Ich bin sehr verzweifelt und weiß einfach nicht mehr weiter. Ich bin 28 Jahre alt und hatte bis jetzt 3 Beziehungen (4 Jahre/ 3 Jahre/ 2 Jahre). Es waren alles nette Männer, die sehr in mich verliebt waren, mich hat aber bei jedem was gestört, von Anfang an. Trotzdem habe ich weiter in der Beziehung gelebt, mich aber immer weiter abgekapselt, zu viel gearbeitet, das WE lieber mit Freunden oder Familie verbracht als mit dem Partner etc. Meine Partner haben mich oft gefragt was los ist, ob ich unglücklich bin, haben sich Sorgen gemacht, ich habe immer gesagt, dass alles ok sei. Ich habe alle meine Partner betrogen, immer mit dem jeweils nächsten, den letzten mit einem ONS. Ich habe mich danach nicht einmal besonders furchtbar gefühlt, weil ich keinen dieser Männer geliebt habe, sie waren mir ehrlich gesagt, egal. Furchtbar dass man dann mit ihnen zusammen lebt und ihnen die heile Welt vorspielt, stimmt. Sexuell gesehen, habe ich nie wirklich eine Erfüllung erlebt, wie auch, ohne Liebe. Ich war beim Sex immer abwesend und wollte dass es schnell vorbei ist. Wenn die Männer mich gefragt haben, obs mir gefallen hat, habe ich nie ja oder nein gesagt, immer nur einfach so vergehen lassen. Ich bin in dieser Zeit auch viel weg gegangen, um mich abzulenken von meinem Leben. Es war alles in allem sehr verkorkst, so als ob ich mich gezwungen hätte, zu bleiben, obwohl ich nicht wollte und trotzdem alles mit gemacht habe. Nach dem ONS war 2014 dann Schluss mit dem ganzem Sch***. Ich habe beschlossen, dass ich erstmal ohne Männer sein will um mein Leben zu ordnen. Genau zu dieser Zeit habe ich einen Mann näher kennengelernt. Meine damals beste Freundin war in diesen Mann verliebt und ich wollte mich ohnehin nicht näher auf ihn einlassen, doch sehr schnell habe ich bemerkt, dass bei ihm alles anders ist, als zuvor, ich war zum erstem Mal richtig verliebt, ohne wenn und aber. Und ich konnte nicht anders und wollte mit ihm zusammen sein und er auch mit mir. So kam es dann, dass wir zusammen kamen, sehr schnell und ich mit meinen Vorlasten und Selbstvorwürfen. Er hat mich zu Beginn unserer Beziehung gebeten, dass ich nichts von meinen Ex-Partnern erwähne, er will von meinem Vorleben nichts wissen. Ich habe ihm das versprochen, aber leider nicht gehalten. Immer wieder fiel belanglos ein Name meines Ex. Ihm versetzte das jedes Mal einen Stich ins Herz, mir waren diese Männer noch mehr egal, als schon vorher, darum habe ich auch so leichtfertig darüber geredet. Ich habe ihm jedesmal sehr wehgetan und mit immer vorgenommen, nichts mehr zu erwähnen. Ich glaube, dass es mir nicht gelungen ist, weil ich diese Dinge nicht verarbeitet hatte. Ich habe in den Beziehungen vorher Dinge getan, die mir nicht entsprechen (zB Alkohol getrunken obwohl ich keinen mag, wenig Sport gemacht, etc.), war mir selbst nicht treu und bin damit nicht fertig geworden. Mein jetziger Freund hat das bemerkt, dass mich die ganze Situation sehr belastet und hat gesagt, dass wir über meine Vergangenheit reden müssen, auch wenns ihm weht tut, aber wir können sonst keine Beziehung führen. Ich hab mich zuerst gewehrt, ihm dann aber kurz umrissen was ich getan habe, wie ich in der Beziehung gelebt habe und mich dabei gefühlt habe. Er wollte immer mehr wissen, bis hin zu sexuellen Details. Als ich ihm nichts darüber erzählen wollte, ist er wütend geworden und hat gesagt ob ich mit ihm gleich umgehen wie mit den ex weil ich mich nicht öffne und so weiter. Dann habe ich ihm Ausschnitte von meinem Sexleben erzählt. Er war entsetzt, weil er anscheinend einen prüderen Umgang mit dem Thema Sex pflegt, als ich. Er hat mir Vorwürfe gemacht, warum ich mit diesen Männern geschlafen habe, obwohl ich sie nicht wirklich geliebt habe, wie konnte ich nur. Er könnte das nicht und und und. Ich habe dann gesagt, dass ich das damals getan habe, dann aber drauf gekommen bin, dass es falsch ist, dass man so keine Erfüllung erleben kann, etc. Und ich habe mein Leben geändert. Er hat gemeint, wer einmal so war, so leichtfertig mit Sex umgegangen ist, der kann sich nicht ändern und und und. Er hat mir irgendwie so einen Druck gemacht und ich wollte ihn nicht verlieren, weil ich einfach so verliebt war und dann habe ich zu einem Mittel gegriffen, welches ich normal gar nicht verwende: nämlich die Lüge. Ich habe alles abgeschwächt, Geschichten verdreht und erfunden, eben nur was das Sexuelle betrifft. Habe auch meine Exfreunde sehr schlecht gemacht, obwohl ich eigentlich der Arsch in der Beziehung war. Habe alles verleugnet, beschönigt und runter gespielt, nur um meinem Freund zu entsprechen. Ja und seit fast einem Jahr sind wir nun zusammen, unsere Beziehung aufgebaut auf Lügen, was meine Vergangenheit betrifft, nicht was unsere Beziehung betrifft. Ich habe solche Angst dass er sich trennt wenn er die Wahrheit kennt, weil er nicht glaubt, dass man sich ändern kann. Ich bin aber jetzt in der Beziehung komplett anders, es ist nichts zu vergleichen, rein gar nichts. Meinen Freund beschäftigt meine Vergangenheit sehr, wird nicht damit fertig. Vor allem weil ich zuerst alles so schlimm erzählt habe, dann abgeschwächt und dann immer wieder gespickt mit Lügen, in denen ich mich immer mehr verstricke. Er glaubt mir auch nicht mehr und nimmt mir die Geschichte nicht ab. Ich leugne ständig alles, dreh mich Kreis. Es ist ein Teufelskreis. Ich wollte ihn nie anlügen, hatte aber Angst, dass er meine Vergangenheit nicht akzeptiert, vor allem hat es mit der Gegenwart, mit meinen Gefühlen zu ihm, nichts zu tun, rein gar nichts. Ich schäme mich für alles was ich gemacht habe. Ich weiß nicht mehr weiter, wenn ich ihm alles beichte, wird er mich verlassen, ich habe ihn fast ein Jahr angelogen. Wenn ich weiter lüge, gehe ich kaputt, weil er mir keine Ruhe lässt, immer wieder stichelt, immer wieder ins Detail nachfragt etc. Ich sehe kein Licht am Horizont und weiß nicht mehr weiter..