Hallo!
Ich habe ein Problem. Seit Jahren merke ich, dass ich ab und an für einige Monate/Wochen Freunde finde, sie aber früher oder später das Weite suchen. Nun habe ich einen neuen Freund, seit einigen Monaten, und es läuft nicht gerade gut. So viel wie in letzter Zeit habe ich lange nicht mehr geweint..
Wusste gar nicht unter welchem Titel ich mein Problem schildern sollte, aber grad kam von ihm eine sms in der stand, dass ich 'herrschsüchtig' wäre. Ich habe keine Ahnung ob es stimmt oder nicht. Vermutlich stimmt es sogar. Was soll ich machen? Eine Therapie (in der es aber um viele andere Probleme ging, aber nicht um Herrschsucht) ist in 2-3 Sitzungen vorbei - eine Verlängerung ist auch leider nicht mehr möglich. Ansonsten würde ich mich einfach sofort wieder in Therapie begeben, wenn das möglich wäre.
Ich habe schon ziemliche Angst davor was man mir hier alles an den Kopf werfen könnte.. aber keine Ahnung ob das nicht nur manipulativ gesagt ist, um Mitleid zu erzeugen.. so dass ihr netter zu mir seid?! Keine Ahnung. Ich zweifle total an mir selbst, an meiner Person, an meinen Gedanken, Motivationen.. und allem. Ich bin todunglücklich.. bau zur Zeit in vielerlei Hinsich Mist (lasse die Uni ein wenig schleifen, verhalte mich auch in Liebes-Dingen nicht unbedingt fair.. usw.) Von außen betrachtet bin ich ein unmöglicher Mensch. Dabei will ich eigentlich nur eine gute Freundin sein (meinem Freund, sowohl wie auch anderen.. auf rein freunfschaftlicher Ebene), aber ich bin und bleibe wohl kaum auszuhalten.
Okay.. zum Thema Herrschsucht: ich versuche wohl indirekt (und wahrscheinlich auch direkt) meinem Freund vorzuschreiben was er zu tun hat. Animiere ihn zum Arzt zu gehen, pünktlicher zur Arbeit zu gehen, mehr zu lesen, weniger vor'm PC zu sein (oder sich für PC-Spiele zu interessieren) oder weniger Interesse an Fussball zu haben, dafür sich mit mehr "wertvolleren" Dingen zu beschäftigen. Ich bin schrecklich. Ich verhalte mich wie eine Mutter. :..(
Ich kann mir nicht mehr helfen. Für ihn bin ich die erste Freundin (er ist 25 und hat davor bei seiner Mutter gelebt und hatte eine SozioPhobie) und ich war in einer 10jährigen Partnerschaft. Ich bin übrigens 29.
Meine Therapeutin meint, dass wir wohl einfach nicht zueinander passen. ?! .. oder wir ne Paartherapie machen sollen, aber es in dem frühen Stadium ungewöhnlich wäre. Ich habe Angst, dass wir beide einfach nur ein wenig verzweifelt sind und deswegen etwas erzwingen wollen, wo es einfach nicht so passt.
Das momentane Problem war: er sollte einen Arzt-Termin vorverschieben, hatte auch gemeint er würde das machen (das war am Sonntag) und heute war er tierisch genervt, dass ich ihn drauf angesprochen habe und ihn dazu bringen wollte, dass er es halt dann sofort hätte machen sollen. Es eskaliert auch jedes Mal so gewaltig mit ihm. Habe das Gefühl er ist noch etwas unreif.. und ist es noch gewöhnt bei Konflikten wie bei Mami die Tür zuzuknallen und so seinen Willen zu kriegen.. und will möglichst einfach in Ruhe gelassen werden. Und ich bin es wohl nach 10 Jahren Partnerschaft gewohnt, dass der Mann mehr auf mich hört.. sich was zu Herzen nimmt wenn ich was sage.. usw.
Woher soll ich wissen wo eine Grenze ist? Okay. Der Arzttermin betrifft ja eigentlich nur ihn. Aber trotzdem kann ich es nicht lassen und mische mich ein. :( Wie kann ich das abstellen? Zum Arzt ist er eh nur gegangen weil ich ihn gebeten habe. :( Ich habe keine Ahnung wie ich reagieren würde, wenn er in dem Ausmaß versuchen würde mir vorzuschreiben was ich zu tun habe.. (abnehmen z.B.). Wahrscheinlich würde ich damit besser klar kommen, als damit dass er mich ihn nicht 'pushen' lässt. Wahrscheinlich würde ich mich noch freuen, wenn mich auch jemand 'pushen' würde.
Es tut mir leid, dass alles etwas diffus erkläutert ist. Bin grad nur noch am weinen und es sieht ganz danach aus, als würden wir uns eh trennen und als wäre alles zu spät. Ich kann gerne später noch mehr erläutern, wenn es gewünscht sein sollte. Ich müsste eigentlich auch schon lange los.. ich musste es mir aber schon mal von der Seele schreiben. Ich danke jedem der sich das durchgelesen hat und mir evtl ein paar Zeilen dazu schreiben will.
Ich will sicher nicht das Opfer spielen. Mir ist klar dass ich ganz und gar nicht einfach bin. Vielleicht bräuchte ich einfach einen durch und durch devoten Mann? Eine Marionette, wie mein Freund mir vorwirft.. :..( ..aber lieber würde ich es schaffen selbst nicht mehr so schrecklich zu sein. Das Schlimmste daran aber ist: ich meine alles nur gut. (Ich weiß.. gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht.) :(
Falls mir jemand Strategien hätte, wie ich es schaffen könnte umzudenken.. wäre ich froh drum. (Oder sollte ich gar einfach nach nem anderen Kerl suchen, bei dem ich nicht mehr so das Gefühl habe, dass er es alleine nicht auf die Reihe bekommt sich vernünftig um sich zu kümmern?) Ich weiß auf jeden Fall schon, dass ich mich mehr auf meine Uni konzentrieren sollte.. und wenn ich da mehr Energie rein stecken würde, dann hätte ich weniger Zeit mir Sorgen um ihn zu machen. :( ..(Aber wenn ich höre wie er Abgemahnt wurde.. und er macht es immer noch nicht besser, sondern lässt alles schleifen.. dann kann ich gar nicht anders, als mich um ihn zu sorgen.. :( ..)
Gut.. es tut mir nochmals leid, dass es so lang wurde. Danke nochmals.
Viele liebe Grüße,
Leonie