Ich mache derzeit ein Praktikum in einem Büro, habe diesbezüglich absolut keine Vorerfahrung (habe nur vorher ein FSJ und ein Praktikum gemacht, beides in sozialen Bereichen, wo ich "nur" direkt mit Leuten gearbeitet habe, keine theoretischen Arbeiten o.ä.) . Möchte allgemein in Richtung Soziale Arbeit gehen. Da mein Chef Sozialarbeiter ist, lerne ich schon einiges, aber dieses Praktikum unterscheidet sich deutlich von meinen anderen Praktika, die viel praktischer angelegt waren.
Anfangs war mein Chef auch ganz verständnisvoll und meinte, es wäre okay wenn ich Fehler mache. Da aber gerade meine Anleiterin wohl extrem oft gegen mich gewettert hat, hat sich das nun ein wenig gedreht. Ich bin mir absolut bewusst, dass ich noch viele dumme Fehler mache, die mir vermutlich nicht passieren würden, wenn ich da 2 Jahre wäre und nicht 2 Monate.
Und es mag auch sein, dass andere Praktikanten in den 2 Monaten weitaus besser waren als ich. Dazu muss ich aber auch noch sagen, dass eine zweite Praktikantin derzeit da ist, die noch mehr Fehler macht als ich, und wir kriegen den Ärger dann eben oft zusammen ab, egal wer von uns beiden Mist gebaut hat.
Es sind keine dramatischen Fehler die ich verbaue, es läppert sich halt nur und kostet trotz allem Zeit. Wenn dann zB in der einen Akte eine Wegbeschreibung fehlt oder sowas in der Art. Wenn ich konkrete Fragen habe, frage ich ja auch eigentlich immer nach, aber manchmal ist mir etwas ja einfach nicht bewusst; doch das liegt dann aus Sicht meiner Chefs in meiner Eigenverantwortung, weil ich "mitdenken müsse". Und in Bereichen wo ich mich sicher fühle, kann ich das ja auch. Ich hab auch keine Null- Bock- Einstellung, sonst würde ich nicht freiwillig ein unbezahltes Praktikum machen.
Ich fühle mich dort nur teils sehr überfordert und diese passiv- aggressive Kritik, welche sich auch auf die Stimmung im Büro auswirkt, macht mich ganz krank. Ich hab seit zwei Wochen durchgehend Bauchschmerzen, weil ich solchen Stress direkt körperlich merke.
Da das Praktikum Ende Dezember endet, ist kündigen an sich keine Option für mich. Mir ist ja auch bewusst, dass mich solche Situationen auch in anderen Arbeitsbereichen erwarten werden und ich lernen muss, damit umzugehen.
Da ich derzeit in meinem persönlichen Leben leider ziemlich labil bin und auch ohne beruflichen Stress genug um die Ohren hätte, verkrampfe ich leider immer mehr und es wird einfach nicht besser :(
Wie lerne ich, Kritik auf der Arbeit nicht zu persönlich zu nehmen, mich nicht als schlechten Menschen/Versager zu fühlen und wie gehe ich mit einer problematischen Kollegen- Beziehung um?
Was die Arbeit selbst betrifft, bemühe ich mich trotz allem immer höflich und nett zu bleiben, Kritik anzunehmen und Fehler auch durchaus meinerseits zu thematisieren. Wenn ich eine Aufgabe kriege, versuche ich mir erst zu überlegen, was dafür alles getan werden muss und diese Liste abzuarbeiten. Ich bezweifle, dass es in diesem Praktikum selbst noch wirklich besser werden wird, doch ich möchte trotzdem versuchen aus der Sache zu lernen und mir ein paar Anhaltspunkte mitzunehmen.
Ich hoffe, ihr könnt mir ein paar Denkanstöße geben, die mir helfen, die verbleibenden Wochen zu überstehen :)