Mhm,
ich habe einfach den Neid auf andere, die zu Hause waren und auch da noch entlastet wurden, unterdrückt, indem ich mir immer wieder sagte, wofür ich es mache: Für meine Kinder UND für mich und glückliche Mama = glückliche Kinder...für unsere gemeinsame Zukunft, ihnen auch ein Vorbild zu sein, dass man eben nicht mit Hartz-IV da sitzen muss, nur weil man zu früh und ungeplant Kinder bekommen hat ohne Ausbildung, etc. Außerdem eben die Zukunftsperspektive, ihnen irgendwann einmal mehr bieten zu können, etc.
Ich war mir also meiner Sache sehr sehr sicher und habe schon einen etwas arroganten und definitiv auch verfehlten Seitenblick auf andere erlaubt. Wobei er bei denen nicht verkehrt war, die mich wiederum für eine Rabenmutter hielten.
Wichtig war mir einfach, dass meine Kinder nicht auch noch darunter leiden sollen, dass ich k.o. bin von dem Ganzen. Ich musste also einen ordentlichen Packen zurückschrauben und die Zeit, die wir dann miteinander hatten nicht mit "Mama ist so kaputt" vertändeln, sondern noch einmal die Zähne zusammenbeißen bis sie schlafen gegangen sind.
Allerdings hatte ich etwas weniger harte Zeiten als du, da ich nur studiert habe und daher nachmittags immer schon gegen 16:30 zu Hause war. Semesterferien waren dann auch noch und in dem Sinne dann pure Erholung.
Mein Mann arbeitete im Einzelhandel, also ähnlich lange weg wie deiner, aber dafür einen Tag unter der Woche frei, den ich dann mit Seminaren vollpackte bis obenhin. Außerdem ging er später aus dem Haus als ich und erledigte dann immer die notwendigsten Dinge wie Küche auf Vordermann bringen, etc., kochte manchmal vor,...
Ich hatte also mehr vom Tag und mehr Unterstützung. Ich weiß ja nicht, wie ihr es euch aufteilt, aber vielleicht kannst du deinen Mann/Freund auch ein bißchen mehr miteinbeziehen.
Und ich würde mich eventuell sehr stark damit auseinandersetzen, diese Ausbildung in Teilzeit durchziehen zu können.
Dazu gibt es in vielen Städten tolle Modelle. Ob ein Wechsel innerhalb der Ausbildung möglich ist, hängt sicherlich stark von deinem Arbeitgeber ab, aber ein Versuch wäre es wert. Zunächst aber würde ich das mir von den Profis vor Ort erklären lassen. Lass dich auch nicht gleich abwimmeln, sondern bleib da dran.
Wenn du nachher deine Kinder bis auf die Berufsschultage schon um 15 Uhr abholen kannst, dann hast du viel viel viel gewonnen. Und ansonsten musst du dir eben immer wieder vor Augen halten, wofür du das machst und dich selbst 3 Jahre lang in den Hintergrund stellen, dir kleine Auszeiten so ausnutzen, dass sie dich stark voranbringen. Meine beste Freundin war damals die Badewanne.....
Wenn man kleine Dinge bewusst nutzt, dann kann man sie besser füllen als einen Haufen Zeit, der irgendwie vor sich hinplätschert und unerkannt verstreicht.