Hallo Bruenettchen
Das hört sich tatsächlich nach einer handfesten Depression mit manischen Zügen an.
Ich empfehle dir dringend, falls du das noch nicht versucht hast, einen Platz in einer Psychiatrie zu suchen.
Da du anscheinend schon länger daran zu leiden hast und auch schon lange in Therapie bist, was dir bisher nicht geholfen hat ist es, meiner Meinung nach, nötig, dich in ambulante Betreuung zu begeben.
Nur so hast du die nötige Ruhe und den Abstand von allem, was dich belastet, kriegst den Kopf frei und kannst konstant beobachtet werden.
Ich empfehle nicht immer und gerne eine ambulante Betreuung in der Psychiatrie, aber vielleicht wäre es gut für dich.
Mit 16 sollte dein Körper sich eigentlich schon hormonell eingespielt haben und die Pubertät abklingen.
Ich denke nicht, dass es daran liegt.
Manchmal, habe ich schon oft in der Arbeit gesehen, hat es aber auch tatsächlich hormonelle, bzw. neurologische Hintergründe.
Oft kommt es durch Stoffwechsel- oder Funktionsstörungen im Gehirn zu depressiven Verstimmungen.
Ein Neurologe oder ein Facharzt für Psychosomatik könnte dir da helfen.
Nicht immer ist der Hintergrund für depressive Verstimmungen ein Trauma!
Ursachen können auch psychosoziale Faktoren sein, z.B. eine Störung in der Eltern-Kind Beziehung, Mobbing, falsche Erziehungsstile (Überbehütung oder Vernachlässigung der Eltern), Verlust einer geliebten Person usw..
Das erlebe ich in meiner Arbeit oft, dass Therapeuten direkt davon ausgehen, man habe ein Trauma.
Deshalb empfehle ich dir, einen Therapeuten zu suchen, der tiefenpsychologisch arbeitet.
Also zu dem blöden Kommentar deiner Therapeutin sag ich mal gar nichts!
Ich erkläre dir mal was ich meine:
Die analytischen Couch-Therapeuten gehen immer davon aus, dass alle psychischen Abweichungen, also auch Depressionen, immer von einem Trauma her rühren.
Ein Therapeut, der wiederum tiefenpsychologisch arbeitet, beachtet auch alle anderen Faktoren, die mit dir als Mensch zu tun haben. Also Familie, Umfeld, Erlebnisse, Sorgen usw.
Er geht nicht direkt davon aus, dass du ein Trauma hast.
Und, was sehr wichtig ist, er sieht dich nicht als krank!
So ein Therapeut kann dann eine auf dich spezialisierte Therapieform entwickeln.
Ich denke, du solltest deine Therapeutin wechseln, weil sie dich anscheinend nicht über die Möglichkeiten, die du hast aufgeklärt hat.
(Mal abgesehen von dem Kommentar, du hättest Wechseljahre - umprofessionell und unmöglich)
Denn es gibt so viel was du tun kannst.
Du schreibst, du hast Aggressionen.
Suche einen Aggressionscoach (ja ich weiß, hört sich irgendwie an wie aus dem Fernsehen :-P). Die arbeiten meistens mit Gruppen von Jugendlichen, denen es so ähnlich geht wie dir. Und du wirst viel los.
Es gibt Kunsttherapeuten, Musiktherapeuten, Tanztherapeuten usw usw. und glaub mir, ein Versuch lohnt sich.
Sport hilft, Aggressionen abzubauen.
Ich könnte noch so viel schreiben.
Aber zunächst erzähl doch mal, was genau bei dir diagnostiziert wurde?
Warst du schon mal in einer psychiatrischen Einrichtung?
Ist das die erste Therapeutin, zu der du gehst?
Dein Beitrag zeigt, dass du auf einem guten Weg bist und dich mit deiner Situation gut auseinandersetzen kannst, sonst könntest du nicht so einen offenen Brief schreiben.
Also hab Mut ;-)
Du musst was tun, aber mit Unterstützung schaffst du schon den Weg da raus.
Herzlichst deine Dio
Hoffe es geht dir bald besser..