aretha_11849257Ich versuchs mal...
Hey ich kann deine Situation sehr gut nach voll ziehen und habe selbst intensive Erfahrungen mit diesem Thema.
1. Es ist super wichtig das du dich und vor allem die Kinder schützt. Auch wenn es äußerlich nicht den Anschein erweckt bekommen deine Kinder alles genaustens mit, auch wenn sie sich vielleicht zunächst nichts anmerken lassen. Es geht niemals spurlos an ihnen vorbei, egal in welchem Alter sie sind!! Denk dran, dass dadurch auch später noch viele "Folgeschäden" ihr Leben beeinträchtigen können und dies sehr weitreichende Folgen haben kann!!! Du musst jetzt für sie Handeln und sie schützen!!
2. Ohne seine eigene Einsicht das er ein Alkoholproblem hat, wird sich an der Situation nichts ändern. Ob du ihn auf den richtigen Weg bringen kannst ist fraglich. Wichtig ist konsequentes Handeln. Wenn du ihm "drohst" dann immer nur mit Konsequenzen die du auch wirklich durch ziehen kannst. Keine Leeren Drohungen das hat überhaupt keinen Sinn. Das können zunächst auch kleinere Konsequenzen sein um zu zeigen das du es ernst meinst. Das kommt auf jeden selbst an. Du sagst du kannst nicht ausziehen, dann droh ihm doch damit, das du seine Wäsche, bzw. seine Haushaltstätigkeiten nicht mehr mit machst, wenn er nicht aufhört zu trinken und zieh das dann auch durch (Vorrausgesetzt du wäschst seine Wäsche:-) ).
Das mag zwar banal klingen, erzielt jedoch oft große Wirkung.
3. Versuche ihm, wenn er noch nichts bzw. nur sehr gering getrunken hat auf Situationen aufmerksam zu machen die dich verletzten. Wichtig dabei ist immer von dir in der ich Form zu sprechen und ihn nicht für alles verantwortlich zu machen indem du immer sagst "du machst das und das" es geht nicht um Schuldzuweisungen! Versuche so vielleicht auch die Gründe seines Trinkens heraus zu finden. Wenn eine räumliche Trennung wirklich nicht möglich ist, dann Versuche die Trennung anders auf zu zeigen, wenn er sein Trinkverhalten nicht ändert. Lass ihn Links liegen und ihn sein Ding durch ziehen und du deins, so wie du es machen würdest wenn du alleine wohnen würdest, allerdings denk an die Belastung der Kinder dadurch. Vermittle ihm trotz allem die Botschaft - wenn es deine Botschaft ist - das du jederzeit für ihn da bist und ihn unterstützt wenn er sich entscheidet gegen die Sucht anzukämpfen.
4. Noch einmal auf das Wohl der Kinder zurück zu kommen. Ich glaube es ist immer möglich auszu zu ziehen. Frag deine Familie und Freunde ob sie dir helfen und du vorüber gehend bei ihnen wohnen kannst. Es gibt auch Frauenhäuser und ähnliches. Außerdem lässt der Staat dich nicht hängen und auch dein Mann ist für Unterhalt zuständig. Ich kenne eure finanzielle Situation nicht, sonst könnte ich dir konkretere Hinweise geben. Aber erkundige dich, es gibt Wege und du stehst nicht vor dem nichts. Höchstens vor einem Neuanfang!
5. Geh zur Beratungsstelle!!!!!! Alles was ich dir hier geschildert habe werden die dir auch in der Beratungsstelle erzählen und dir noch weiter helfen. Du kannst direkt deine Ängste und fragen schildern und sie werden dir helfen, was noch einfacher ist von auge zu auge. Vielleicht kannst du deinen Freund überreden irgendwann einmal mit zu gehen. Professionelle Hilfe in Form einer Therapie ist auch gut!
Ich weiß es hängt verdammt viel dran und es kostet einem sehr sehr viel Überwindung. Aber hab keine Angst, versuch es so durch ziehen, schon allein wegen deinen KIndern und Dir!!!
Vielleicht ließt du gerne. Ich möchte dir noch zwei Literaturempfehlungen mit auf den Weg geben, wo es sich lohnt sie zu lesen:
Beide sind von Horst - Eberhard - Richter:
Eltern, Kind und Neurose
Patient Familie (gibts gebraucht recht günstig im Netz)
Ich wünsch dir ganz ganz viel Kraft und Durchhalte vermögen und hoffe du findest einen Ausweg!!!
Falls es klappt wäre ich sehr erfreut darüber wenn du kurz darüber berichtest
Liebe Grüße