Nach einem Jahr "Test" mit meinem Partner in meiner alten Wohnung, haben wir Anfang 2011 beschlossen, uns eine gemeinsame Bleibe zu suchen. Ich habe eine 18 jährige Tochter und er hat 4 Kinder, die bis dato bei der Mutter lebten. Im Mai 2011 haben wir aufgrund einiger Probleme den Sohn meines Partners zu uns geholt und kurz darauf hat die Mutter beschlossen, auch die Große zu uns zu geben. Die beiden Kinder (10 und 12) leben nun bei uns. Wir sind deshalb im Juli 2011 in ein Haus zur Miete gezogen von Sachsen nach NRW. Vorher bereits war ein Kind in Planung und ich hatte 2 Fehlgeburten. Nach unserem Umzug hat es plötzlich doch noch geklappt.
Jetzt haben wir Februar 2012, ich bin in der Hälfte des 8. Monats und wir müssen dringend aus dem Haus raus. Was wir bei unserem Einzug im Sommer nicht sehen konnten, kam nun Stück für Stück zum Vorschein. Obendrein hat der Vermieter (das sind Russen) uns etliche Sachen mit vollem Wissen verschwiegen und uns stattdessen von sparsamen Dingen erzählt, die auch nicht alle stimmen. Nun zu den Mängeln:
Durch das gesamte Haus geht ein Schornstein, der auf dem Dach kaputt ist. Als schlechtes Wetter aufkam, stand im Keller plötzlich eine große Pfütze. Einige Tage später stellen wir fest, dass im Erdgeschoss genau an diesem Schornstein gelbe Flecken entstehen. Der Schimmel ließ nicht lange auf sich warten, was für uns bedeutete, dass wir das Schlafzimmer räumen mussten. Das erste Zimmer unbewohnbar. Nun schlafen wir im Wohnzimmer mit Matratzen auf dem Fußboden. Da genannter Schornstein ans Wohnzimmer angrenzt, ließ auch hier der Schimmel nicht lange auf sich warten und wenn ich es genau nehme, ist auch dieser Raum unbewohnbar. Man riecht den Schimmel und ich mache mir bereits Sorgen um das Baby in meinem Bauch, denn das kann ganz und gar nicht gut sein. Hinzu kommt, dass ich Schimmelallergiker bin, mein Freund und sein Sohn Asthmatiker und der Schornstein auch bei seinem Sohn durchs Zimmer geht. Nun wissen wir auch, warum dort oben Fliesen dran sind und teilweise Holzvertäfelung. Wir schauen lieber nicht, was sich dahinter verbirgt.
Da wir teilweise vom Sozialamt leben (mein Freund hat Arbeit, ich nicht), bekamen wir für ein halbes Jahr das Heizöl für 5 Personen gezahlt. Geld da, Öl bestellt und ratz fatz war das gute Öl plötzlich nach ca. 4 - 5 Monaten alle. Laut Vermieter reichen 2000 Liter im Jahr - Pustekuchen. Ja, wir kümmern uns selbst darum, die Vermieter halten sich aus allem heraus und ein Außenstehender könnte meinen, uns gehöre das Haus, dem ist aber nicht so.
Da wir uns kein Öl bestellen können - wir haben als Mieter schließlich keine Rücklagen - standen wir bei Minus 10 Grad plötzlich im Kalten und ohne warmes Wasser da. Wir durften nun feststellen, dass ALLE Fenster im Haus komplett undicht sind und wir die ganze zeit zum Fenster hinaus geheizt haben. Als Übergang fuhr mein Partner mit Kanistern los, holte 55L Heizöl und wir steckten den Schlauch direkt da an, um zu heizen. Nach 2 Tagen waren die 55L weg. Ich überschlage mal ganz kurz. Wir haben für ein halbes Jahr 1000 Liter bezahlt bekommen und auch bestellt. Nehme ich jetzt mal die 55L für ca. 2 Tage, dann bin ich schon grob bei 800 Litern im Monat. Tja, es liegt vermutlich an den Minusgraden, keine Ahnung, aber das geht auf keine Kuhhaut. Bezahlen können wir das beim besten Willen nicht, also heißt es Heizung aus und nur warm Wasser hergestellt. Wir frieren uns hier dumm und dämlich. Im Wohnzimmer schaffen wir mit dem Kaminofen ca. 18 - 20 Grad, der Rest im haus hat 10 Grad, besonders im Bad hervorragend, wenn man duschen will. Also Heizlüfter rangeholt und bei Bedarf geheizt. Leider schafft die Stromleitung keine 3 Heizlüfter gleichzeitig, denn hier läuft alles über eine 16A Sicherung und die fliegt raus, wenn die Heizlüfter alle laufen. Was nun? Heizen in Etappen? Bombe reinwerfen? Anzünden und an dem Feuer wärmen? Keine Ahnung, wir sind verzweifelt.
Seitdem wir festgestellt haben, was hier los ist, suchen wir eine Wohnung. Für 5 Personen eine 5-Raumwohnung zu finden in der Umgebung ist eine Katastrophe, wie der Zustand des Hauses. Es ist ja nicht so, dass wir jede X-beliebige Wohnung nehmen dürfen. Das Amt legt da schon fest, wieviel Quadratmeter und wieviel Miete es sein dürfen. EINE Wohnung in der Umgebung gefunden, angeschaut und super gefunden. Wir dachten, wir haben nun ein Ziel - wieder Pustekuchen. Wie konnten wir nur denken, dass wir mit Kindern in eine 5-Raumwohnung ziehen können. Zumal ja nebenan schon Kinder wohnen und unsere könnten ja laut machen. Abgelehnt!
Wir suchen also weiter und werden fündig. Ich muss dazu erwähnen, dass wir die beiden Kids nicht in eine andere Schule stecken können. Beide haben nach einem Jahr bei der Mutter starke psychische Probleme und wir sind froh, dass sie jeweils in ihrer Schule zurecht kommen und sich eingelebt haben. Eine Schule in einer Stadt wäre für die Beiden das Aus. Also nächste Wohnung angeschaut, sie reicht von der Größe her nicht ganz, aber hauptsache die Kinder haben ihr eigenes Reich, wir ziehen ins Wohnzimmer mit dem Baby, es MUSS gehen. Im Schimmel will ich unser Baby ganz sicher nicht groß ziehen.
Da wir eine Katze und einen Hund haben, erkundigen wir uns natürlich immer vor jeder Besichtigung, ob Haustiere erlaubt sind. Hund kein Problem, Katze noch weniger. Der Vermieter hat mehrere Interessenten und sagt uns, dass er sich mehr oder minder danach entscheidet, welche Änderungen in der Wohnung vorgenommen sollen und wieviel Geld er da reinstecken müsste. Die anderen wollten keine Wanne, er hätte eine Duschkabine einbauen müssen, also entscheidet er sich für uns. Heilfroh über diese Info fällt uns ein Stein vom Herzen und der Vermieter meint, er bringt uns den Mietvertrag zum lesen vorbei, danach alles weitere.
Er kommt zu uns, übergibt den Mietvertrag an der Tür, weil er gleich weiter muss und mein Hund (Labradorgroßer Mischling) steht hinter der Tür und bellt. Jetzt soll mir einer sagen, dass es nicht normal ist, dass ein Hund anschlägt, wenn plötzlich ein wildfremder Mensch vor der Tür steht. Der Vermieter kriegt fast die Krise und ich beruhige ihn noch und sag ihm, dass das doch normal sei, woher soll der Hund denn wissen, dass der Fremde da draußen uns nix Böses will.
Einige Tage später rufen wir beim Vermieter an, um einen Termin zu machen, er ist aber nicht da. Am nächsten Tag fahren wir also auf gut Glück zu ihm hin (er wohnt bei uns im Ort), um den Mietvertrag unterschrieben zurück zu geben. Er meint gleich an der Tür, er hätte keine Zeit, weil Termin, er müsse weg. Er würde sich aber nochmal bei uns melden, es gäb wohl plötzlich Probleme wegen dem Hund. Er meint, es wohnen ja Kinder in dem Haus, auch Kleinere, und wenn es da Probleme gäbe, könne er das nicht verantworten. Er müsse mit den Leuten da nochmal reden (die haben selber Hunde). Ich frage ihn, ob er abgeschreckt sei, nur weil mein Hund an der Tür gebellt habe, das bejaht er mir. Also was nun? Probleme mit den anderen Mietern oder seine Angst? Keine Ahnung, wo genau nun das Problem liegt, er spricht es nicht offen aus. Ich sage ihm, dass ich den Hund seit seiner Geburt habe (knapp 6 Jahre) und er mit Kindern groß geworden ist (kleine und große) und dass es da niemals Probleme gab. Außerdem rennt doch mein Hund in einem Mietshaus nicht frei herum? Wenn ich mit ihm rausgehe, habe ich ihn an der Leine. Und mal ehrlich, wenn die Kinder, die bereits dort wohnen, das Haus verlassen, können sie von jedem dahergelaufenen Hund angefallen werden. Wieso also hat er ein Problem mit meinem Hund? Kapier ich nicht.
Langer Text, aber das musste ich mir von der Seele schreiben. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Er war unsere letzte Chance in absehbarer Zeit. Ich habe am 18.04.2012 Geburtstermin und wollte bis dahin umgezogen sein, wie sollen wir das sonst alles gebacken kriegen?!
Ach anbei erwähnt sind wir an das Haus nicht mehr gebunden mit Kündigungsfrist oder so. Die Vermieter haben uns eine Kündigung geschrieben (die zwar völlig wirkungslos ist ohne Grund), aber deshalb können wir jederzeit raus. Sie melden aufgrund ihrer Schulden Insolvenz an, im März glaube ich. Also schon vorab, von dort haben wir nichts mehr zu erwarten.
Ich weiß nicht, ob irgendwer da draußen eine Idee hat oder eine Wohnung für uns, das wäre noch besser. Wir sind über jede Hilfe dankbar!
Ganz liebe Grüße, Livinja