Der lange Weg zu sich selbst
Ich habe mich selbst gefunden - und ich bin super glücklich damit.
Aber das war ein langer Weg. Die ersten 20 Jahre meines Lebens habe ich versucht, den "echten Kerl" nach Klischee zu miemen. Es verlief unterirdisch. Wenig Freunde, keine Partnerin, wenig Selbstvertrauen und innerlich unausgeglichen und traurig.
Ich fing an, es zu ändern, auf mich zu hören und mich selbst zu überdenken. Zugegeben nicht ganz leicht. Aber ihabe es gepackt. Heute lebe ich mit mir im Reinen und bin stolz auf alle meine Eigenschaften, auf die männlich gedeuteten, genauso wie auf die feminin gedeuteten. Ich trage sie mit Stolz! Das gibt unheimliches Selbstvertrauen, Stärke und ein erfülltes Leben. Ich weiß heute, dass ich auch als Mann alles kann - und auch mein modisches Faible ausleben. Weil ich mit fremd bestimmten Rollen und Normen aufgeräumt habe, kann ich heute mal rational, mal verspielt, mal ausgeflippt, mal streng unterwegs sein, eben so wie ich mich gerade fühle. Ich bedaure inzwischen die meisten Männer, die das nicht können, denn es macht unheimlich Spaß. Die manchmal etwas erstaunten Blicke kann ich gut ab. Ist ja auch ne Kunst, gut auf hohen Hacken laufen zu können, die ich aber sehr gut beherrsche.
Und siehe da, als ich endlich ich wurde, klappts auch mit vielen Freunden und der Partnerin und geschadet hats mir in meinem Werdegang auch nicht. Bin im Beruf UND am Herd erfolgreich.
Zu schade, dass viele Menschen nicht in der Lage sind, ihr eigenes Leben zu leben und sich stattdessen an Geschlechterstereotype krapfhaft halten und teilweise sogar noch stolz drauf sind. Von denen gibts halt mal dumme Sprüche. Dabei belächele ich diese Menschen, die in ihrer Rolle gefasngen sind. Tja, meine Emanzipation, die ich der Emanzipation von Frauen zu verdanken habe, hat mein Leben sehr bereichert.
Im Gegensatz zu den meisten habe jeden Tag ein Lächeln im Gesicht, das auch von innen kommt. Viele Leute die mich kennen bestätigen mir das.
Ich kann es nur empfehlen, Rollen und Stereotype für sich selbst und andere endgültig über Bord zu werfen. Mir hat es größtmögliche Freiheit gebracht. Es macht einfach viel mehr Spaß, individuell, echt und selbst zu sein, statt ein Abziehbild gesellschaftlichem Mainstreams.