Hallo :)
Ich hoffe, ich bin thematisch im richtigen Forenbereich gelandet. Oo
Vorab möchte ich auch sagen, dass es mir um den Austausch mit Betroffenen geht. Ich weiß, dass es sinnlos ist, über das Internet irgendwelche Ferndiagnosen zu stellen. Das möchte ich auch gar nicht bezwecken. Ich hoffe einfach nur auf Erfahrungsaustausch und die Sicht anderer auf meine Situation, mir hilft es, einfach manchmal nochmal die Meinung einer unbeteiligten Person zu hören. Und einfach mal die Gedanken von der Seele schreiben.
Möglicherweise wird das auch ein recht länger Text.
Also, zunächst.. Ich bin derzeit in stationärer DBT Behandlung (Borderline). Demzufolge werde ich die Thematik natürlich auch mit meiner Therapeutin besprechen.
Die Situation ist die, dass ich gestern Abend ein kurzes Gespräch mit einer Pflegerin hatte, was mich jetzt ziemlich verunsichert. Zum einen ging es um Zunahme von Panikanfällen und einer Art "Erinnerungsgefühl". Ich kann es schwer beschreiben, aber ich habe häufig das Gefühl, ich würde mich an etwas erinnern, nur weiß ich nicht, an was. Begleitet von negativen Gefühlen, und ausgelöst von teilweise alltäglichen Dingen, einfache Gegenstände, durch Gesichter unbekannter Personen, Geräusche, Gerüche. (ich weiß nicht, ob das mit folgendem zusammen hängen könnte)
Das Hauptthema gestern war allerdings, dass ich große Probleme habe mit Sexualität. Sowohl in Beziehungen, als auch "alleine", oder bei Sexszenen in Filmen, etc. Ich fühle mich meist sehr unwohl, ängstlich, ein Beklemmungsgefühl, Bedrängnis, Ekel, teilweise bis hin zu Panik und/oder Übelkeit. Ich kann auch Sex in einer Beziehung nie wirklich nur schön finden. Mal sind die negativen Gefühle stärker, mal schwächer, das schon. Aber da sind sie immer. Das hab ich auch schon, seit meiner allerersten Beziehung.
Ich habe versucht, diese Gefühle von mir wegzuschieben, sie zu ignorieren, sie einfach auszuhalten, mir das Gegenteil einzureden, mich mit Alkohol zu betäuben. Nix hat etwas gebracht. Häufig versuche ich auch, Situationen, die mit Sexualität einhergehen, zu vermeiden. Zu Beginn einer Beziehung zögere ich es so lang wie möglich heraus, meist etwa drei Monate, im Laufe einer Beziehung "drücke" ich mich davor etc pp. Auch einfache Berührungen lösen oft solche Gefühle bri mir aus. Kopf und Arme sind in Ordnung, aber an allen anderen Körperstellen nicht. Manchmal ist es so unerträglich, dass ich aggressiv reagiere, zickig werde, weglaufen usw.
Naja, Konsens des Gesprächs war.. Ich habe keine Erklärung dafür, warum das so ist, die Pflegerin meinte, ich solle unbedingt mit meiner Therapeutin reden (mach ich morgen auch), ob möglicherweise in meiner Kindheit etwas in die Richtung vorgefallen sein könnte. Ich bin jetzt einfach völlig verunsichert. Ich hatte diese Gedanken zwar auch schon mal selbst, aber da ich mich überhaupt nicht erinnern könnte, dass mal was gewesen wäre, da auch gar nicht weiter drüber nachgedacht.
Ja, es gibt ja Menschen, die es völlig verdrängen.
Mir graut es auch vor dem Gespräch, ich habe so ein inneres Gefühl, als würden schlafende Hunde geweckt.
Es gibt ja auch Dinge, die mich stutzig gemacht haben, schon früher, sonst wäre ich ja nie auf die Idee gekommen. Die würden dann für mich auch irgendwie einen Sinn ergeben.
Aber auf der anderen Seite, vielleicht gibt es auch ganz andere Ursachen, Gewalt in der Erziehung, mobbing in der Schule.. Ich hab auch gelesen, dass man sich sowas auch "einbilden" kann, falsche Erinnerungen oder so.
Und es ist auch einfach belastend, wenn ich immer wieder so komisch reagiere, gerade in Beziehungen. Es ist ja nicht nur scheiße, es hat ja nun mal auch Schöne Seiten.
Ich hab danach auch mit meiner Mutter telefoniert, sie sagte, ihres Wissens nach war nichts, allerdings war sie ja auch nicht 24/7 um mich herum. Schule etc.
Wie sind eure Erfahrungen? Wie seht ihr das? Ich würde mich sehr über Antworten freuen :)