Nicht die Abhängigkeit fördern.
Hallo,
ich spende wenn dann ausschließlich an Organisationen, wobei ich als Student leider (noch) nicht so viel geben, wie ich es gerne täte.
Es ist es ärgerlich, dass es diese Organisationen geben muss, weil sie sich für Dinge einsetzen, deren Gewährleistung eigentlich Aufgabe des Staates ist: Soziale Gerechtigkeit, Gewährung von Freiheitsrechten, Umweltschutz, etc. .
Weil die meisten Menschen, die dort tätig sind, nicht von Luft und Liebe leben können und sich selbst nicht in die Armut verhelfen sollen, ist es legitim, dass von 100 gespendeten Euros keine 100 Euros für Obdachlose oder bedrohte Tierarten ankommen können, es sei denn die Verwaltung der Organisation wird fremdfinanziert (z.B. durch eine Stiftung) oder es sind nur ehrenamtliche am Werk. Selbst dann kann es eine sehr gute Sache sein, eine große Organisation zu unterstützen, weil dort nicht nur die Probleme selbst, sondern auch deren Ursachen bekämpft werden. Spendet man einem Obdachlosen ein paar Euro, wird kein Problem gelöst, sondern es wird nur verschoben und dazu noch Abhängigkeit gefördert.
Um die Probleme, die wir haben (Armut, Umweltzerstörung, diverse Ungerechtigkeiten) zu lösen, müssen wir die Spielregeln ändern. Und eine mindestens nationale Spendenorganisation zeigt mit Events und Demos medienwirksam die Probleme auf, beeinflusst die Gesetzgebung, indem sie Druck auf die Politiker ausüben, die ansonsten nur Automobilkonzerne, RWE und Shell im Nacken spüren!
Wenn man Strukturen schaffen will, die Ungerechtigkeit und Leid verbieten, muss man diszipliniert an den gescheiterten Einzelschicksalen vorbeispazieren können und stattdessen versuchen die Welt zu verändern. Und wer jetzt sagt, dass das nicht möglich ist, kann sich privat bei mir melden und einen Termin für einen Faustschlag ins Gesicht ausmachen, denn ein solcher ist dann nötig. Wohltätigkeit muss einfach nur in Mode kommen, dann können wir vieles verbessern.
"Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist, es ist nur deine Schuld, wenn sie so bleibt" (Die Ärzte - Deine Schuld)
Und noch was zu den "armen" Menschen auf der Straße.
Bei den meisten Geldspenden auf der Straße freuen sich auf lange Sicht nur die Tabak- und Spirituosenhersteller.
Ich kenne das deutsche Sozialrecht zu gut, um auf diese faulen Gestalten reinzufallen. Wenn sie schon von dem Geld anderer leben wollen, dann können sie doch einfach einen Antrag auf Sozialleistungen bei einer Behörde stellen und der gesetzlich dazu verpflichtete Sozialstaat kommt für das Existenzminimum auf, fordert im Gegenzug verständlicherweise die Suche eines Jobs. Aber diese Menschen wollen noch nicht einmal VERSUCHEN, eine Arbeit zu finden. Dabei gibt es bei unserer Wirtschaftslage für jeden was zu tun, selbst wenn es Straße kehren oder Zeitung austragen ist. Die Bettler suchen sich bewusst diesen Weg aus und nerven Menschen wie mich auf dem Weg in der Mittagspause. Und wenn sie keine Almosen bekommen, werden sie ja nicht alle verhungern. Dann werden sie gezwungen sein, wenigstens etwas zu tun, um sich ihr Dasein zu verdienen. Bitte überlegt, was ihr mit eurem Geld anstellt. Denkt dabei auch mal weiter als bis zur nächsten Mahlzeit.
Liebe Grüße