Hallo.
Nachdem ich schon ewig nicht hier auf der Seite war (und mich eben erstmal über meine damalige Wahl des Profilnamens lustig machen musste :-D ), möchte ich mich jetzt doch mal wieder an euch wenden....ich erwarte eigentlich garkeine Antworten. Aber ich muss einfach mal Gedanken loswerden und sie für mich selbst aufzuschreiben bringts einfach nicht.
Mein Freund zeigt leider wenig Verständnis - aber nur, weil er nicht weiß, wie er mir helfen soll und dem Thema deshalb eher ausweicht.
Zum Thema: Ich habe, denke ich, eine soziale Phobie. Bin eben permanent gestresst sobald ich unter Leute gehen muss. Kann die Zeit mit Freunden und Familie nicht genießen, weil ich die ganze Zeit angespannt bin.
Für meine Beziehung ist es auch nicht sehr förderlich, da mein Freund gern unter Leute geht, das aber mir zuliebe einfach nicht tut. Ich habe Angst, dass ihm das irgendwann zu viel wird.
Das Ganze (Nervosität, Schwitzen, Hitzewallungen, evtl. Kopfschmerzen) fängt auch schon bei dem Gedanken, rauszugehen, an. Sobald ich weiß, dass ich meine Wohnung verlassen muss, dass ich mich mit jemandem treffen werde, kommen diese Symptome zum Vorschein.
Einen großen Teil der Angst macht, so habe ich zumindest das Gefühl, auch eine Erythrophobie (Angst vor dem Erröten) aus. Ich neige dazu, schnell rot zu werden. Und leider auch manchmal nur, weil ich denke, andere könnten vielleicht was komisches über mich denken....total bescheuert eigentlich.
Als ich mir wiedermal den Kopf darüber zerbrochen habe, warum es mir so geht und was denn eigentlich so schlimm an sozialen Kontakten ist (es gibt ja nichts schlimmes daran, nur will meine Psyche das leider nicht kapieren), fiel mir eine Situation aus meiner Jugendzeit ein. Ich lies sie mir immer wieder durch den Kopf gehen und bekam mehr und mehr das Gefühl, dass meine Angst, speziell die Angst vor dem Erröten, durch diese kleine, fiese Situation ausgelöst wurde.
Ich war damals, so zum Ende der 4. Klasse hin, bei einer Freundin zu besuch und wollte dort übernachten. Ich blieb zum ersten Mal über Nacht dort, kannte die Eltern noch nicht. War deswegen etwas aufgeregt und angespannt und das stieg mir wohl zu Kopf....sprich: Ich hatte wohl die ganze Zeit rote Wangen. Irgendwann fingen die Eltern an, am Abendbrot-Tisch dies zu bemerken und machten sich darüber lustig. Das führte dazu, dass ich natürlich sofort noch roter im Gesicht wurde. Ich weiß nicht mehr, wie lange diese Situation andauerte, aber in meiner Erinnerung kommt sie mir ewig lang vor. Ich habe mich so schlecht gefühlt damals, mich so geschämt. Ich bin heute noch entsetzt darüber, wie erwachsene Menschen sich so benehmen können? Ich als vielleicht 11 Jahre altes Mädchen, mit einem nicht übermäßig großen Selbstbewusstsein, habe mich in dieser Lage so hilflos gefühlt. Ich wollte verschwinden, mich in Luft auflösen, kam ja aber nicht raus aus dieser Situation...Ich habe mich gefragt, warum die mich auslachen? Was so schlimm daran ist, etwas rot zu werden? Ob die denn nciht merken, dass mir die Situation unangenehm ist...
Was sich mir hier für eine Frage stellt: Kann sich aus einer so kleinen Situation eine so große Angst entwickeln, die mein ganzen Leben so sehr, auf so eine negative Art beeinflusst??? Kann es sein, dass meine ganze Angst vor Menschen, Angst vor Aufmerksamkeit, Angst vor dem Auffallen und Angst vor dem Rotwerden aus dieser blöden Situation heraus entstanden ist?
Geht es jemandem ähnlich? Habt ihr auch so kleine Auslöser aus denen ein großes Problem entstanden ist?
Wie kann man da heraus kommen?
Ich habe schon versucht, meinen "inneren Frieden" mit dem ganzen zu schließen. Mir zu sagen, dass das Leute mit etwas zu wenig Verstand waren und ich mir daraus nicht so viel machen soll. Aber das bringt nicht viel. Besser geht es mir leider nicht wirklich......
Ich bin jetzt gerade erst einmal froh, diese Gedanken wenigstens einmal irgendwo losgeworden zu sein und wünsche allen einen schönen Abend =)