Hallo,
ich bin mittlerweile 38 Jahre alt und arbeite nun schon seit 20 Jahren. Ohne Unterbrechung - keine Arbeitslosigkeit dazwischen - als das mal der Fall war habe ich bei der Zeitarbeit überbrückt.
Ich bin nun seit 4,5 Jahre in einem großen Konzern tätig - verdiene gutes Geld - rund 14 Gehälter. 30 Tage Urlaub plus Überstunden frei. usw. Die sozialen Leistungen des Unternehmens sind top.
Nur leider - stellt mich mein Beruf/meine Aufgabe überhaupt nicht mehr zufrieden. Komme auch mit meiner Vorgesetzen nicht besonders klar und habe einfach keinen Bock mehr - innerlich gekündigt würde ich mal sagen.
Der Arbeitsmarkt - ist wie jeder weiß nicht besonders gut - ich finde kaum Stellen in meinem Bereich auf die ich mich bewerben kann. Wenn es mal zum Gespräch kommt - ist das Gehalt oft ein Problem. Ich bin schon bereit zu verzichten - aber irgendwo ist dann auch Schluß. Oder ich bekomme zu höhren "überqualifiziert."
Nun sehe ich halt, daß in meinem Alter und unter den Bedingungen am Arbeitsmarkt ein Jobwechsel nicht so einfach möglich ist. Leider !
Ich bin nun aber auch in meiner derzeitigen Aufgabe so frustriert - daß ich nur noch halbe Leistung bringe. Bin also mit meiner eigenen Arbeitsleistung nicht zufrieden - tue alles auf den letzen Drücker - kann mich kaum aufraffen morgens überhaupt hinzugehen.
Ich bin aber innerlich der Einstellung - Du verdienst dort dein Geld und kannst dich nicht so hängen lassen. Aber jeden Tag spielt sich das selbe Drama ab: Ich will morgens schon gar nicht hin, wenn mein Chef mir ein Projekt übergibt bekomme ich Brechreiz anstatt mich wie früher darüber zu freuen und abends will ich nur raus da. So kann es nicht weitergehen - irgendwann schmeißen die mich noch.
Irgendwie fühle ich mich wie in einer beruflichen Einbahnstraße - was mir dann wieder Leid tut wenn ich denke wie viele Menschen keinen Job haben.
Ich besuche einen Englischkurs am Abend um auch einem Vorstellungsgespräch in Englisch gewachsen zu sein.
Also ich versuche mich zu motivieren, was zu tun um eben in ferner Zukunft einen neuen Job zu finden.
Aber irgendwie fehlt mir total die Perspektive ich fühle mich gefangen wie im Knast, echt. Jeden Tag 8 Stunden meines Lebens..
Ich würde sagen ich bin schon ein bisschen deprimiert -was sich mittlerweile halt auch auf die Freizeit auswirkt.
Mein Verstand weiß ganz genau, derzeit hast Du keine andere Alternative. Mache deinen Job so gut es geht, so ordentlich wie Du kannst, genieße was Du Dir durch den Job alles leisten kannst und schaue Dich um ob Du einen anderen Job findest - aber ich kann so nicht handeln.
Manchmal träume ich von Auswandern, von ganz einer andere Aufgabe/Job aber dies sind alles nur Flutgedanken weil ich im Moment so unglücklich bin.
Eigentlich weiß ich gar nicht mehr was ich will, wohin es gehen soll. Da ich Single bin brauche ich meine monatlichen Einnahmen - die Wohnung und das Essen bezahlt leider nicht der liebe Gott.
Wie findet man wieder raus aus diesen deprimierenden Gedanken ? Wie schaffe ich es trotz widriger Umstände nicht ganz deprimiert und schlecht gelaunt zu werden?
Was würdet ihr tun?
Gruss
LOUVRE4