Hallo an alle,
bin eigentlich kein wirklicher Forenschreiber, aber bin langsam echt fertig. Hab in letzter Zeit starke Selbstzweifel was z. T. auch damit zusammenhängt, dass es in der Liebe nicht wirklich klappt Aber erst mal zu mir: bin 20 Jahre alt und habe jetzt seit knapp 4 Jahren Epilepsie.
Ich bin eigentlich aufgewachsen mit dem Bild vor Augen, dass ich später mal ein harter Hund sein wollte, was aber vielmehr darauf hinauslief, dass ich schon früh wortkarg wurde, was meine Gefühle angeht und das obwohl ich eigentlich ein sehr mitfühlender und emotionaler Mensch bin. Dass sich diese Kombination schlecht verträgt weiß ich eigentlich auch. Aber als das Thema Freundin noch nicht ganz so wichtig wie heute war, hab ich mich in den Sport verliebt und daraus auch den Großteil meines Selbstvertrauens geschöpft und bin dadurch zeitweise wohl auch ein bisschen überheblich geworden. Der Sport hat auch professionelle Ausmaße angenommen, bis ich dann mit 16 Jahren verletzungsbedingt nicht mehr im Bereich der körperlichen Höchstleistung mithalten konnte, was mich heute noch manchmal ein wenig runterzieht. Dazu kam dann nur wenige Monate später mein erster Krampfanfall.
Hier sollte ich erwähnen, dass ich zwar die stärkste Form der Epilepsie habe (Grand Mal), Krampfanfälle jedoch nicht häufig auftraten, auch nie irgendwas schlimmeres oder entwürdigendes passiert ist und ich relativ schnell mit passenden Medikamenten eingestellt wurde und ich somit seit langem anfallsfrei bin. Trotzdem ist man ja eingeschränkt und viele Türen sind seitdem urplötzlich verschlossen.
Ich bin mit der Krankheit immer ziemlich offen umgegangen und tue es immer noch. Wenn es zum Thema wird mach ich mich öfters einfach ein bisschen drüber lustig, was evtl. Beleidigungen gleich den Wind aus den Segeln nimmt. Doch langsam fühl ich mich damit nicht mehr wohl, weil ich nicht als Kasper abgestempelt werden will.
Aber nun steh ich hier mit 20 Jahren, der harte Hund, der sich eigentlich ganz schön viele Unzulänglichkeiten eingestehen muss, auch nicht so hart ist, wie er immer tut und anscheinend vor lauter verschlossenen Türen steht.
Ich bin kein Model, aber attraktiv (was ich so an Feedback bekomme), was vielleicht auch einfach an Körpergröße und sportlicher Figur liegt was es mir persönlich aber nur noch schwerer macht mich Frauen gegenüber mit meiner Story zu öffnen, weil ich mich noch mehr unter Druck gesetzt fühle dieses erwähnte Ideal zu erfüllen und die damit verbundene Angst auf Ablehnung zu stoßen. Verheimlichen oder Masche ausdenken und ein bisschen jemand anders sein liegt mir aber gar nicht und so sag ich dann meistens lieber gar nichts, wenn ich mal auf der Piste bin oder so.
Ich weiß, es gibt viele denen geht es schlimmer als mir und eigentlich müsste ich mich mal nicht so anstellen, aber ich weiß einfach nicht wie ich mit dieser ganzen Geschichte weiter umgehen soll. Zum einen mir selbst gegenüber um mir auch mal langsam klar zu werden, wohin meine Reise denn eigentlich geht. Und zum anderen um gegenüber Frauen wieder lockerer zu werden. Ich bin auch schon lange keine Jungfrau mehr und hatte einige kurzlebige Beziehungen, aber wo ich nun allmählich bye-bye zur Pubertät sagen kann und ein Mann werde, ändern sich auch viele Denk- und Sichtweisen.
Ich bitte um Rat!