Hallo zusammen!
Ich habe mich hier extra für diesen Beitrag angemeldet, also hoffe ich, dass mich auch der ein oder andere Ratschlag erreicht.
Ein paar Infos vorab:
Im August 2010 habe ich meine Ausbildung als "Kauffrau für Bürokommunikation" in einem kleinen Betrieb (20 Mitarbeiter) begonnen. Anfangs erledigte ich typische Aufgaben für einen Lehrling im ersten Jahr: ein paar Briefe schreiben (via Copy & Paste hauptsächlich), Büromaterial bestellen. Kaffee für Besprechungen kochen, E-Mails weiterleiten und ab und an Telefondienst. Später fing ich noch an, ein paar Rechnungen zu schreiben.
Um Weihnachten rum entschloss ich mich dann dazu, meine Ausbildung direkt auf 2 Jahre zu verkürzen (war problemlos möglich, da ich Abitur habe), wodurch ich in der Berufsschule in eine "Verkürzerklasse" versetzt wurde, in der der Schulstoff im Schnellprogramm durchgenommen wird. Dort habe ich auch gute Noten - über einen Schnitt von 2,0 kann man denke ich nicht meckern.
Nun zu meinem Problem:
Ich bin jetzt genau seit einem Jahr in dieser Firma. Allerdings hat sich das Aufgabenspektrum, das ich bewältige, seit meinen ersten Wochen kein bisschen geändert. Ich lerne nichts von Personalwirtschaft oder Rechnungseingängen, Kontenführung und von Buchhaltung allgemein ganz zu schweigen! Zudem fühle ich mich schon seit einigen Wochen regelrecht überflüssig in meiner Firma, weil ich schon seit geraumer Zeit nichts anderes zu tun habe, als auf den "Empfangen"-Button in unserem Mail-Programm zu klicken. Auch auf wiederholten Nachfragen, ob denn etwas zu tun sei, kommt nur die Antwort "Im Moment nicht". Dafür ist mittlerweile unser Materiallager picobello aufgeräumt und in der Teeküche kann man quasi vom Boden essen. Auch Kaffee ist immer da - irgendwie muss ich mich ja schließlich beschäftigen!
Laut meiner Ausbilderin darf ich mir nicht anmerken lassen, dass ich nichts zu tun habe. Das lässt sich vielleicht für 1 oder 2, vielleicht auch 3 Tage durchhalten, aber nach Wochen kann man nicht mehr beschäftigt oder zumindest nicht gelangweilt aussehen. Zudem ist es sehr anstrengend, den ganzen Tag wirklich nichts zu tun, was meiner Laune, wenn ich abends nach Hause komme, nicht wirklich zu Gute kommt.
Heute habe ich meine Ausbilderin auf diesen Sachverhalt angesprochen: dass ich mich zur Zeit einfach nur überflüssig fühle und dass meine Arbeit auch genau so gut ein Praktikant übernehmen könnte. Zudem habe ich ihr auch von meiner Angst erzählt, dass ich auch daran denken muss, nach Beendigung meiner Ausbildung als ausgelernte Kauffrau für Bürokommunikation in jeder beliebigen Firma arbeiten können sollte (allein dieser Gedanke macht mich schon seit geraumer Zeit einfach nur fertig - ich habe schließlich noch nichts gelernt, was man nicht innerhalb von ganz wenigen Wochen lernen könnte).
Ihre einzige Reaktion war die folgende "Hm, kann ich jetzt auch nichts dran machen. Müssen wir mal schauen wie das weitergeht. Ich kann ja mal mit dem Chef sprechen". Und ein paar Minuten später "Ach nein, mit dem Chef sollte ich doch nicht sprechen, ich will ja bald eine Gehaltserhöhung und wenn der mitkriegt, dass nichts zu tun ist, kann ich die vergessen!"
Ich habe ihr unter anderem auch gesagt, dass ich zur Zeit ernsthaft mit dem Gedanken spiele, meine Ausbildung in einem anderen Betrieb weiterzumachen, so leid es mir auch tut. (Ich hätte sogar bereits welche, bei denen diese Chance bestünde. Hab ich ihr allerdings nicht gesagt. Dort könnte ich ggf. sogar als Azubi zu Industrie- oder Groß- u. Außenhandelskauffrau quereinsteigen)
Lange Rede, kurzer Sinn:
Findet ihr es in meiner Situation sinnvoll, tatsächlich den Betrieb zu wechseln? Immerhin habe ich meinen "alten" Betrieb relativ lieb gewonnen, sehe für mich dort allerdings keine Zukunft, zumal ich auch nach der Ausbildung ungern hierbleiben würde.
Ich hoffe, jemand hat sich tatsächlich den ganzen Text durchgelesen und kann mir einen Ratschlag bzgl. meines weiteren Vorgehens geben!
Liebe Grüße
Christina