am 09.04 hatte ich termin zum 2. großen ultraschall, konnte kaum schlafen, war nervös, wie immer vor einem ultraschalltermin
schmerzen hatte ich keine, war gespannt wie mein baby aussieht, wie es sich bewegt und ob man das geschlecht erkennen kann.
mein mann und meine tochter waren mit zum termin. der fa machte den us an und bereits in der 1. sekunde habe ich gesehen das etwas nicht stimmt, sah zum arzt und er fuhr immer wieder mit dem schall über meinen bauch, aber nichts tat sich. anfangs dachte ich unser baby schläft nur, doch man sah keine herztöne.. es war der schlimmste moment in meinem leben. ich hatte einen nervenzusammenbruch und konnte und wollte das geschehene nicht wahr haben.
ich bekam sofort eine überweisung ins kh. wir fuhren unsere tochter zu meinen eltern.
im kh angekommen hörte ich die ärzte diskutieren wer mich als patient aufnehmen will.
2 frauenärztinnen kamen auf uns zu und machten einen erneuten ultraschall. mein baby schlief immer noch reglos in mir
ich konnte entscheiden ob ich sofort anfangen will oder noch eine nacht heim fahren möchte. wir entschieden uns im kh zu bleiben.
die frauenärztin rief die station an und bat ein zimmer für mich und meinen mann frei zu bekommen. um 15:00 kam ich in den kreissaal und sollte bis zur geburt dort bleiben.
man legte mir eine infusion und es hieß abwarten. die hebamme und auch die ärzte waren alle sehr einfühlsam. redeten, weinten mit uns.
ich wurde gefragt ob ich unser baby sehen möchte, was ich sofort bejate.
das geschlecht unseres baby konnte man auf dem us leider nicht mehr erkennen , da unser baby bereits "mumifiziert" war.
somit überlegten wir welchen namen wir unserem kind geben.
ich hörte wie frauen gebären, wie babys auf die welt kommen und schreien, ich bekam kaiserschnitte mit. alles was ich nicht erleben würde. unser zimmer war still, sehr still.
ich bekam besuch und wir sprachen über belanglose dinge. um 21h fuhr mein bruder schließlich und ein paar minuten später platzte die fruchtblase. die dosis der infusion konnten die ärzte nicht mehr erhöhen, da dies ein weiteres risiko für mich bedeutet hätte. ich konnte jeden schritt selbst entscheiden und mitreden. wir entschieden uns bis 01:00 die dosis gleich gestellt zu lassen, anschließend 2 h zu erhöhen. ich konnte und wollte nicht länger warten.
um mitternacht schlief ich dann doch irgendwie ein, aus angst, erschöpfung oder einfach nur weil ich dachte ich träume bereits den ganzen tag schon den schlimmsten alptraum in meinem leben. 40 minuten konnte ich schlafen und wurde von einer wehe geweckt. wir erhöhten die dosis um 1 h. nach 25 minuten spürte ich das mein baby kommt. es war kein schmerz, es war keine wehe, es kam einfach. ich rief die hebamme, sie die ärzte. die letzten minuten waren die schlimmsten, ich hatte panische angst, zitterte am ganzen leib. 5 minuten weigerte sich mein körper, mein baby die geburt zu vollenden. ich wollte einfach nicht.
um 01:30 kam unser engel dzenan auf die welt. mit 17 cm und 95 gramm.
ein weiteres mal wurde ich gefragt ob ich meinen engel sehen möchte, und ja ich wollte. dieses kleine, wunderschöne, unschuldige etwas was in mir gestorben war. was einfach friedlich geschlafen hat.
die ärtzin sagte das die nabelschnur etliche male um ihn geschlungen war, er sich höchstwahrscheinlich selbst stranguliert hat. der gedanke an diesen tod zerbricht mir das herz.
die hebamme munterte mich auf, ein letztes mal kraft zu geben und die plazente zu gebären, doch ich wollte es nicht, mir war es egal. die op wurde vorbereitet. ich musste meinen engel abgeben und wurde in den op geschoben.
die erste op, narkose in meinem leben. ich war weg. wachte im kreissaal wieder auf und verlangte sofort mein baby zurück. sie legten ihn neben mich und ich wurde auf station gebracht. die ganze nacht lang musterte, berührte, küsste ich mein schlafendes kind. wir machten fotos.
um 09:00 kam schließlich die krankenschwester um unseren sohn abzuholen. diesen schmerz werde ich nie vergessen. wir mussten unser kind abgeben mit dem wissen es nie wieder zu sehen.
wir suchten uns noch einen schmetterling aus, den wir bei der beerdigung am friedhof anbringen können und fuhren nach hause.
je mehr stunden, tage vergehen, umso schlimmer ist es für mich. ab montag bin ich in psychologischer betreuung und hoffe auf hilfe.
:TRISTE: ruhe in frieden mein kleiner engel, wir werden dich nie vergessen, du bist für immer in unserem herzen