liz_12883529Nachtrag zu meinem Freund....
Ehrlich gesagt weiß ich nicht, ob ich überhaupt nochmal will, dass er sich meldet. Seit 3 1/2 Jahren weiß er das alles und ich habe es ihm gesagt, was passieren kann, aber er sagte mir, er komme damit klar, alles bestens, aber ich bin mir einfach da nicht mehr sicher.
Ich weinte nachdem in der sexuellen Begegnung mit meinem Freund die Vergewaltigung hochkam und und war total fertig. Statt das mal zu registrieren und mich in den Arm zu nehmen und zu trösten musste ich mich wie fast immer selbst trösten. Und alleine mit allem zurecht kommen. Rückblickend sage ich: Da lief irgend etwas falsch. Ich hätte mir etwas anderes gewünscht und - ja, auch mehr Sensibilität für mich.
Ja, er ist ein Mann, ich bin ihm nicht direkt böse, dass er so leidenschaftlich von mir ergriffen war, zumal ich ihm auch sagte, ich möchte es gern mal leidenschaftlicher probieren.
Aber wenn ich weiß, meine Freundin wurde vergewaltigt, dann gehe ich nicht hin und lege los wie ein Berserker, hacke in sie rein und halte ihr die Hände fest. Oder sehe ich das falsch?
Ich habe dann nochmal mit ihm geschlafen, um ihn zu trösten, weil er so fertig war, aber eigentlich geht es dann in solchen Situationen immer nur um ihn. Wo finde ich dann mal einen Halt? Wo ist er da für mich?
Er war letztes Wochenende Freitag auf Samstag bei mir und ist am Samstag wieder gefahren, er hat Haustiere, um die er sich kümmern muss und ich musste Samstag zu einem Termin an der Uni. Sonntag wäre ich in seiner Stadt mit jemandem unterwegs gewesen, aber da das ein Geschenk für mich war, von meiner Mutter, die die Überraschung schon lange geplant hatte (Musical und Weihnachtsmarkt) habe ich gesagt, ich will meine Mutter nicht nach dem Musical einfach stehen lassen, um in seine Wohnung zu rasen und blieb bei mir.
Er hat ziemlich geschmollt, versteht es nicht. Fühlt sich zurück gewiesen, weil ich in der Zeit, wo wir getrennt waren, mich weiter entwickelt habe. Mir etwas aufgebaut habe, womit ich im Leben weiterkommen kann und das auch muss.
Früher bin ich immer sofort gesprungen, wenn er etwas von mir wollte, nun habe ich schon 3 x gesagt, dass ich keine Zeit habe. Er war motzig und angefressen, anstatt für mich und meine Situation Verständnis zu zeigen.
Ich hatte recht, mich im Januar zu trennen, es war richtig so, Geben und Nehmen war damals aus dem Gleichgewicht geraten und er engagierte sich immer weniger, konnte es aber damals auch nicht, er war im Job unter Druck, finanzielle Nöte, musste 2 Jobs machen, es lief einfach nicht gut.
Trotzdem bin ich jetzt schon wieder am Zweifeln. Ich weiß nicht, ob ich das alles kann und es aufgrund seiner Reaktion auch so haben will. Aber gut, vielleicht wäre jeder Mann so ausgeflippt und wäre geschockt gewesen, aber in 3 1/2 Jahren hat "Mann" doch die Möglichkeit, sich mal ein Buch zur Hand zu nehmen und über sexuellen Missbrauch zu lesen und was ein Flashback ist oder sehe ich das falsch? Erwarte ich vielleicht zu viel von ihm?
Mit dem Kumpel, mit dem ich heute einen Glühwein trinken gehe, werde ich mal darüber sprechen. Er meinte gestern "Ja, du erwartest zu viel, du bringst eine Menge Probleme mit in die Beziehung, er hat jetzt ein ruhiges Leben, einen neuen guten Job und hat seine Dinge geregelt, du aber immer noch nicht. Außerdem wüsste ich auch nicht unbedingt wie ich mit so was umgehen soll" Ja, da hat er auch wieder recht.... Nun ja, ich muss jetzt mal los und hoffe, das mir hier mal jemand zurückschreibt und mir positive und hilfreiche Impulse zu der Situation geben kann...