Seit einem Jahr steht unser Entschluss fest, wir wollen ab August am Geschwisterchen für unseren Sohn arbeiten. Für mich bestanden nie Zweifel und voller Vorfreude habe ich das letzte Jahr verbracht, habe mich weiter durch mein Studium gequält und werde in einem halben Jahr endlich damit fertig. Nun habe ich das Gefühl, dass mein Mann kalte Füße bekommt. Ständig äußert er Gedanken, ob wir das alles schaffen. Es macht mich traurig, denn ich dachte wir wären uns einig.
Gestern hatten wir Streit, nichts Großes, wir haben uns auch gleich wieder vertragen, aber es hat mich sehr verletzt. Mein Sohn ist ein sehr starkes Persönchen. Er (18 Mon.) wehrt sich sehr beim Wickeln, Nägelschneiden oder Zähneputzen. Es ist jedesmal ein Akt mit viel Geschrei und Tränen seinerseits. Wir haben schon alles versucht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass viele Eltern die selben Probleme haben, aber mein Mann hat in mir das Gefühl geweckt, wir wären schlechte Eltern. Er fragt sich, wie wir es denn noch mit einem 2. schaffen wollen.
Zur Vorgeschichte muss ich noch sagen, dass unser Sohn ein "24h-Baby" war. Er hat fast nur geschrien, ich habe ihn 10 Monate ausschließlich in den Schlaf gestillt, getragen, geschaukelt und gesummt, noch heute muss ich an seinem Bett sitzen bis er schläft. Er hat damals schlecht und wenig geschlafen, nie ohne Körperkontakt. Ich hatte ihn 24h am Körper, oft im Tragetuch. In der Anfangszeit war ich froh, alle 3 Tage mal zum Duschen zu kommen.
Ja, es war die Hölle! Aber wir haben es geschafft. Ich finde, er ist immer noch etwas anstrengender als das "Durchschnittskind", aber ich denke wir machen unsere Sache gut.
Die Aussage meines Mannes hat mich wirklich sehr verletzt. Ich habe mich für unseren Sohn wirklich aufgeopfert und ihm alles an Liebe gegeben, wie es eine Mutter nur kann und mein Mann behauptet, er hätte kein Vertrauen zu uns und Angst vor uns und würde sich deshalb nicht die Nägel schneiden und Zähneputzen lassen wollen...
Eigentlich wollte ich das Thema gar nicht so weit ausdehnen.
Meine eigentlichen Fragen an euch waren:
Wer hatte auch ein 24h-Baby und hat ein 2. bekommen?
War das 2. genauso anstrengend oder pflegeleichter?
Wenn das 2. wieder so fordernd war, wie habt ihr die Zeit überstanden?
Ich htte mir bisher darüber nicht soviele Gedanken gemacht, weil ich immer dachte, wir haben das schon einmal geschafft, also schaffen wir das auch ein zweites Mal. Außerdem wissen wir ja jetzt auch, was auf uns zukommen kann...
So, ich muss jetzt erstmal weg vom PC. Wenn ich nachher wieder reinschaue, hoffe ich auf ein paar hilfreiche Antworten ;-) .
Danke schonmal!