Auch ich
bin überzeugte Atheistin.
Diese Suche nach einem höheren Wesen, nach einer ausgleichenden Gerechtigkeit, der Wunsch, dass der der Gutes tut auch mit Gutem entlohnt wird, der Wunsch nach einem Leben nach dem Tod, dieses Bedürfnis als jemand Besonderes, als Individuum unter Milliarden anderen anerkannt und geschätzt zu werden, die Geborgenheit durch eine besondere Art des Schutzes, die große Hoffnung, all das sind Bedürfnisse, die in jedem von uns stecken. Sie stecken in unseren Genen, sind Teil unserer Überlebensstrategie auf dieser Erde. Ohne sie hätten wir uns nicht hervorgetan als größte Gewinner der Evolution. Wir wären untergegangen und andere Mutationen hätten uns überholt und hinter sich gelassen, in der langen Entwicklung unseres Planeten. Schaut Euch die Geschichte der Erde an, versucht das Universum zu begreifen- all das gelingt uns nicht, nichtmal ansatzweise können wir uns vorstellen, wie langwierig und enorm all das ist. Nur deswegen können wir selbst uns so wichtig nehmen, als das wir annehmen wir wären von besonderer Hand erschaffen! Überlebensstrategien sind das- ja, der Glaube ist überlebenswichtig!Ob er nun begründet liegt in einem älteren Herren, der wie Karl Marx aussieht, oder mehrarmigen Gottheiten, in einer Angelegenheit die wir Schicksal nennen- das ist egal. Hauptsache es hält uns eine Weile hier auf dieser Erde... in schweren Zeiten... in Angst und Trauer... in Todessehnsucht.... Denn nur so können wir möglichst viele Nachkommen zeugen und für den Fortbestand der Spezies sorgen. Komischer "Plan", finde ich auch- aber so sehe ich das.
Oftmals beschäftigt mich auch diese innere menschliche Zerrissenheit- was in uns ist stärker- unsere vermeintliche Vernunft, unser Schöngeist, unsere Intelligenz? Oder ist das stärkste Element in uns unser Trieb zu überleben, Sex, usw.?
Alles in allem ein endloser Gedankengang, der mich persönlich schon viele unruhige Zeiten durchleben lassen hat...
VG!