Ich weiß, was du meinst!
vllt hast dus mitbekommen, vor einigen monaten hat alles danach geschrien in mir, wieder zurück in die magersucht zu verfallen.. nur um paar erfolgserlebnisse zu kassieren. ein teil war überzeugt davon, dass ich es dann unter kontrolle hätte, es beenden könnte, sobald einfach so paar punkte erreicht waren.. jaja. ich hab viel darüber geredet, auch hier, das war für mich so wichtig, so konnte ich mir rational immer wieder vor augen führen, dass das quatsch ist. JEDE suchtkranke person denkt doch, dass sies im griff hat..
also hier:
Wie viele Jahre warst du krank?
in der summe? also ich wars von ende 2005- anfang 2007, ca 1,5 jahre am stück. dann änderte sich alles in spanien! dort nahm ich einiges zu. (also ich sah wieder gesund aus) hatte einen kuraufenthalt im jahr 2006, eingeliefert mit 34,x kilo. nach spanien erst mal "lange" nix.
Wie alt warst du gewesen als du magersüchtig wurdest?
15.
Wie alt bist du heute?
24.
Hat deine Magersucht noch Einfluss auf dein heutiges Leben und wenn ja, wie gehst du damit um?
Ja, auf jeden Fall. Ich habe mal gehört, dass es bei Suchtkranken so ist. Zb Raucher. Auch wenn man seit 20 Jahren nicht mehr raucht, man bleibt immer Raucher. Es sind Situationen im Leben, Momente, da weiß man, man hätte damals zur Zigarette gegriffen. Oder jetzt wäre eine fein. Du hasts noch in dir, so ists auch bei mir. Auch wenn ich gerade aktuell wieder ein sehr gesundes essverhalten habe, es steckt in mir. oft rechne ich in meinem kopf kalorien durch, oder denke nach ner völlerei, ich muss mir wieder n sportplan machen, wie ich mir das jetzt wieder schellstmöglich abtrainier und was ich die nächsten tage esse... und eben dieses jahr, als es mir völlig schlecht ging, da war ich auch wirklich sporadisch immer wieder ne kurze zeit lang drin.. es war wie ne dämonenaustreibung, immer wieder kams durch, dann schaffte ich wieder, rational zu bleiben, dann kams wieder durch,... ich habe wirklich mit mir selbst gekämpft und dann einfach erneut gewonnen, fürs erste.
Kannst du sagen, was der Hauptgrund für deine Erkrankung war?
hauptgrund ja, aber es sind doch viele kleine nebengründe, die dafür sorgen, dass es beim hauptgrund dann eskaliert.
nebengründe.. mir wurde immer eingefleucht, ich sei so hübsch. ich müsste immer auf mich aufpassen, dürfte mich nicht verschandeln, nix, nur mit hübschen männern zusammenkommen, die was drauf haben, mich nicht unter wert verkaufen und stets auf die figur achten. ich wurde ständig und oft aufs äußere reduziert, dabei war ich immer ein toughes mädel, ich bin intelligent, hab talente und einfach ne innere schönheit, von der ich merkte, dass die mir tausendmal wichtiger war. ich war halt ein teenie, hormone bis zum geht nicht mehr und ich war schon immer sehr sensibel und philosophisch.. ich kam mit dem gelaber nicht klar und hasste es. hauptgrund? ich wurde innerhalb nem halben jahr wegen meinem aussehen verprügelt von nazis und zweifach zu s. gezwungen von nem arsch, der mich davor mit komplimenten zu meinem aussehen überhäufte. ich hasste mein äußeres, wollte nicht mehr auffallen, verschwinden. das interessante war, dass ich trotz magersucht nie unfraulich wurde. das war das schlimmste.
ich hoffe, das bringt dir was. also es ist mein ständiger begleiter, auf jeden fall. das gehört halt zu mir, ist okay. aber meine waffen sind wirklich rationalität. also ich versuch impulse oder, ich nenne es immer: innere dämonen sachlich zum schweigen zu bringen.. ich hab jede essgewohnheit, einfach alles von damals klar im kopf, ich weiß noch alles. als müsst es abrufbar sein. aber ich nutz es dafür, um mir immer wieder klar zu machen, wie krank der kack war.
Ich habe in meiner hochzeit zb eine gurke gedrittelt.
für morgens mittags abends.
dann hab ichs mit nem drittel weniger versucht.. usw.