Ich finde Märchen wichtig und
genau genommen sind sie ja schon die Softversion-also, dadurch, dass es Tiere;Könige Hexen sind, wird es ja schon irgendwie in die Ferne gerückt und doch so faszinierend, dass sie sie ja auch immerwieder hören wollen..also, die Botschaft, sich nicht anlocken zu lassen ect wird ja tief eingeprägt, auch für den Echtfall, ohne vor jedem Nachbar zu flüchten (hoffe ich) (wobei ich die modernen 'Nicht-mit-Fremden-Mitgehbücher in Maßen auch gut finde)
Allgemein zensiere ich beim Lesen nach Gefühl, ob es für meinem Sohn nicht zu doll ist. Bei 'der Wolf ist tod-hurra' las ich z.B. 'der Wolf ist weg', weil mir die Freude daran so skurill vorkam. Schließlich aber ist die Freude ja echt und menschlich. Ich denke, man darf auch nicht vergessen, dass Kinder ihre Strukturen erst aufbauen und es sicher schwer wird, ihnen von Anfang an Empathie und vielschichtige Charakterbildung zu vermitteln mit der resultierenden Ablehnung gegen die Todesstrafe usw, wenn sie vorher nicht die krasse Gegenüberstellung von Gut und Böse und Todesstrafe erlebt haben. Außerdem denke ich auch, dass der Glaube, dass die 'Bösen' immer ausgelöscht werden, nachdem das Gute überlebt hat, eine ganz wichtige Säule sein kann, weil der Glaube an sich ja dann das Kind so leben lässt, dass sich diese Einstellung auch eher selbst erfüllt (durchhalten können!).
Sozusagen sehe ich etwa die Ablehnung der Todesstrafe eher als reiferen Schritt, der sich erst darauf aufbaut, dass es den Wunsch danach gibt, dass Böse einfach loszuwerden. Bzw hängen da ja noch ganz andere Erfahrungen und Vermittlungen mit drin.
Liebe Grüße