Bei uns war das im letzten halben Jahr
auch öfter der Fall, dass von 5 Erzieherinnen nur zwei fit waren, im Extremfall sogar auch mal nur eine. Bei 40 Kindern wird das äußerst kritisch.
Zwar springt mal die für die Kigasachen zuständige Kraft der Gemeinde ein bißchen ein oder eine Tagesmutter, die einige Kiga-Kinder nach der Kigazeit betreut, aber immer klappt das auch nicht.
Einmal wurden dann die Mütter, die zu Hause sind, gebeten ihre Kinder nicht zu bringen. Darauf gab es unterschiedliche Reaktionen wie: "Spinnen die, ich hab doch einen Friseurtermin, das geht mal gar nicht!"
Oder auch Anrufe bei berufstätigen Eltern: "Du, ich hab gehört, der Kiga hat Notstand, ich soll mein Kind zu Hause lassen, soll ich deines auch nehmen, damit du arbeiten kannst?"
Das andere Mal wurden Eltern um Hilfe gebeten, vor allem Mütter, die selbst Erzieherinnen sind oder aus einem ähnlichen Bereich kommen.
Auch das passte einigen nicht: "Kinder erzählen ja immer so viel von zu Hause und ich will nicht, dass Mutter xy alles über mich weiß!"
und natürlich wurde auch an der Kompetenz gezweifelt.
Ich hab mich beim 4.Mal dann aber doch bei der Gemeinde beschwert, weil es doch merkwürdig ist, dass so etwas in wenigen Monaten so oft vorkommt. Die Erzieherinnen sind einfach eindeutig überlastet. Auch wenn sich der Betreuungsschlüssel zunächst gut anhört, gibt es zum einen I-Kinder, die wirklich viel Aufmerksamkeit brauchen, einige 2-jährige, die ebenfalls anspruchsvoller sind und zum anderen gibt es zwei verschiedene Kigazeiten (entweder 07:30- bis 13:30Uhr inkl. Mittagessen oder 08:00-12:30 Uhr und 14 bis 16 Uhr), d.h. sie arbeiten auch in gewissen Schichten, so dass die Fehlzeiten schlecht abgedeckt werden können, weil eigentlich keine 8,5h Dienste schieben darf bzw. diese Überstunden ja später irgendwann abgebaut werden müssen.
Hinzukommt, dass das Konzept, das sowohl sehr offen, aber dann wiederum Phasen in altersgleichen Gruppen vorsieht, nicht funktioniert, wenn zu wenig Personal da ist.
Und jaaa, die Erzieherinnen haben geächzt und waren kaputt und dann ist man leichter anfällig für alles mögliche. die Kinderzahl war mal kleiner, da wurde Personal abgebaut, aber nachdem wieder mehr Kinder kamen, nichts mehr aufgestockt.
Da ist die Gemeinde als Träger in der Pflicht und jaaa, es wird jetzt wieder jemand dazu eingestellt.
Und dennoch gibt es eine Erzieherin, die echt ständig krank ist, weil ihre Kinder krank sind, also nimmt Kinderkranktage und wenn ihre Kinder wieder gesund sind, bleibt sie zu Hause, weil sie selbst krank ist. Lustigerweise schickt sie dann auch selbst bei absolutem Personalnotstand ihre halbfitten Kinder wieder in die Kiga. Ähja, sie arbeitet da, wo ihre Kinder im Kiga sind. Das finde ich dann alles in allem schon etwas befremdlich, aber was soll's, wenn sie da nicht arbeiten würde, wären ihre Kinder ja auch da...