Hi,
hier schon wieder ich. Egal, wozu gibts dieses Forum, und heute Abend habe ich alle Zeit der Welt :-).
Habe mal eine Frage zu klammernden Eltern: Möchte jetzt noch ca. 1 Jahr in meinem Job bleiben, damit mein chaotischer Lebenslauf durch 3 Jahre in einem Job mehr Kontinuität erfährt.
Das nächste Jahr wird für mich zu einer Art Lackmustest. Ich wohne in München, bin aber in 20 Jahren in dieser Stadt trotz allem nicht heimisch geworden bzw. kann mir nicht vorstellen, hier alt zu werden. Das Einzige, was mich bisher hier hielt, waren Ausbildung, ein erst kürzlich begonnener neuer Job wg. betriebsbedingter Kündigung zuvor (Auslandsjob hatte sich in dieser Zeit leider nicht ergeben, sonst wäre ich sofort weg gewesen). Und mich hielt... eine Affäre... bitte mich hier nicht gleich verurteilen, ich weiß, es ist dumm, er liebt mich nicht, ich aber ihn... bin mir aber bewusst, dass es nix wird... übrigens existiert keine andere Frau, meine Ex-Affäre (haben uns bisher nur 1 Mal getroffen) ist schon seit 2 Jahren unbeweibt (zumindest keine feste Freundin, weitere Affären vielleicht schon).
Langer Rede kurzer Sinn, ich bin von Beruf Übersetzerin und Dolmetscherin, konnte freiberuflich nicht Fuß fassen, und bin jetzt glückliche Personalerin, will auch in den alten Job gar nicht mehr zurück. Jedoch: Was mich fertig macht: Bin wg. Arbeitslosigkeit in eine deutsche Firma gekommen (war vorher in US-Firmen, in denen ich sehr zufrieden war, weil die sprachliche Komponente sehr gefordert war), und bin kreuzunglücklich. Weiß, dass ich hier viel lernen kann, aber weiß auch, dass ich als Nichtstudierte in dieser spießigen Firma keine Aufstiegschancen habe (hat mir mein Chef übrigens auch mal gesagt). Will aber auf Dauer nicht Sachbearbeiterin bleiben, sehe meine Stärken im Recruiting, das jedoch prestigeträchtig ist, ich werde also in dieser Hinsicht nicht gefordert.
Von daher (habe in Muc wenig Bindungen, viele Freundschaften haben sich im Laufe der Zeit auseinander entwickelt, habe keinen festen Freund, keine Kinder, auf die wenigen Freunde kann ich echt verzichten) kann ich mir sehr gut vorstellen, ins (englischsprachige) Ausland zu gehen, zumal mir das Arbeiten mit Briten ausgesprochen liegt (bei drei Firmen überaus erfolgreich). Ich bin hier geboren und dann 10 Jahre in Südamerika gelebt (1.-10. Schulklasse), jedoch empfand ich das eher als Aufenthalt auf Grund des Jobs meines Vaters. Außerdem hat es mir in SAmerika nicht gefallen (ich bin durch und durch Europäerin und leide fürchterlich, wenn es nicht viele Sprachen auf einem Kontinent gibt, keine alten Gebäude (kein Mittelalter, Renaissance etc.) usw.), außerdem mag ich es, wenn die Leute zurückhaltender sind.
Kurz und gut, ich sehe meinen "Auslandsaufenthalt" als keinen an, da ich mit 16 zurück kam. Aus privaten Gründen (Dummheit!) habe ich 2x einen Auslandsaufenthalt ausgeschlagen (1x Frankreich, da war ich mit meinem 1. Freund 6 Monate zusammen, 1x Großbritannien, da kam ich nicht von meiner Affäre los!! allerdings hätte ich in einem Personal-Call Center arbeiten müssen, jetzt arbeite ich in einer Fa. mit Call Center, und ich sehe, wie ätzend das ist. Gut, dass ich normalen Kontakt zu den Mitarbeitern habe).
Letztes Jahr (da war ich gerade knapp 1 Jahr bei dieser deutschen Firma) habe ich mir über Internet selbst einen guten Personaljob in einem Vorort von London gesucht ... äh... habe nur auf eine Internetanzeige geantwortet. Über Personalberatung, die auf Sprachenleute spezialisiert ist, ergab sich ein Gespräch in Heathrow, ich hätte den Job haben können, hatte aber ein schlechtes Bauch(!)gefühl, weil
a. es NUR ein Zeitarbeitsjob war mit eventueller (!) Übernahme, und das in London, ist noch bisschen teurer als Muc
b. ich nach einigen zeitarbeitsjahren und 9 Monaten in Ex-Firma und 10 Monaten in neuer Firma nicht in UK nach 6 Monaten wieder betriebsbedingt fliegen wollte, wie sieht dann mein Lebenslauf aus ? (sogar englische Personalerin meinte "you should try and get more stability into your CV, that's my opinion as an HR person" (!!!)) Von daher riskante Sache, und nach der Kündigung und noch einer ätzenden privaten Sache 2001 (will ich hier nicht näher erläutern) brauchte ich 2002 mal ein bisschen Ruhe!
c. der Ami-Chef der Britin mir offenbar nicht wohl gesonnen war, er nicht wollte, dass das Vorstellungsgespräch stattfindet, ich wäre so lange über Zeitarbeit da gewesen (wenn das schon ein Ami sagt)
d. der Job in einem Vorort von London ist, nicht in der Stadt selbst - ich habe kein Auto - dort wohnen nur Families
e. mein Konto derzeit - und auch damals - bis an die Grenze des Belastbaren überzogen war!!!
Aus allen diesen Gründen habe ich mich entschlossen, nein zu sagen. Habe jetzt aber Angst, dass so was nicht mehr so schnell kommt (plane wie gesagt, noch ca. 1-1,5 Jahre bei meiner Firma zu bleiben, aus reinen lebenslauftechnischen Gründen und weil ich derzeit eine Weiterbildung Personalkauffrau mache - aber über Fernstudium, damit ich nicht an MUC gebunden bin!!
Die Sache ist die, wenn es mit meiner Affäre wieder nix wird, ich habe einfach keinen Bock mehr auf Muc, meine Eltern leben auch hier und klammern extrem. Sie haben 20 Jahre ihres Lebens im Ausland verbracht (waren nach Deutschlandaufenthalt noch 3 Jahre in Spanien und 4 oder 3 Jahre in Ägypten, da war ich nicht mehr mit, schon über 20 damals) und haben hier NULL Freunde.
Als ich von dem Job und dem Flug nach London erzählte, sind sie ausgeflippt, mein Vater hat rumgebrüllt, ob mir bewusst ist, was ich alles aufgebe (haha, was denn?), und als ich sagte, wird eh ein NEIN, haben sie so getan, ja, du hättest doch hin gehen sollen etc.
Ich habe keinen Bock mehr, mir diese Sch.. von denen bieten zu lassen. Das Problem, ins Ausland zu gehen, ist nur im Moment ein finanzielles. Habe durch Job in schlecht zahlender Branche, arbeitslosigkeit und davor Zeitarbeit keine Rücklagen.Weiterbildung kostet auch.
Was meint ihr??
Lieben Gruß von der Meerfrau