Unterstützung durch einen griechischen Mittelfinger,
konnte er sich einen Grimme-Preis sichern.
Leider konnten wir ihm nicht persönlich gratulieren,
da er das Land verlassen zu haben scheint.
Bon voyage und grüß Kim Jong-un von uns!
Für das Zuvieltun werden wohl die Mitarbeiter von Volkswagen bestraft.
Sie werden auf ihre Gewinnbeteiligung verzichten müssen
und auf ihre KOllegen, die man sich anderweitig geliehen hatte.
Noch härter wird es die Manager treffen, sie werden Millionen verlieren,
da sie 30% ihres Erfolgsbonus auf Wiedersehen sagen müssen.
Bitte beachten sie, dass die Kollekte am Augang heute den notleidenden VW-Managern zugedacht ist.
Bitte gebt reichlich, vergesst nicht, dass Euch für die Programmsünden der öffentlich rechtlichen Sender 30 Cent Rundfunkstrafe erlassen werden.
Natürlich könnte man für diese Millionen auch ein besseres Fernsehprogramm machen,
aber in der Kollekte dienen sie einem noch besseren Zweck.
Freuen können wir uns auch über den Erfolg von Herrn Schlecker,
schaffte er es doch, seine hart verdienten Millionen,
vor fast 25 000 habgierigen Drogistinnen in Sicherheit zu bringen.
Und mit Gottes Hilfe wird er auch den kommenden Prozess siegreich aussitzen.
Schlimme Nachrichten erreichen uns jedoch aus Berlin.
Auch weiterhin wird uns verwehrt werden, die Klassenzimmer,
dieses gottlosen Bundeslandes mit den Insignien des Herrn zu schmücken.
Neutralität bedeutet eine Abwendung von Gott, meine Herren,
Fegefeuer und Hölle und Pech und Schwefel und ich schweife ab.
Vom anderen Ende der Welt hören wir die Mähr eines kleinen Geschöpfes,
dem die Liebe Gottes die Kraft verlieh auf dem Trockenen zu wandeln!
Sankt Inky, wie wir ihn sicher bald nennen dürfen, konnte sich aus seiner Gefangenschaft befreien und kehrte zurück in die blauen Gefilde seiner Heimat.
Wir danken Dir, Herr, für dieses Wunder und schließen einen kleinen Tintenfisch in unsere Gebete ein.
Liebe Brüder und Schwestern, Neffen und Nichten,
geht mit Gott!
Aber geht (behutsam mit Euren Mitgeschöpfen um)!
Zum Schluss noch eine Bitte der Polizei um Mithilfe:
Derzeit treiben sich unbekannte, aber unerwünschte Subjekte in und um unsere Atomkraftwerke und andere Zeugnisse unserer strahlenden Zukunft herum.
Da sich nicht ausschließen lässt, dass es sich bei diesen um fehlgeleitete und böswillige Menschen handelt, haltet bitte die Augen offen.
Diese Individuen zeichnen sich durch ein leichtes, bläuliches Leuchten aus.
Bittet zögert nicht, umgehend das Sondereinsatzkommando Eures Vertrauens zu kontaktieren!