marwa_12479978Schwierig
Also zunächst mal verstehe ich nicht, was es mit einem Menschen zu tun hat, ob er einen Führerschein hat oder nicht. Hä? Mein Mann hat einen, ist aber seit Jahren nicht mehr gefahren, also fahre ich immer. Na und? Deswegen ist einer doch kein "unfähiger" Mensch.
Es ist schwer, anhand deiner Beschreibung nachzuvollziehen, was deinen Eltern an deinem Freund missfällt. Vielleicht hat er eine seltsame Art, sich zu benehmen, vielleicht sagt er unangenehme Dinge etc. Ich weiß nicht.
Tätowierungen sind leider für viele "bürgerliche Menschen" (das ist ABSOLUT nicht negativ gemeint) immer noch so ein Zeichen für "asozial" oder "Knasti". Als ich meinen Eltern erzählte, dass ich mir ein Tattoo auf die Hüfte machen lassen will, haben sie gesagt, sie könnten nicht verstehen, wie jemand, der eine gesunde Haut habe, sie derart verschandeln wolle. Meine Eltern sind schon in Ordnung und so, ich habe ein Super-Verhältnis zu ihnen. Und natürlich hindern sie mich auch nicht daran, immerhin bin ich 30 und verheiratet, aber sie haben deutlich gesagt, dass sie das nicht gut finden. Das ist eben auch ein bisschen diese Generation, die denken so. Und wenn dann einer gleich am ganzen Körper tätowiert ist (was meinem Geschmack jetzt auch nicht so entstpräche), dann sehen sie vermutlich gleich rot. Dabei hat diese Äußerlichkeit mit dem Herzen und dem Charakter eines Menschen nicht das Geringste zu tun.
Ein außereheleiches Kind zu haben, ist heutzutage auch nichts seltenes oder ein Makel mehr. Es kommt darauf an, wie er sich zu diesem Kind und dessen Mutter verhält. Unterstützt er sie, kümmert er sich? Und ja - ich verstehe Eltern an diesem Punkt. Die wollen für ihr Kind einen Klasse Mann. Eltern wissen, dass ein außereheliches Kind IMMER da sein wird, auch die Beziehung zur Mutter des Kindes. Und das kann für die neue Partnerin sehr schwer sein. Dass sie dir das nicht unbedingt wünschen, verstehe ich. Aber am Ende zählt, wie ihr damit umgeht.
Einen befristeten Job haben heutzutage auch viele Leute. Ob Hauptschulabschluss oder Doktor - es trifft viele. Es kommt auch hier darauf an, wie er damit umgeht. Sagt er: Das langt mir, ich will nicht mehr, ich komme schon irgendwie durch? Dann könnte ich die kritische Einstellung deiner Eltern nachvollziehen. Oder ist er fleißig, bewirbt sich, arbeitet regelmäßig und sieht zu, dass er sich festeren Boden im Arbeitsleben suchen kann?
Weißt du, es ist auf den ersten Blick immer blöd, über solchen Kram nachzudenken, anstatt zu sagen: Jeder soll doch leben, wie er will, wichtig ist doch das Herz. Es ist aber nun mal leider so, dass eine Partnerschaft und später eine Familie viel Geld kosten, dass es neben aller erforderlichen Liebe, Romantik und Treue auch materielle Sicherheiten geben muss und Partner, die auch mal was auf die Reihe bringen und nicht nur in den Tag hineinleben. Auf sowas achten Eltern bei der Partnerwahl ihrer Kinder. Das ist verständlich.
Versuch mal, diesen Fragen nachzugehen und für dich zu beantworten. Dann kommst du vielleicht der Abneigung deiner Eltern etwas näher. Kannst du diese Fragen aber für dich positiv beantworten, dann solltest du sie nochmal konkret fragen, was genau ihnen missfällt.
Zu guter Letzt: Liebst du ihn wirklich? Ich lese da zwar viel Zuneigung, aber da steht immer auch ein "eigentlich".