Ich bin verzweifelt. Und doch harre ich irgendwie, mehr oder weniger stumm, aus. Zwar rede ich fast jeden Tag ein bisschen mit meinem Mann darüber, wie scheisse ich mich fühle, gehe auch zur Psychologin, aber ich habe echt das Gefühl, niemand kann mir helfen. Die letzten Jahre zeigen einfach immer mehr, dass ich scheinbar ein hoffnungsloser fall bin. Und das lässt es mir eiskalt den Rücken runterlaufen.
Ich bin 33. Ich habe bisher noch nie wirklich gearbeitet. Nur Mini-oder Kurzjobs. Ich war immer eine der besten Schülerinnen, habe Abitur gemacht. Schon währenddessen sehr depressiv. Danach folgten chaotische Jahre, mehrere Studiengangwechsel (war immer auf der Suche nach der Wissenschaft, die mir die Welt erklärt), ständiges, einfach ständiges Unwohlsein, Depressionen etc. Kein Studium abgeschlossen. Dann, im hohen Alter von 28, Ausbildung zur Erzieherin gemacht,mit dem panischen Gedanken: ich brauch einen Abschluss!!! Die Schule war ok, aber in der Praxis kam ich nicht klar. Ich mag Kinder sehr gern und finde den Erzieherberuf per se toll- wenn mans kann- aber ich habs und habs einfach nicht hingekriegt. Warum? Weiss ich im Grunde selbst nicht, weiss niemand, und gerade deshalb sind die Schuldgefühle noch grösser. wie kann man sowas denn nicht hinkriegen? Ein bisschen mit Kindern spielen? Ich weiss es nicht!!!! Ich bin einfach kein optimistischger Mensch. War immer zutiefst verunsichert. Diese Verpflichtung, optimistisch sein zu müssen, hat mich total unter Druck gesetzt. Und doch weiss ich, dass es der einzige Weg zum Glück ist. Niemand wird mir von aussen diesen Optimismus implantieren. Jetzt werdet ihr alle sagen wie du schon selber richtig erkannt hast, kannst du dir nur selber helfen. Aber das hilft mir auch nicht. Ich kriegs einfach nicht hin. Ich kriegs nicht hin. Hab so oft versucht, optimistisch zu seinständig kommen mir ein schlechtes Gewissen, Schuldgefühle, Aengste oder Zwaänge in die Quere. Hab die Ausbildung zur Erzieherin nicht geschafft deswegen. Mit 30 nochmal Studium angefangen und irgendwie einen Bachelor gemacht, aber in germanistik, was nicht viel bringt, wenigstens aber hab ich jetzt offiziell nen Abschluss. Ich könnte mich ja bis an mein Lebensende von meinem Mann durchfüttern lassen, aber da kann ich mich ja gleich lebendig begraben lassen. Das ist warten auf den Tod. Ich ärgere mich so, dass ich mein Leben so wegschmeisse. Wenn ich das Glück mal spüre, denke ich mein Gott!!! Das Leben ist eigentlich so schön, aber du machst alles kaputt!!! Wenn mir jemand den Rat gibt mach doch einfach das, was du wirklich willst und zwing dich nicht mehr zu Dingen, die du nicht willst. Das Problem ist, dass ich eigentlich gar nichts will. Ich will wollen, ja, aber konkret kann ich mir keine Tätigkeit vorstellen, ich fühl mich immer verloren und scheisse. Und das seit fast 20 Jahren. Ich hab so viel versucht. Yoga, Buddhismus, tausende Selbsthilfebücher.das schlimmste, blödeste Gefühl ist, und das ist die Krönung all dieses lächerlichen Spiels, dass ich die ganze Zeit meeeeega Komplexe hab, weil die Ex meines Mannes, die in meinem Kopf herumgeistert und mein Leben verpestet, genau in dem Bereich Pädagogik arbeitet, und erfolgreich arbeitet. Mein Fazit ist dann immer wenn sie in dem Bereich arbeiten kann, muss sie optmistisch sein, und wenn sie das ist, hat sie mehr Selbstachtung. Dann ist es mir so peinlich, wie wenig Selbstachtung ich habe. Und dann denke ich wieder wenn sie mehr Selbstachtung hat, ist sie ausgeglichener, fröhlicher, spricht hat viiiiiel mehr Ausstrahlung- sprich: mein mann wird wahrscheinlich fasziniert von ihr sein, wenn er sie eines Tages wieder sieht und sich fragen, wie er nur mit so einem Phantom wie mir Jahre seines Lebens verschwenden konnte. Ich hasse diese Ex, weil sie für mich das inkarniert, was ich nicht schaffe, zu sein. Alle Männer wollen einen kleinen Sonnenschein, eine putzige Frau mit Temperament und tatendrang. Ich bin so ein halber Zombie. Zwar bin ich hübsch, und wenn ich mal gut drauf bin, auch sehr lustig und unterhaltsam, aber das ist eben eehr die Ausnahme. Ich hock hier halb arbeitslos zu hause rum, geb ein paar Sprachkurse, aber da gibts nicht viel, und in Anbetracht meiner Verfassung muss ich mich da in der regel auch hinquälen. Ich hab die Hoffnung fast verloren, dass ich irgendwann mal anders werde. Bin wohl so. Werde ein Scheissleben verbringen, alles verpassen, Gefangene meiner Komplexe sein. Ach ja, eine Tochter von 10 Jahren hab ich auch noch, insofern ist es recht schwierig mit ich geh mal ins Ausland und probier was ganz Neues. Manchmal denk ich wenn ich das Kind nicht hätte, könnt ich sowas machen, aber dann denk ich wieder, dass ich ohne dieses Kind total vergammeln würde und dass ich mir eh ständiug eins wünschen würde, wenn ich noch keins hätte. Klar, shclechtes Gewissen gegenüber meinem Kind hab ich auch ständig, logisch. So ne Deprimama, hab schon Schiss, dass er später mal psychische Probleme kiregt und reiss mich so gut es geht, vor ihm zusammen. Freunde hab ich keine richtigen, ich zwing mich aber immer in einen Musikverein zu gehen. Das tut mir zwar gut, aber jedes mal muss ich mich meeeega dazu zwingen, wie ich mich meeeega zu allem zwingen muss, was ich tu. Nichts geht leicht von der hand, der Haushalt vergammelt, bzw. krieg ich immer panische Aufräumanfälle, wenn das Chaos schon überhand nimmt und meine Tochter und Mann mir leid tun.