Das ist bei uns auch so.
Wir sind seit 6 Monaten zusammen und die beiden haben sich ganz schnell kennen und lieben gelernt. Seit Weihnachten ist es ganz extrem. Seitdem ist der Kleine auch jedes Wochenende mit bei ihm, wir sehen uns von Anfang an fast täglich zu dritt und jeder von uns möchte das auch so.
Ich wollte ihn nie überfordern und ihm seine Freiheiten lassen, weil er auch lange allein war und keine Kinder hat. Das wollte er aber nie. Ich habe mit ihm gleich am Anfang ein Gespräch gesucht und ihm gesagt, dass ich ihn nicht überfordern möchte und er sich seine Auszeit nehmen soll, wenn er sie braucht. Das kam bis jetzt nie vor, weil er die Zeit mit uns geniesst und es nicht mehr anders haben möchte. Die beiden sehen sich täglich und wenn es durch die Arbeit mal nicht passt, dann ist mein Sohn auch traurig und vermisst ihn und meinem Partner geht es nicht anders und er will auch in unserem Alltag dabei sein. Das ist wirklich schwer unter einen Hut zu bekommen durch seine Arbeitszeiten und getrennte Wohnungen. Deswegen haben wir uns für den Spätsommer eine gemeinsame Wohnung vorgenommen, weil das für alle Beteiligten auch einfach praktischer wäre.
Aber jetzt zu dir. Wenn du das Gefühl hast, dass es ihm auch so geht, wie deinen Kindern, dann binde ihn mehr ein. Suche vorher ein Gespräch mit ihm und rede mit ihm darüber. Sage ihm, dass du ihn nicht überfordern möchtest, er seine Freiheiten haben soll und er immer die Notbremse ziehen kann, wenn es ihm zu viel wird. Er muss da ja auch erst reinwachsen.
Das zeitige Kennenlernen und die viele verbrachte Zeit, das ging alles von meinem Partner aus. Ich hatte erst auch meine Bedenken, weil mein Sohn sich so schnell an ihn gewöhnt hatte und ihn vermisst hatte, aber man sieht ja die Reaktionen von allen Seiten.
Wir sind erst ein halbes Jahr zusammen, aber wir haben bis jetzt alles richtig gemacht und warum sollte das nicht funktionieren? Bei meinem Partner weiss ich aber auch, dass er sich auch nach einer Trennung um das Kind kümmern würde, weil er ihn jetzt schon als seinen Sohn sieht, ihn abgöttisch liebt und alles für ihn machen würde.
Rede mit deinem Partner, frage ihn nach seinen Ansichten und wie er die ganze Sache sieht, dass deine Kinder ihn vermissen. Warte seine Reaktion ab und dann entscheide, ob du deine Kinder erstmal bremsen möchtest oder ob dein Partner jetzt schon ein Teil von eurem Alltag werden soll. Das ist nicht einfach. Das ist eine grosse Umstellung und das würde ich ihm auch sagen. Das habe ich meinem Partner auch gesagt, aber er hat sich da Hals über Kopf reingestürzt, alle Rechte und Pflichten angenommen und er liebt es und möchte es nicht mehr missen. Mein Sohn ist darüber natürlich um so glücklicher, weil er das auch spürt.
Redet in Ruhe darüber und dann entscheidet. Bei uns war es richtig, dass das Kind ein grosser Teil von dieser Beziehung war. Wir sind nicht nur ein Paar, wir sind eine Familie.