Hallo liebe Frauen,
ich habe mich in Prag in der Brandeis-Clinic bei Dr. Krizko behandeln lassen - Facelifting inkl. Necklifting und Eigenfettentnahme aus dem Bauch mit Einspritzung in die Wangen.
Die Vermittlung lief über die Firma Body of Dreams.
Nach gut 3 Monaten konnte man immer noch sehr gut die Stellen an den Wangen erkennen, an denen das Eigenfett hineingespritzt wurde. Und aus meiner Sicht wurde es nicht vernünftig verteilt, sondern nur an einer Stelle eingespritzt. Ich massiere täglich 2 x mein Gesichtsbereich und den Hals. Alles fühlt sich wund an, und die Male werden nur ganz, ganz langsam kleiner. Viele sprechen mich auf die Verunstaltung an. Man kann relativ leicht erkennen, dass ich ein Faceliftung habe machen lassen. Und das ärgert mich total.
Meine Haut im Gesicht fühlt sich nach mehr als drei Monaten immer noch fremd und wund an und Berührungen im Gesicht sind mir unangenehm, worunter ich sehr leide.
Darüber hinaus wurde die Haut so gestrafft, dass ich dadurch vermutlich ein Hämatom am Kinn bekam und eine Nekrose hinter dem rechten Ohr. Auch heute noch spannt mein Gesicht, besonders im Halsbereich. Ich habe das Gefühl, etwas klebt hier immer wieder zusammen und bei jeder Streckung muss die Klebung (der Kleber) erneut gelöst werden. Für die Halsstraffung wurde ein ca. 6 cm langer Schnitt unter dem Kinn gemacht. Die Narbe sieht hässlich aus und ist, wenn ich den Kopf hebe, gut sichtbar. Durch das Hämatom im Halsbereich ist dieser immer noch fleckig und hinter dem rechten Ohr, durch die Nekrose bedingt, hat sich eine Wulst gebildet, die unangenehm ist und weh tut.
Beide Sachen wurden privatärztlich behandelt ebenso wie das Fäden ziehen im Krankenhaus. Und da musste ich noch froh sein, dass sie das überhaupt gemacht haben, weil sie Schönheits-OPs im Ausland natürlich "verurteilen".
Ich kann allen Frauen nur raten, sich ein Gesichtslifting gründlich zu überlegen. Und wenn die Vermittlungsfirma keine Referenzen von erfolgreich behandelten Frauen herausgibt, sie dann auch nicht zu wählen. Wäre ich erfolgreich behandelt worden, würde ich nämlich gern eine Empfehlung weitergeben.
Auf jeden Fall sollte es ein deutschsprechender Arzt sein - jegliche Übersetzung - und sei sie noch so gut - macht es schwieriger, die eigenen Wünsche klarzumachen. Mein behandelnder Arzt hat sich gar nicht die Mühe gemacht, mich verstehen zu wollen. Er hat sich mit dem Dolmetscher ausgetauscht und mich dabei fast nicht beachtet.
Auch solltet Ihr darauf bestehen, dass die Fäden selbstauflösend sind.
Wenn Ihr Euch im Ausland operieren lassen wollt, solltet Ihr unbedingt vorher einen Besprechungstermin machen - unabhängig von einem OP-Termin, der bei mir direkt am Tag darauf war. Und es sollten 2 Ärzte anwesend sein, damit man nach Sympathie- bzw. Bauchgefühl entscheiden kann.
In meinem Fall sind also Komplikationen aufgetreten sind. Zufall oder zu wenig Erfahrung? Ich glaube, dass die Klink mehr Brust-OPs und sonstige Straffungen macht als Gesichtsliftings. Das Essen, das ich jedenfalls in den 2 Tagen serviert bekam (von harten Keksen bis zu Gemüse al dente) konnte ich gar nicht essen, weil mein Gesicht so geschwollen und meine Mundöffnung dadurch sehr klein war. Auch gab es keinerlei Kühlung nach der OP, wovon ich bei anderen Kliniken mit Facelifting gelesen hatte. Nach der OP war ich ca. 24 Stunden mit einer Art Gipsverband um den Kopf herum bandagiert. Der Arzt Dr. Krizko hatte frei und war nicht erreichbar und die Schwestern durften ihn nicht allein entfernen. Und ich bin schier verrückt worden in diesem engen Gesichtskorsett.
Darüber hinaus hat sich Dr. Krizko nicht wirklich für mich interessiert. Er wirkte auf mich wie ein Dandy - halt Schönheits-Chirurg, aber ohne Herz. Und nach der OP habe ich ihn genau 2 x kurz erleben dürfen, einmal zum Verband abnehmen und einmal bei der Entlassung. Ich hätte bei der Begegnung auf mein Bauchgefühl hören sollen, aber ich wollte ja unbedingt die OP.
Fazit: Für mich fühlt es sich so an, als sei die OP lieblos und unprofessionell gemacht worden. Die Einspritzungen ebenso wie die Hautstraffungen.
Ich wurde mit ganz viel Jod im Gesicht entlassen. Das sollte nicht passieren. Zumal sich Jod nur sehr schwer und langwierig entfernen lässt. Man hat mich als Zombie nach Hause fahren lassen.
Durch meine Komplikationen habe ich den Arzt angeschrieben und auch umgehend Antwort erhalten. Das hat mir gefallen. Auch die Vermittlung über die Firma "Body of dreams" lief gut, aber ich bekam keine Empfehlungen von anderen Frauen und eine wirkliche Hilfestellung nach meinem Desaster haben sie mir auch nicht geben können.
Man hat mir zwar mehrfach empfohlen, nach einmal in den Klinik nach Prag zu fahren. Aber als ich mein Hämatom und dann die Nekrose bekam, musste gehandelt und nicht erst noch eine Tagesfahrt nach Prag in Kauf genommen werden. Auch die Nachbehandlungen, die dann vor Ort erfolgten, hätte ich dort nicht machen können, es sei denn, ich hätte mich dort eingemietet. Auch danach wurde mir wieder angeboten, zur Nachbetrachtung nach Prag zu fahren. Aber mal unabhängig von der Kostenfrage, was hätte das bringen sollen.