Hallo,
ich bin in der gleichen Situation wie du. Wir werden im Sommer auch heiraten und haben bisher zwei getrennte Konten und ein gemeinsames.
Jeder, mit dem ich darüber gesprochen habe, hat mir von einem gemeinsamen Konto abgeraten, weil das im Fall einer Trennung nur Ärger gäbe.
Wir haben uns trotzdem dafür entschieden. Momentan gehen wir beide arbeiten und ich verdiene sogar etwas mehr, aber wenn ich nicht mehr arbeite (wegen Familie), dann leben wir von meinem Mann und dem Eltern-und Kindergeld (was ja auch einiges ausmacht).
Außerdem haben wir beschlossen, das mir die Regelung der Finanzen obliegt (außer bei großen Anschaffungen oder Finanzierungen). D.h. mein Mann gibt das alles in meine Hand (ich arbeite bei einer Bank). Rechnungen werd ich direkt über Online-Banking überweisen und jeder von uns bekommt natürlich eine Karte für das Konto, damit er Einkäufe bezahlen kann.
Wir haben momentan beide unsere finanziellen Verpflichtungen und rechtzeitig vor der Ehe, werden wir alles aufrechnen und sehen, was sich zusammen legen oder evtl. einsparen lässt und wie wir mit unseren zwei Gehältern hinkommen (bisher klappt das ja auch sehr gut).
Unsere Vermögenswerte (Aktien, Fonds, Sparbücher, Bausparverträge, usw.) behalten wir jeweils erstmal getrennt, aber spätestens bei einem Hauskauf oder Bau wird dann ja sowieso alles in einen Topf geworfen.
Aber Vorsicht: Bin nicht so blauäugig, dass ich mir darüber keine Gedanken gemacht hätte. So etwas funktioniert nicht in jeder Partnerschaft! Ich war sehr lange mit einem Mann zusammen, mit dem ich die Konten auch in der Ehe nie zusammen gelegt hätte...
Mein jetziger Bald-Ehemann ist aber ganz anders eingestellt. Ihm bedeutet Geld weniger als ein harmonisches Miteinander (z.B.: hat er nach der Trennung von seiner letzten Freundin alle von ihm bezahlten Möbel bei Ihr gelassen, weil er keinen Streit wollte) und wir vertrauen uns mind. zu 100%.
Natürlich hat man nie eine Garantie, aber meiner Meinung nach fängt hier schon der erste Vertrauensbeweis in einer Ehe an. Sonst bräuchte man auch nicht heiraten oder? Wenn man sich immer die Option behält, ganz einfach wieder aus der Verpflichtung zu entkommen und sich in der Richtung komplett absichert, ist da die Versuchung nicht viel größer alles hinzuschmeißen, wenn es mal nicht funktioniert? Bei einem gemeinsamen Konto ist doch auch ein ganz anderer Zusammenhalt da.
Wie gesagt, eine Garantie, ob es ewig hält, hat man nie. Letztendlich musst du selbst entscheiden, wieviel Vertrauen vorhanden ist, und wie dementsprechend die Finanzen geregelt werden.
Wir beide werden an unserem Vorhaben festhalten. Und wenn es nicht funktioniert, dann zahle ich eben den Preis... evtl. irgendwann, aber hoffentlich nie... :-)
Weiß nicht, ob dir das geholfen hat. Vielleicht mal einen Termin beim Steuerberater oder einem Anwalt machen (ist aber teuer)
Liebe Grüße
Sabrina