Ich denke: Ja!
Ich habe mich auch schon oft gefragt, ob einem die Arbeit Spaß machen muss. und für mich kann ich das ganz klar mit "JA" beantworten.
Ich habe mein Studium am Anfang finanziert, indem ich als Verkäuferin gejobbt habe. Und das hat mir meistens keinen Spaß gemacht, weil die Kunden unfreundlich waren, die Strukturen total eingefahren, jeden Tag mehr oder weniger die gleichen Dinge zu erledigen waren,... Ich fand das todlangweilig und habe mich immer gefragt, wie man so einen stupiden Job ein Leben lang machen kann... Für mich war dann die Konsequenz, dass ich mit irgendwann was anderes gesucht habe.
Jetzt bin ich fertig und habe einen Job, der eigentlich schon mein Traumjob ist. Natürlich macht auch da nicht alles Spaß und es gibt Tage, da denke ich Abends auch "Warum machst du das eigentlich?". Aber das hat man überall. Und ich merke eben bei mir ganz deutlich, dass mir das normale "Tagesgeschäft" keinen Spaß macht und ich bin froh, dass das bei mir nur einen geringen Teil ausmacht...
Nette Kollegen alleine würden mir übrigens nicht reichen um den Job als "gut" einzustufen, den Kollegen können wechseln. Sicher ist es angenehm, wenn man sich versteht, aber eben nicht als einziges Kriterium.
Sollte mir das, was ich jetzt mache irgendwann keinen Spaß mehr machen, dann würde ich mich umorientieren. Das heißt ja nicht, dass ich den Beruf wechseln müsste, sondern vielleicht nur die Firma und damit die Aufgaben. Ich denke, in den meisten Fällen wird einem der Job mit der Zeit "langweilig", weil er zur gewohnheit geworden ist und wenig neue Herausforderungen bietet. Also sollte man sich neue suchen.
Allerdings sind wahrscheinlich auch die Ansprüche völlig verschieden und jeder empfindet etwas anderes als Wichtig. Für mich ist super wichtig, dass ich nicht jeden Tag das Gleiche mache, immer neue Aufgaben und Herausforderungen habe, viel mit anderen Menschen im Team arbeiten kann, Anerkennung bekomme, ein angenehmes Arbeitsklima habe und vorallem eigenständig denken kann und muss.
LG, Nindscha, sehr zufrieden derzeit und daher auch bereit, weit mehr als die geforderten 40 Stunden zu arbeiten.