Hallo zusammen.
Auch ich möchte hier gerne meine Geschichte erzählen und damit hoffentlich der einen oder anderen Person helfen. Ob meine Geschichte nun als frühzeitige Warnung dient sein Gegenüber lieber einmal zu viel als zu wenig zu hinterfragen. Oder einem bestätigt, dass man mit seinen eigenen, ähnlichen Erlebnissen nicht alleine dasteht.
Auf dieses Forum bin ich per Zufall gestossen. Nach unglaublichen Vorfällen mit meinem inzwischen Ex-Freund und Ex-Geschäftspartner wollte ich einen Begriff für sein Verhalten finden. Und der Begriff Pseudologe passt wie die Faust aufs Auge.
Ein Freund der die Geschichte mit meinem Ex-Freund/Ex-Geschäftspartner kennt, hat mir folgenden Doku-Link geschickt. Dort sieht man so einen Menschen in Action. Dies war für mich ziemlich aufschlussreich. http://www.dokus4.me/index.php/2011/08/26/ich-bin-ein-psychopath/
Hier eine Zusammenfassung der Geschehnisse.
Vor eineinhalb Jahren habe ich mit einem Bekannten eine Firma gegründet. Es war zwar ein gewisses Risiko dabei. Aber da der Bekannte seit vier Jahren mit meiner damaligen Arbeitskollegin der ich vertraute in einer Beziehung war, hielt ich das Risiko für überschaubar.
Vor der Firmengründung schwärmte der Bekannte von seinem ungenutzten Potential. Dass er bereits als Art Director für eine grosse, deutsche Agentur gearbeitet hätte. Ich wiedrum brauchte in meinem Leben einen Wechsel. Also liess ich mich auf das Abenteuer eigene Firma mit ihm ein. Er machte mir anfangs Komplimente, lachte über meine Witze, war Charmant, gebildet, höflich. Bis er mir dann nach zwei Monaten sagte, er hätte sich in mich verliebt. Seine Beziehung sei schon lange kaputt und er wolle mit mir zusammen sein. Ich liess mich auf ihn ein unter der Bedingung, dass er sich trenne und in die Schweiz ziehe. Dies versprach er mir. Gehalten hat er es nicht.
Je länger ich ihn "kannte", desto seltsamer wurden seine Geschichten aus seiner Vergangenheit.
Er hätte im Kosovokrieg gedient um schnell an Geld für seine Ausbildung zu kommen.
Bei einem Unfall sei er von einem Auto überfahren worden und hätte danach tagelang im Koma gelegen.
Seine Mutter hätte ein riesiges Feinkostimperium in Köln gehabt und sei früh an Krebs gestorben. Um sein Erbe sei er damals von seiner eigenen Schwester betrogen worden.
Seine Grossmutter hätte eine 2 Mio. Euro Jugendstilvilla in Bonn gehabt und hätte ihm viele Antiquitäten hinterlassen. Unter anderem auch einen echten Rubens. Doch er hätte leider kein Geld das Bild von einem Experten auf seine Echtheit prüfen zu lassen.
Sein Sohn sei mit 12 Jahren an Leukämie gestorben. Richtig kennenlernen konnte er ihn nie, da seine Ex-Freundin den Kontakt unterbunden hätte.
Und er würde bald von einem Freund seiner Mutter X-Millionen erben. Der Freund seiner Mutter starb an einem Gehirntumor und hätte ihm eine Hotelkette, Immobilien und ein grosse Autosammlung vererb. Als ich ihn fragte wieso dieser Freund seiner Mutter das Erbe nicht seiner eigenen Familie vermacht hatte, sagte er, die Tochter dieses toten Freundes sei in einer Sekte. Und deshalb bekomme die Tochter nur den Pflichtteil und er den Rest.
Weiter ging es mit Prahlereien über sein ausschweifendes Leben, welches er nach dem frühen Tod seiner Eltern führte.
Sein Tatoo auf dem Oberarm hätte er sich im Suff selber gestochen.
Mit seinen Freunden hätte er ständig vor Klubs andere Männer angepöbelt um sich mit ihnen blutig zu prügeln.
Drogen hätte er alle schon ausprobiert.
Im Knast sei er auch gelandet, weil er von einem ehemaligen Geschäftspartner betrogen wurde.
Und sogar eine Lesbe hätte er mit seinem Charme ins Bett gekriegt.
Seltsamerweise hatte er auch immer alles parat was ich brauchte. Als ich ein neues Mikrofon wollte, hatte er gleich einen Freund zur Hand mit einem Occasions-Sennheisermikrofon welches ich gratis haben könne. Nur komischerweise gab es am Zoll Probleme und so kam ich nie zu meinem Mikrofon. Auch der VW Golf den ich von seinem Freund ohne Bezahlung haben könne, gab es nie. Genau sowenig wie die verdächtig günstige Dachwohnung die er mir organisiert hätte.
Immer wenn ich ihm konfrontierte und nachhakte weil mir Dinge seltsam vorkamen, artete es in Streit aus. Er verliess dann wütend das Büro und zog nervös an seiner Zigarette. Auch Beweise konnte er mir seltsamerweise nie liefern um seine Aussagen zu untermauern. Selbst wenn er zugestimmt hatte mir Dokumente als Beweis mitzubringen, sagte er dann am nächsten Tag dies sei seine Privatsache und gehe mich einen Scheiss an.
Leider habe ich ihm privat viel Geld geliehen, da er Geldschulden hatte. Wenigstens in diesem Bereich hatte er ausnahmsweise nicht gelogen. Ich habe es bei seinem Gerichtsvollzieher nachgeprüft. Aber zum damaligen Zeitpunkt wusste ich noch nicht dass er ein so extremer, notorischer Lügner ist und mir das Geld nie zurückzahlen wird.
Inzwischen kenne ich über ihn folgende Fakten, nachdem ich mit diversen Leuten Kontakt aufgenommen habe:
Seine Mutter war drogensüchtig und hat auf der Strasse gelebt.
Die Villa seiner Grossmutter hat es nie gegeben.
Während er mit mir zusammen war und noch bei seiner, nach seinen Angaben Ex-Freundin, gelebt hat, hat er noch eine weitere Frau im Internet gesucht und gefunden, der er ebenfalls eine Beziehung vorgespielt und Geld abgenommen hat.
Die Frau aus dem Internet hat er wiederum mit einer Frau aus Slowenien betrogen. Während er von mir Geld geborgt hatte um im Slowenien eine Baufirma zu schulen, machte er dort mit der Dame Ferien. Er schrieb netterweise sogar eine Bestätigungs-SMS er sei gut angekommen, und die Gespräche mit der Baufirma würden gut laufen.
Auch diese Frau aus Slowenien hat er mit seinen Lügen solange bearbeitet, bis sie ihm viel Geld geliehen hat. Sie wird es wohl nie wieder sehen.
Neben diesem Firmenauftrag aus Slowenien hat er mir noch zwei weitere Aufträge vorgelogen. Offensichtlich um vorzutäuschen, dass ja bald Geld auf unserem Firmenkonto eintreffe. So brachte er mich dazu, meine Ersparnisse als Überbrückungshilfe in die Firma zu pumpen während er das Firmenkonto ständig für Bezin, seinen Zigarettenkonsum, Lebensmittel oder Online-Rollenspiele leerräumte. Natürlich immer mit der Aussage er würde das Geld wieder aufs Konto einbezahlen. Was natürlich nie passiert ist.
Seine Familie will offensichtlich schon lange nichts mehr mit ihm zu tun haben. Seine eigene Familie hat er bereits als Teenager ständig belogen, obwohl diese ihn nach dem Tod seiner Eltern aufgenommen hatten.
Die Firma habe ich ihm überlassen, da er sich geweigert hatte zu gehen. Und dies obwohl er keinen Cent in diese Firma gesteckt hatte. Aber es war für mich trotzdem das kleinere Übel als weiterhin mit ihm zusammenzuarbeiten oder für sein Handeln und seine Lügen Verantwortung zu übernehmen.
Im Büro der Firma ist er seit Wochen nicht mehr aufgetaucht. Weder die Miete noch sonstige Rechnungen hat er beglichen. Die Firma war für ihn nur Mittel zum Zweck. Um sich einerseit vor Kunden aufzuspielen und seinem Narzismus zu fröhnen, und um eine Entschuldigung zu haben Leute um Geld zu bitten.
Wen ich vor ihm warnen konnte habe ich gewarnt. Denn ausrichten kann ich leider nichts gegen ihn. Weder Geld zu leihen noch zu lügen ist strafbar.
Er ist wie eine Spinne die Insekten ins Netz lockt. Mit vorgetäuschtem Interesse und vorgetäuschten Gefühlen. Und dann werden die Insekten ganz langsam von der Spinne ausgesaugt, so dass sie es nicht gleich merken. Und falls jemand das Netz aus Lügen zerstört, zieht die Spinne einfach weiter. Denn es gibt ja noch genügend weitere Insekten. Und Mitgefühl empfindet sie ja nicht.
Und so bleiben Menschen wie ich fassungslos und ohnmächtig zurück. Meine positive Charaktereigenschaften wie Mitgefühl, Verständnis und Grosszügigkeit wurden bis aufs Letzte ausgenutz.
Ich wurde kurz nachdem ich mit ihm zusammen war täglich durch ihn mainpuliert. Im Büro, per SMS und per Telefon. Er versuchte mich glauben zu lassen, dass ich ohne ihn keine Chance hätte das Geschäft zu führen. Ich sei ideenlos. Oft bezeichnete er meine Vorschläge als Scheisse. Ohne sein Scheisse zu definieren. Er schwächte mich mit mangelnder Aufmerksamkeit. Liess ständig Verabredungen platzen oder kam um Stunden zu spät. Wenn ich ihm Vorwürfe machte weil er mich z.B. vier Stunden warten liess, durfte ich mir anhören wenn ich weiter so rumzicke, gehe er gleich wieder. Egal was ich tat oder wie ich mich verhielt. Schlussendlich war immer ich die die Schuld trug und mit einem beschissenen Gefühl zurückgelassen wurde. Irgendwann hatte ich keine Kraft mehr mich ständig zur Wehr zu setzen. Ich war ausgelaugt und wollte keine Diskussionen und keinen Streit mehr. Einfach zu gehen und alles zurückzulassen war für mich schwierig, da ich bereits mein ganzes Geld in die Firma gesteckt oder ihm geliehen hatte.
Bin ich deswegen einfach nur naiv und selber schuld? Nein, dass bin ich nicht. Ich habe hinterfragt und konfrontiert wann immer ich die Energie dazu hatte. Ich habe mit Leuten über ihn gesprochen. Nach Lösungen gesucht. Doch ich wollte nicht ohne klare Beweise nicht ständig jemandem unterstellen ein Lügner zu sein. Wenn ich es doch gewagt hatte, eskalierte die Situation jedesmal. Es kamen verletzende Gegenangriffe und mein Schiff mit dem ich angreifen wollte, wurde versenkt.
Der Hochstapler dem ich begegnen "durfte" ist ein Profi auf seinem Gebiet. Mit jahrelanger Erfahrung. Denn er ist dermassen perfide, manipulierend und routiniert vorgegangen, dass er innerhalb kürzester Zeit drei intelligente, kreative und begabte Frauen um ihre Gefühle und ihr Geld zu brachte.
Mein Fehler war vielleicht, dass ich auf einen Menschen wie ihn nicht gefasst war. Aber ganz ehrlich. Wer rechnet schon mit so einem krassen Exemplar der menschlichen Spezies?
Ich hoffe sein höhnisches Facebook-Zitat möge sich eines Tages für ihn bewahrheiten: "You get what you deserve."