Freunde
Liebe Sanna,
kann Deine Ängste und Sorgen sehr gut nachempfinden. Es ging mir in ihrem ALter genauso. Erst mit einem Schulwechsel in der elften wurde es schlagartig besser. Nun hab ich mehr Freunde, als mir lieb ist.
Was mir spontan, wenn ich an meine Kindheit (eigentlich ist 12 ja schon Pubertät) zurückdenke, einfällt:
Hat sie keine Freunde mehr? Oder hatte sie schon immer Probleme damit, Freundschaften zu schließen? Ist sie erst seit einiger Zeit so schüchtern?
Kann sehr gut nachfühlen, wie schrecklich es, gerade in diesem Alter ist, zurückgewisen zu werden. Kinder sind oft grausam. Wird sie gemobbt oder einfach 'nur' übersehen?
Ich denke, es wäre wichtig, nicht verkrampft sich darum zu bemühen, Freunde zu finden.
Hat sie Hobbies? Es wäre gut, wenn sie etwas machen würde, wo sie entweder auf Gleichgesinnte trifft, oder etwas, das sie alleine machen kann. Dann ist der Drang nach Gesellschaft nicht so groß. Es muss ja nichts finanziell aufwändiges sein. Es wäre gut, wenn es ihr Selbstbewußtsein fördern würde....sicher hat sie doch ein besonderes Talent?
Ich habe beispielsweise angefangen zu reiten, hatte einen Hund und habe Theater gespielt. Später kamen noch schneidern, malen und schreiben dazu. Ich glaube, es hat mir geholfen, eine gewisse gesunde Gleichgültigkeit gegenüber den anderen aufzubauen. Wenn man etwas nicht sucht, kommt es viel leichter. Ach ja, gelesen habe ich wie eine Irre.
Hat sie mit Mädchen Probleme? Ich habe in diesem Alter vor allem mit Jungs gespielt.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass häufig die besondern, die sensiblen und die 'andern' Menschen in ihrer Kindheit gemieden werden, eben weil Kinder das oft nicht verstehen, nicht einordnen können. Vielleicht kann sie es als ein Kompliment nehmen, und sie soll immer daran denken: Diese Jahre gehen vorbei, und irgendwann kommen die Freunde, ohne dass man nach ihnen sucht. So war es bei mir, und ich bin sicher keine Ausnahme.