Kann dich sehr gut verstehen...
Sicher hast du gerade SCHÄNDUNG von Jussi Adler Olsen gelesen, das ist ein sehr gutes Buch, das die Gefühle, die jemand bei einem Missbrauch empfindet beschreibt. Du musst dich dafür nicht schämen. Deine Therapeutin meinte es sicher gut, aber sie darf dich in der Therapie auch nicht entmündigen und dir wie ein Kind diese Bücher abnehmen.
Ich denke sowieso, dass man immer genau die Dinge findet oder auch Bücher einem in die Hände fallen, die man braucht.
Dass du in dieser Einrichtung für Suchtkranke bist, um von den Drogen wegzukommen finde ich sehr tapfer, toll und mutig von dir. Es geht viele Missbrauchsopfern so, dass sie den Schmerz zu betäuben versuchen. Ich konnte eine Weile immer nur beschwippst überhaupt Sex haben, zum Glück habe ich damit aufgehört und bin auch stolz dass ich das geschafft habe. Du schaffst das also auch.
Mir fällt da ein sehr schönes Buch von Anna McPartlin ein - es heißt "So was wie Liebe". Das passt ganz genau auf deine Situation.... wenn du magst, kannst du es dir ja mal kaufen oder in einer Leihbücherei ausleihen.
Es ist nichts unnormales, Bücher zu lesen, die sich mit den Themen befassen. Es ist auch so, dass Missbrauchsopfer manchmal sogar missbräuchliche Literatur lesen und es sie sexuell erregt, weil sie als Kinder schon dazu konditioniert wurden, dass sie nur Sex in Verbindung mit Gewalt erlebten und manche haben im Erwachsenenalter dann Probleme mit Sadomasochismus. Aber ich schweife ab....
Du bist nicht unnormal und lass dir von deiner Therapeutin nicht dein Leben diktieren, sie soll dir helfen, ja, aber du bist 18 und kannst selbst entscheiden, was dir gut tut. Daher steh zu den Büchern und dass du sie behalten und lesen willst, ich sehe darin nichts verwerfliches.
Alles Liebe und Gute für dich!
snowwhite