Ja, diese Regelung steht fest, aber...
... viele Kirchen lehnen sie ab. Es wird (meiner Meinung nach zu recht) argumentiert, dass die Institution der Ehe mit dem Wegfallen der vom Staat verordneten Rechte und Pflichten an Bedeutung verliert. Viele Pfarrer argumentieren: Jemand, der den Bund fürs Leben vor Gott schließt, muss ihn auch vor dem Gesetz schließen, denn damit übernimmt er auch rechtlich Verantwortung für den Partner. Ansonsten wäre es für die Leute sehr leicht, wieder auseinanderzulaufen, was nicht im Sinne der Kirchen ist. Die Katholiken zum Beispiel sehen die Ehe als Sakrament und als nicht so einfach wiederauflösbar. Wenn jetzt aber ein solcherart nur kirchlich getrautes Paar sich trennt, waren sie vor dem Gesetz nie verhheiratet - in den Augen der Kirche schon. Außerdem fallen dann sämtliche Schutzmechanismen für die Partner (Unterhalt etc.) weg.
Es ist also durchaus möglich, dass ein Pfarrer sich weigert, eine kirchliche Trauung durchzuführen, wenn es vorher keine standesamtliche gab. In eurem Fall wäre das zwar etwas anderes, denn ihr wollt ja nur danach standesamtlich heiraten. Wenn euch der Pfarrer gut kennt, sollte das also kein Problem geben. Aber heutzutage heiraten ja viele Leute in der Kirche, ohne sonst je dorthin zu gehen, sondern nur, "weil es so schön ist". Dann kennt der Pfarrer die Leute, die er da traut, gar nicht. Und dann könnte es unter Umständen Stress geben.