Woohoo,
also zunächst ein mal zum Betreuungsgeld ansich:
Meiner Meinung nach bringt das gar nichts, weil deswegen (kaum) weniger Kinder eine Krippe besuchen werden. Die die hin gehen, gehen da hin, weil die Mutter arbeiten gehen muss oder auch möchte und dafür reicht das Betreuungsgeld nicht (dass die Mutter nicht arbeiten gehen muss oder auch, dass sie sich davon abhalten lässt).
Dann haben wir den Fall, dass das Betreuungsgeld nur denjenigen nutzt, die ohnehin zu Hause geblieben wären - Familien, die es sich ohnehin leisten können oder Familien, bei denen die Omas die Betreuung übernehmen und die Frauen TROTZDEM arbeiten und dafür dann auch noch Geld. Und allerschlimmstenfalls dann auch noch Kinder, die besser in eine Kita gegangen wären.
Dass es natürlich auch eine gewisse Anzahl an Fällen gibt, die das Betruungsgeld nutzen und gut gebrauchen können, wo es also seinen Zweck erfüllt, streite ich nicht ab. Ich zweifle nur sehr stark an, dass das die überwiegende Zahl ist. Und da muss ich sagen, das Geld hat einfach seinen Zweck verfehlt und wäre an anderen Stellen im Bildungssystem wesentlich besser aufgehoben.
Und genau DAS stört mich am Betreuungsgeld.
Es sehr wohl auch Studien, die die Vorteile (früher) Fremdbetreuung herausstellen - aber über das Thema mag ich mich gar nicht mehr rumstreiten, hab ich hier schon zur Genüge getan.
Diese "magische Grenze" von 3 Jahren nervt mich tierisch. Was ist danach? Danach ist dann als bella und das Kind kann lässig 9 Std. am Tag fermdbetreut werden? Und weswegen eigentlich 3 Jahre? Meine Tochter kam mit 2 Jahren in eine Krippengruppe und sie wollte es unbedingt. Sie wollte einfach gerne in den Kindergarten. Sie hat am ersten Tag geweint, weil sie länger bleiben wollte und am zweiten tag hat sie ihren Papa nach Hause geschickt. Hat gefragt, wann er sie wieder abholt und fertig.
Fremdbetreuung scheint in vielen Fällen aufgrund der allgemeinen wirtschaftlichen NOTWENDIG (Stichwörter: ein gehalt reicht nicht, in manchen Berufen gehen lange Pausen eben gar nicht)- und dann sollte man sich Gedanken machen, wie das auf eine gute Art und Weise und in ausreichender Anzahl zu bewerkstelligen ist. In vielen europäischen Ländern ist das völlig normal. Und ich fände es hilfreich, wenn es das in D. auch wäre.
Damit man mich nicht falsch versteht: Ich finde es schön, wenn sich eine Frau frei dazu entscheiden kann, bei ihren Kindern zu sein und es dann auch tut. Und klar, für diese Frauen ist das Betruungsgeld eine schöne Sache, die ich Ihnen auch gönnen würde (meine Gründe gegen das Betreuungsgeld s.o.).
Ich finde Deutschland jetzt nicht gerade kinderfeindlich. Das Elterngeld war ein großer Schritt, wir haben relativ lange Mutterschutzzeiten und Schwangere werden gut geschützt, Teilzeitmöglichkeiten in der Elternzeit etc.
Wie soll denn "noch mehr" bezahlt werden, also wovon? Von welchen Steuergeldern?? Ich empfinde die Abgaben schon als relatives Maximum.
Lg Sumpfi