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Lieber Max,
ein Weggeben ist eine evt. finale Entscheidung - und ich habe nicht den Eindruck, dass du gänzlich von der Idee überzeugt bist.
Ich kenne deine Situation auch nur vom Querlesen, aber 3 Verluste in einem recht engen Zeitrahmen rauben einfach Kraft und auch Zuversicht. Ich denke nicht, dass da irgendjemand "durchgeht", ohne das Licht am Ende des Tunnels aus den Augen zu verlieren.
Hilfe vom Jugendamt oder karitativen Stellensollte eigentlich nicht ausgeschlagen werden - wenn eine Haushaltshilfe bislang als "nicht mehr nötig" empfunden wurde, muss das eben nochmals geprüft werden.
Ebenso die Hilfe für Lukas und Emilio.
Ich habe keine Ahnung, wie Trauerbewältigung bei Kleinkindern verläuft, aber ich könnte mir vorstellen, dass insbesondere Lukas mit vers. Entwicklungsschritten immer wieder von neuem der Verlust bewusst wird. Damit umzugehen ist eine Aufgabe, der du gar nicht gewachsen sein MUSST.
Vielleicht ist dein Anspruch an dich selbst zu hoch ? Es sind so viele "Baustellen" offen, die du alleine gar nicht bewältigen kannst. Und auch nicht musst. Deswegen hast du noch lange nicht versagt.
Hast du dich in deiner Umgebung mal nach Selbsthilfegruppen umgesehen ? Eventuell ist es da für dich einfacher, Gefühle zu zeigen - im Kreise von Menschen, die wissen, wie es dir geht. Weil sie selbst in einer sehr ähnlichen Situation waren.
Es ist immer etwas anderes, wenn das Gegenüber eben nur die Theorie kennt, als wenn jemand den Strudel selbst erlebt und gefühlt hat. Und einfach nur da ist, ganz egal, ob du reden magst oder nicht.
Hast du Geschwister, weitere Familie oder Freunde, die dich in irgendeiner Weise unterstützen können ?
Und sei es, dass sie mal die Kinder für 2,3 oder 4 Stunden nehmen, damit du z.B. mal schlafen kannst. Ohne stets in "Rufbereitschaft" zu sein.
Und solch unterirdischen Kommentare wie von Vanilla kannst du getrost vergessen - da hat wohl jemand den Schuss nicht gehört ! ;-)
Alles Liebe & viel Kraft für dich !
Liebe Grüße
Friederike