Hallo Zusammen,
erstmal: Wenn sich dieser Beitrag im falschen Forum befindet, dann bitte Bescheid geben; habe kein wirklich passendes Forum gefunden ....
Zum Sachverhalt:
Im April diesen Jahres kauften mein Freund und ich ein kleines schnuckeliges Häuschen in einem 400 Einwohnerdorf. Jeder kennt Jeden. Ich weiß nicht mehr genau wann, denke dass es so im Juni gewesen sein muss, lernten wir unseren Nachbarn erst kennen, da wir erst Ende Mai den Schlüssel für das Haus bekamen. Er war ganz nett, aber ich hatte ihm gegenüber irgendwie Bedenken, zumal der Vorbesitzer unseres Hauses schon so manche Story von dem lieben Herrn Nachbarn erzählt hatte (Beispiel: Herr Nachbar wollte sich mit dem Vorbesitzer über die Gestaltung des Eingangsbereichs unseres Vorbesitzers unterhalten. Hallo? Das ist doch die Sache des Vorbesitzers, wie sein Eingangsbereich aussieht).
Irgendwann fing dann der Nachbar an sich zu beschweren - über Lärm. Wir haben versucht mit ihm zu reden und ihm klar zu machen, dass dieser "Lärmzustand" (komisch, dass sich sonst keiner beschwert hat aus der Nachbarschaft) nur von kurzer Dauer sei. Der Lärm ging von einer "Spitzhacke" aus, mit welcher wir Erde abgetragen haben. Der "Lärmzustand" an sich dauerte ca. drei Wochen an. Macht denn eine Spitzhacke soviel Lärm, dass sich Herr Nachbar in seinem Haus bei geschlossenem Fenster etwa nicht konzentrieren kann?
Weiter ging es mit seinen Beschwerden darüber, dass wir in unserer Einfahrt einen Container stehen hatten, welcher ihm wohl nicht in den Kram passte. Hallo? Der Container stand auf unserem Grundstück und nicht auf seinem!
Samstags nachmittags mähte ich einmal um kurz nach 15 Uhr den Rasen. Ich sah ihn aus dem Augenwinkel, wie er in seinem Garten stand und mit dem Kopf schüttelte. Als ich dann den Rasenstreifen an der Grenze zu seinem Gründstück mähte, kam er wieder in seinen Garten und meinte zu mir, dass ich doch damit aufhören solle, da er und seine Familie die letzten fünf Minuten ihres Aufenthalts im Hof noch genießen wollten. Hallo? Muss ich mich etwa zeitlich nach meinem Nachbarn richten? Klar, Mittagsruhe gibt es, die wurde aber auch von mir eingehalten (kurz nach 15 Uhr).
Unser lieber Herr Nachbar fragte bereits mehrmals nach unserer Baugenehmigung. Für das was wir mit dem Haus tun, brauchen wir keine - habe ich alles in für uns geltenden Gesetzen nachgeschaut und mit einer Bekannten, die beim Bauamt arbeitet, besprochen. Herr Nachbar vermisst nämlich den Zettel mit dem grünen Punkt, dass es sich um eine Baustelle handelt und eine Telefonnummer, die man anrufen kann, um sich zu beschweren. Hallo? 1. Ich will von dem nicht auch noch übers Handy/Telefon belästigt werden; 2. Es geht hier nicht um eine Baustelle in dem Sinne, sondern um Umbaumaßnahmen und Renovierungsarbeiten.
Vor ein paar Wochen war bei uns der Schornsteinfeger, mit welchem ich die Errichtung eines Schornsteins besprach. Zwei Wochen später war der Schornstein ordnungsgemäß hochgezogen worden (mit bestimmt 10 Meter Abstand zum Nachbarsgrundstück) und der Schornsteinfeger kam, um den Schornstein ordnungsgemäß abzunehmen. Beim letzten "Streitgespräch" zwischen meinem Freund und dem Herrn Nachbarn, kam raus, dass Herr Nachbar beim Schornsteinfeger angerufen hat und gefragt hat, ob er auch wüsste, dass wir einen Schornstein gebaut hätten. Frechheit - das grenzt ja schon an Stalking, oder nicht? Außerdem meinte Herr Nachbar, dass der Qualm, der aus dem Schornstein oben rauskommt, bestimmt dann bei ihm im Hof stehen würde und das ginge ja nun gar nicht. Mein Freund teilte ihm nur mit, dass der Kaminofen nicht das ganze Jahr über an wäre und der Wind außerdem aus einer anderen Richtung käme.
Außerdem rief Herr Nachbar beim Bauamt an und fragte, ob für unser Grundstück eine Baugenehmigung vorliegen würde - natürlich nicht - warum denn auch!
Als wir letzten Montag den Estrich bekamen, musste der LKW irgendwo parken. Der LKW stellte sich auf die Straße (woanders ging es nicht) und hat doch tatsächlich unserem Nachbarn das Licht versperrt! Warum hat Herr Nachbar sich nicht einfach eine Lampe angemacht, zumal der LKW dort noch nicht mal eine halbe Stunde gestanden hat.
Ich werde wahnsinnig von diesem Mann; alles wird überprüft - egal was wir tun. Hallo? Das ist unser Grundstück. Ich darf alles, wenn es nicht gegen irgendwelche Gesetze verstößt! Das habe ich in meiner Ausbildung zur Rechtsanwaltsfachangestellten ja schließlich gelernt!
Wenn ich alleine am/im Haus bin und irgendwas dort zu tun habe, überkommt mich jedesmal ein seltsames Gefühl der Angst. Immer schaue ich aus dem Fenster und hoffe, dass sein Auto nicht dort steht, wo es sonst immer steht, wenn er da ist.
Man muss dazu sagen: Herr Nachbar hat sein fünf Jahren das Haus, ist Lehrer, hat ein kleines Kind und eine Frau, welche zwei nebst ihm nicht in diesem Haus wohnen, sondern in einer Kreisstadt (Lärm vorprogrammiert). Herr Nachbar ist wahrscheinlich so gestresst, dass der sogar die Flöhe furzen hört. Ich weiß nicht, was der Herr Nachbar immer in diesem Haus tut seit fünf Jahren - außer rumbasteln. Ich hoffe nur, dass er das Haus irgendwann verkaufen wird und nette Leute dort einziehen.
Ich würde ja Kompromisse eingehen, aber wenn man die eingeht, beschwert sich Herr Nachbar sogar über die getroffenen Kompromisse - Beispiel mit dem "Lärm". Wir haben ihm gesagt, wann wir mit der "Spitzhacke" arbeiten. Er sagte darauf hin, dass er dann zu diesen Zeiten nicht im Haus wäre. Wir haben uns an die Zeiten gehalten - Herr Nachbar nicht, aber dafür kann ich nichts. Also kam er wieder zu uns und beschwerte sich über den "Lärm".
Auch die alte Nachbarin zur anderern Seite des lieben Herrn Nachbarn, sagte zu uns, dass wir uns mit dem nicht anlegen sollen und uns auf das Nötigste, wie Guten Morgen, Guten Abend beschränken sollen. Das ganze Dorf weiß, was das für Einer ist. Alle sagen immer, dass wir ihn nicht für voll nehmen und ihn reden lassen und ignorieren sollen. So einfach ist das aber nicht für mich!
Ich hätte Herrn Nachbarn ja auch gerne mal zu einem Bier eingeladen mit seiner Frau und Kind, aber selbst darauf habe ich keine Lust mehr. Denn bei jeder weiteren Belästigung durch den Herrn Nachbar, vergeht mir die Lust auf ein Bier.
Bitte, helft mir - was soll ich mit dem machen?
Mein Onkel, der Polizist ist, meinte, dass ich es mit einer Anzeige wg. Belästigung versuchen könnte. Ich gehe allerdings davon aus, dass die vorgefallenen Sachen dafür nicht ausreichen. Der soll uns doch einfach in Ruhe unser Leben leben lassen. Ich kann ja auch nichts dafür, dass an dem Haus (von 1900) noch was getan werden muss.
Die nächsten Beschwerden kommen mit Sicherheit, wenn wir in ein paar Wochen die neuen Fenster kriegen und zum Anfang des Jahres, wenn die Baugenehmigung durch ist, und wir die Bodenplatte für den Anbau erhalten.
Ich gehe davon aus, dass selbst wenn wir endlich in dem Haus wohnen können - ohne Heizung ist das schlecht im Winter - nicht zur Ruhe kommen wegen Herrn Nachbar.
Katzen wollten wir uns auch kaufen, wenn wir in dem Haus wohnen, aber bei dem Nachbarn - der tut denen bestimmt was, wenn die bei ihm über den Hof laufen.
Und wenn ich schon an unsere Familienplanung denke. Ich gehe davon aus, dass sich Herr Nachbar beschwert, wenn unsere Kinder im Garten spielen.
Ob das nochmal mit "guter Nachbarschaft" was gibt? Keine Ahnung!
Vielen Dank im Voraus für Kommentare!
LG, nattid