Zu unserer Situation: Unser Kind ist 21 Monate, macht gerade die Kitaeingewöhnung, mein Mann und ich sind Studenten, ich bin seit der Geburt unseres Kindes Zuhause, mein Mann übernimmt auch viele Aufgaben mit unserem Kind und ist jetzt während der Semesterferien Zuhause.
Ich versuche mal zu beschreiben, was das Problem bei uns ist. Unser Kleiner will einfach nur zu seinem Vater. Es geht nichts, wenn nicht Papa es macht: Trinken reichen, spielen, Zimmer wechseln, auf dem Spielplatz spielen, waschen, baden, ...
Ich bin komplett ninteressant. Vielmehr noch, ich darf diese Dinge nicht machen.
Wenn unser Kleiner abends im Bett weint, und ich gehe rüber, dann schmeißt er sich hin und tobt und will dass Papa kommt. Morgens, wenn ich ihn aus dem Bett nehmen möchte, weigert er sich. wenn er hinfällt, dann darf nur Papa ihn trösten. Aber auch dabei ist er so klammernd, dass Papa sich kaum wegbewegen darf,ohne Theater auszulösen - und ich kann das dann natürlich nicht stoppen.
Es zerreißt mir jedes mal das Herz. Seit seiner Geburt bin ich eh schrecklich nah am Wasser gebaut und geegentlich kann ich die Tränen dann nicht mehr zurückhalten. Das ist falsch, aber es tut so schrecklich weh.
Ich war doch immer da. er war 5 Monate lang ein Schreibaby und ich hab immer den ganzen Tag (oft von 2 uhr nachts bis 9 uhr abends) mit so einem bestimmten Griff den ich machen sollte (andere Geschichte, zu lang zum erzählen) mit ihm dagesessen. Ich koche sein Mittag jeden Tag selbst, spiele mit ihm, war bei jedem Arzt mit ihm, erkundige mich nach allem, mach die Kitaeingewöhnung, etc. Halt das, was eine Mama macht.
Und trotzdem hab ich das Gefühl, keine richtige Mama zu sein,weil ich einfach nicht erwünscht bin. Als ob ich nichts gut genug mache.
Mittlerweile führt das auch zu einer Menge Stress zwischen meinem Mann und mir, denn er ist so tierisch genervt davon, ich denk dann immer, er sollte auch was dagegen tun (geht ja gar nicht) und ich bin halt eifersüchtig und neidisch.
So doof das klingt, aber alle Lieder, die wir singen, Bücher, die wir anschauen, wie wir den Abnd gestalten, wann wir was essen, wie wir baden, wo wir hingehen, das kommt alles von mir. Ich überlege mir diese Dinge, besorge sie oder schaue sie nach, und trotzdem hat mein Mann dann den Erfolg. Und er weiß ihn gar nicht zu schätzen. Er sitzt viel lieber vorm PC, schimpft mehr, schaut fern, liest Zeitung (alles nicht dauernd, aber wesentlich öfter, wenn der Kleine wach ist,als ich es in dieser Zeit tue).
Dieses Gegenrechnen ist natürlich doof, aber es schleicht sich immer mehr in den Kopf. Ich kann nicht erwarten, dassmein Kind mich richtig liebt und lieber hat, aber er soll doch nur nicht so gegen mich kämpfen. Vor anderen Leuten ist mir dasso unangenehm, wenn er immer weg von mir und dann zu meinem Mann will.
Letztens hab ich dann so einen Spruch gelesen ("Eine Mutter muss sich bloß unter die Dusche stellen um zu merken,wie unentbehrlich sie ist") und ich dachten nur "scheiße, ich bin gar keine richtige Mutter. Ich kann immer duschen,so lange ich will, dabei wünschte ich, es wäre anders"
Ich verstehe einfach nicht, was ich so schrecklich falsch mache. Zumal das alles wie weggepustet ist, wenn mein Mann weg ist. Dann weint er kaum, spielt auch allein, und kuschelt und küsst mich.
Als es um die Kitaeingewöhnung ging, haben mein Mann und ich dann noch gealbert, dass es bestimmt total schnell geht, weil ich ihn ja wegbringe und der Abschied ihm da ja nicht schwer fällt. Klar, war lustig gemeint, aber es tut doch ein enig weh. Genauso wie die Frage meines Mannes, jedes Mal, wenn er geht, ob ich es denn auch sicher alleine schaffe.