meryl_12734790Hallo :)
Ich bin Primarlehrerin aus der Schweiz.
Ich kann dir leider nur sagen, dass es extrem auf die Schule, auf die Lehrperson und auf die Fördermöglichkeiten ankommt....
Ich hatte mal eine Klasse mit 27 Kindern, 2 mit sehr starkem ADHS, 2 Mit einem starken Traumata, 3 ohne Deutschkenntnisse und ein Kind aus der Heilschule, der integriert werden sollte. Bei 27 Kindern und so vielen, die einzeln hätten betreut werden müssen, war es wohl nur eine Alibi Übung um als Schule gut dazustehen. Es war keine Integration. Ich war allein mit 27 Kindern. Da ist es gar nicht möglich.
Ich habe mich extrem dafür eingesetzt, dass er wieder in die Heilschule dürfe, weil er in der Klasse extrem gelitten hat. Er merkte ja, dass alle anderen im 100er Raum multiplizieren und er im 10er Raum Mühe hatte mit dem Addieren... Es hat mir im Herz weh getan zuzusehen, wie der Vater sich querstellte, obwohl sein Kind so sehr darunter litt. Nur weil der Vater nicht wollte, dass der Sohn "einen Stempel" bekam. Ihm war es egal, wie es dem Sohn in der Klasse ging. Er redete immer über die Zukunft und wollte nicht einsehen, dass der Sohn jetzt im Moment psychisch keine Chance mehr hat, wenn es so weiter geht.
In der Förderschule haben sie genug Lehrpersonen und die nötige Ausbildung.
Ich habe dem Jungen so gefördert wie ich nun mal konnte und zwar fast bis zum Burn Out. Aber das machen nicht alles Lehpersonen...
Weiso stellt sich dein Mann so quer?
Will er nicht, dass sein Sohn auf eine Förderschule geht, weil er selber kein starkes Selbstbewusssein hat und sich durch den Schulstatus seines Sohnes identifiziert?
Oder was hat er für Argumente?
Es kommt auf die Schule daruf an. Aber ich kenne fast keine einzige, die genug Möglichkeiten hat, Kinder richtig zu fördern, die eine 1:1 Betreuung brachen.
Meistens sind es viel zu grosse Klassen mit nur einer Lehrperson.
Ich gehe so individuell auf die Kinder ein wie ich kann, habe aber dafür fast kein Privatleben neben meinem Job, weil ich eine grosse Leidenschaft dafür habe.
Ich hoffe, dass du den richtigen Weg für dein Kind findest.
Viel Glück.