Hallo liebe Mütter,
ich bin gerade etwas ratlos, wie ich weiter verfahren soll. Mein Sohn Milo ist im Juli 2012 genau 3 Jahre alt geworden und geht seit 4 Wochen in den Kindergarten von 9 - 16.00 Uhr. Er war seit seinem ersten Lebensjahr bei einer Tagesmutter und wir hatten somit hinsichtlich der Eingewöhnung überhaupt keine Probleme. Er hat bis heute kein einziges Mal morgens beim Abgeben geweint. Er ist nach wie vor begeistert, erzählt gerne drüber und geht einfach gerne hin. In den letzten 4 Wochen haben wir es zudem geschafft, ihn tagsüber trocken zu bekommen in Kooperation mit dem Kindergarten, die das mit allen Neulingen praktizieren.
Charakterbeschreibung meines Sohnes aus meiner Perspektive: Ein Dickkopf, der gerne versucht seinen Willen durchzusetzen, der aber gleichzeitig auch sehr sozial anderen Kindern gegenüber ist. Sein Problem aus meiner Sicht: Ihm fehlt hier und da Geduld und er drückt schnell auf die Tränendrüse, wenn er nicht das bekommt, was er möchte. Da kann er sich zu Hause auch gerne mal 1 Stunde dranhalten, bis er endlich das NEIN aktzeptiert und nachgibt. Mein Mann und ich versuchen eine einheitliche Linie zu fahren und sind die meiste Zeit konsequent. So ist Milo aber schon von kleinauf, so dass ich manchmal denke, es ist zT sein Charakter. Auch die Tagesmutter hat von Anfang an dagegen gehalten: Ihn zum Weitermachen ermuntert bei Dingen, die nicht so klappten, wie er wollte - bei unnötigen, unbegründeten Quengelein wurde er ignoriert und anschließend aber getröstet. Zu Hause haben wir es auch so gemacht.
Nun ist es im Kindergarten so, dass er den neuen Tagesablauf dort erst einmal lernen musste. Andere (verspätetete) Essens- und Schlafenszeiten als früher bei der Tagesmutter, was zur Folge hat, dass er im Kindergarten fast nie mittags schläft. Dadurch ist er ab 14h sehr quengelig und knatschig und ich wurde gestern seitens der Leiterin angesprochen, dass sein Verhalten "schon grenzwertig sei". Er wäre stur, würde viel weinen, wenn es nicht nach seiner Nase ginge und wäre dadurch "verhaltensauffällig". Er antwortet dann nicht, ist schnell bockig, ist nachmittags zB auch noch nachtragend, wenn er mittags keinen Nachtisch bekommen hat, weil er sein Essen nicht aufgegessen hat usw.
Einerseits kann ich die Unmut verstehen, andererseits finde ich es übertrieben von "grenzwertig" und "verhaltensauffällig" zu sprechen. Er muss das doch auch alles erst noch lernen!! Es sind gerade mal 4 Wochen um. Er schafft den Mittagsschlaf ab, er wurde trocken, er ist in einer neuen Umgebung, dass er zT keine Antworten gibt, ist mM nicht immer nur Sturheit, sondern auch Scham, wenn er sich eh schon in die Ecke gedrängt fühlt, weil mit ihm geschimpft wurde.
Aber ich muss das natürlich auch ernst nehmen und frage mich, was wir als Eltern zukünftig zu Hause besser machen können? Ich bin als berufstätige Mutter sicherlich auch oft gestresst und reagiere vielleicht manchmal eher ungeduldig oder schimpfe auch zu schnell, vielleicht spiegelt sich mein Verhalten in ihm wieder? Verhaltensauffällig... grenzwertig... ich bin total erschüttert, weil es doch alles so gut lief bislang... soll ich mir Hilfe holen beim Jugendamt? Was kann ich noch tun, um ihm das ständige Quengeln abzugewöhnen?
LG
Julimama mit Milo